184 Ein kostbarer Pferdestall.
„Herr Baron, ich bin ä geschlagener Mann! Ich muß
hoben morgen meine 1000 Friedrichsd'or, sonst giebt's ä
Unglück!" — „Bin ich Dir denn nicht sicher für die
Lappalie? Habe ich nicht allein so viel Pferde im Stalle, die
50,000 Thalcr Werth sind?" — „Freilich haben der Herr
Baron viel Pferd' im Stalle, is aber auch geritten hinein
auf jedem ä Gläubiger!"
Warum? — Darum.
„Sagen Sie mal, gutes Frauchen, wo führt denn der
Weg da hin?" — „Ui Jcgerl! da kimmt der Herr in'sBärcn-
thal eini, da könnes nimma weiter, da is d'Welt mit Brettern ;
verschlag'»!" — „Ei was Sie sagen! Nun wird mir klar,
warum gerade da herinnen so viel Sagemühlen sind!"
Epigrammatische Gedanken eines gebildeten
Oekonomen.
Unter gewuchtigem Schlag vereinigter Flegel entspringet
Nährender Körner Frucht aus dem geduldigen Stroh.
Stroh in die Füll, ganz unten das Korn, und mit
Spreu noch gemcngct.
So ist in Büchern der Kern — oft auch mit Mist
noch — vermischt.
Mäßiger Wind in der Mühle, der trennt die Spreu
von dem Weizen.
S o die Kritik — zu scharf reißt sic auch Körner
mit fort.
Früher brauchte man Wochen und Flegel und Schau-
feln und Mühlen,
Jetzt hat die Dampfmaschin' Alles onsomUlo vollbracht.
Wollte man sonst was lernen, so brauchte man Jahre
und Lehrer,
Bücher die Menge; doch jetzt — gibt's Katechismen, j
die lies.
Redactiom Kaspar Braun und Eduard Ille. — München, Versag von Braun & Schneider.
Druck von (L R. Schurich in München.
„Herr Baron, ich bin ä geschlagener Mann! Ich muß
hoben morgen meine 1000 Friedrichsd'or, sonst giebt's ä
Unglück!" — „Bin ich Dir denn nicht sicher für die
Lappalie? Habe ich nicht allein so viel Pferde im Stalle, die
50,000 Thalcr Werth sind?" — „Freilich haben der Herr
Baron viel Pferd' im Stalle, is aber auch geritten hinein
auf jedem ä Gläubiger!"
Warum? — Darum.
„Sagen Sie mal, gutes Frauchen, wo führt denn der
Weg da hin?" — „Ui Jcgerl! da kimmt der Herr in'sBärcn-
thal eini, da könnes nimma weiter, da is d'Welt mit Brettern ;
verschlag'»!" — „Ei was Sie sagen! Nun wird mir klar,
warum gerade da herinnen so viel Sagemühlen sind!"
Epigrammatische Gedanken eines gebildeten
Oekonomen.
Unter gewuchtigem Schlag vereinigter Flegel entspringet
Nährender Körner Frucht aus dem geduldigen Stroh.
Stroh in die Füll, ganz unten das Korn, und mit
Spreu noch gemcngct.
So ist in Büchern der Kern — oft auch mit Mist
noch — vermischt.
Mäßiger Wind in der Mühle, der trennt die Spreu
von dem Weizen.
S o die Kritik — zu scharf reißt sic auch Körner
mit fort.
Früher brauchte man Wochen und Flegel und Schau-
feln und Mühlen,
Jetzt hat die Dampfmaschin' Alles onsomUlo vollbracht.
Wollte man sonst was lernen, so brauchte man Jahre
und Lehrer,
Bücher die Menge; doch jetzt — gibt's Katechismen, j
die lies.
Redactiom Kaspar Braun und Eduard Ille. — München, Versag von Braun & Schneider.
Druck von (L R. Schurich in München.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ein kostbarer Pferdestall" "Warum? - Darum" "Epigrammatische Gedanken eines gebildeten Oekonomen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Friedrichsd'or
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 45.1866, Nr. 1117, S. 184
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg