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Am jüngsten Tag.

Verlassen hast du mich, du Ungetreue,

Aus tiefstem Schlaf riefst du Verzweiflung wach.

Und dennoch kann ich nimmermehr dir fluchen.

Nur eine Thräue wein' ich still dir nach.

Will feurig noch das Wort für dich erheben.

Das; du umstrahlt wirst von der Unschuld Licht,

Wenn Gott einst von dir Rechenschaft wird fordern
Und dich, ob deiner That ruft vor's Gericht.

Ja, vor der ewig geltenden Entscheidung
Will ich dein treu'ster, wärmster Anwalt sein
Und sprechen: „Nicht sic hat mein Herz gebrochen.
Brach es ja doch in sclbstgeschass'ncr Pein;

Mir waren nied're Bahnen vorgezeichnet.

Doch h o ch hat meines Herzens Wunsch geragt.

Gerechte Strafe ward mir nur, da frevelnd

Ich einen Engel zu begchr'n gewagt." M. v. Zt-

Spekulativ.

Herr A. reiste vor Kurzem von Frankfurt nach Mainz .Als er
un Coupe saß, stiegen zwei acht- bis zehnjährige Buben ein, und der
ße begleitende Herr bat Herrn A., doch auf seine Sohne bis nach
Mainz, auch dem Ort ihrer Bestimmung, nach Möglichkeit Acht zu
geben. Der Zug ist im Fahren und die jungen Herrchen unter-
halten sich lange in lebhafter Weise, bis der Acltere von ihnen den
Jüngeren mit dem Bescheid: „Und es is doch dumm!" zur Ruhe
bringt und den Wortwechsel so energisch beendet. Diese räthscl-
hafte Aeußerung veranlaßt nun Herrn A., sich bei dem jungen
Mann zu erkundigen, >vas er damit meine. „Mein Vater," fing das
Bürschchen an, „gab mir ein Couvert mit seiner Adresse mit und
beauftragte mich, dieses in Mainz aus die Post zu werfen; wenn er
es dann zu Hause erhalte, wisse er, daß wir glücklich angckommen

Speculativ.

sind." — „Ich finde nichts Dummes dabei," erwidert A., „int Gegen-
theil, diese Maßregel ist sehr gut." — „Ja, aber mein Vater hätte doch
die 10 Pfennig - Marke sparen können; ich hätte einfach das unfrankirte
Couvert zur Post geworfen, es Ivärc zu Hause angekommen, mein
Vater hätte gewußt, daß wir glücklich angekommen sind und hätte
dem Briefträger gesagt: „Werd unfrankirt nicht angenommen!"

Nßlungenc Rache.

Schauspieler Weirauch (dem soeben ein Geist, der von einem Statisten schlecht gespielt wurde, erschienen, zum lachenden Publicum):
„Seht, so tief kann der Mensch sinken!" Der Statist, hierüber erbost, beschließt, sich an dem Schauspieler zu rächen. In einem späteren
Stück hatte der Statist als General und Adjutant dem Wcirauch, der den Kaiser spielte, einen Brief zu überbringen. Da Weirauch
sehr selten seine Rollen ordentlich studirte, so hatte er sich den Brief, den er laut dem Generalstab vorlesen mußte, stets aufschrciben lassen.
Hierauf baut der Statist seinen Plan. Er vertauscht das Schreiben mit einem leeren Blatte und überreicht dasselbe, sich schon im Voraus
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Speculativ" "Mißlungene Rache"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Schlitt, Heinrich
Bechstein, Ludwig
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 72.1880, Nr. 1804, S. 63

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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