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Karlsbader

Denn sichtbar schmilzt — o Hochgenuß! —
Dahin des Fettes Ueberschuß,
Juvivallerallallerallalleralla,
Juvivallerallalleralla!

Schon oft Hab' ich, bei meiner Seel',
Darüber nachgedacht,

Warum ich mich durch's Leben quäl'

Mit so viel Ucbcrfracht?

Ich schlüpf' aus dem Gehaus von Schmeer
Und flieg' als Schmetterling umher,
Juvivallerallallerallalleralla,
Juvivallerallalleralla!

Wer nie der Schönheit Reiz empfand.

Den schlanke Form gewährt,

Ja, mit chincs'schem Unverstand
Nach Fülle gar begehrt.

Der bleib' ein Plumpsack lebenslang;

Ich aber fühle höher'» Drang,
Juvivallerallallerallalleralla,
Juvivallerallalleralla!

Ihr lieben Brüder, sagt mir doch.

Wie viel die Glocke schlug?

Bis fünfe muß ich laufen noch.

Dann ist's für heut' genug;

Ich sage der Natur Ade

Und setz' vergnügt mich zum Kaffee -
Juvivallerallallerallalleralla,
Juvivallerallalleralla!

Herr Wirth, nehm' er das Glas zur Hand
Und schenk' er wieder ein,

's ist ja der reinste Puppentand,

Geht kaum ein Schluck hinein!

Zu Karlsbad statt Bier und Wein
Muß brav Kaffee getrunken sein,
Juvivallerallallerallalleralla,
Juvivallerallalleralla!

Ab s ch i e d.

Wohlauf noch getrunken den letzten Pokal!

Erfüllt sei der Becher verordnete Zahl;

Noch einmal zum Frühstück den Aberg hinan.
Dann Koffer gepackt und nach Hause per Bahn!

Sprudel-Kneip lieber.

Mein Sprudel, dir sag' ich gerührt nun Ade,
Du göttliche Abdominal-Panacee!

Du gabst mir Gesundheit, das köstlichste Glück,
Ich lasse mein Fett und mein Herz dir zurück!

Wie macht sich der Kreislauf nun leicht und bequem
Im purifizirten Pfortadersystem!

Wie pumpt das entlastete Zwerchfell mit Liest
Den Athem nun in die erweiterte Brust!

Die Wangen, von: Icterus geisterhaft grün.

Im rosigen Glanz der Gesundheit nun blüh'n;

Die Taille umschlottert das gleiche Gewand,

D'rin einstens der Spitzbauch nicht Raum genug fand.

Befreit ist mein Körper von jeder Beschwer,
Kaum fühl' ich im Sacke den Geldbeutel mehr;
Das hat nach der Kurorduung weislichcm Plan
Das schwefcl-kohl'-salzsaurc Natron gcthan!

Auch ein Vorwurf.

Vater (zu seinem Sohn): „Laß' das Malen lieber sein.
Nun bist Du 42 Jahre alt und Niemand hat Dir noch ein Bild
abgekauft. Raphael, der war in Deinem Alter — schon fünf
Jahre tobt!" _

Je nachdem.

Richter: „Sie sind wegen Holzdiebstahls angcklagt; da-
raufsteht, wie Sie wissen, Geldstrafe. Bekennen Sic sich schuldig?"
— Angeklagte: „Na, weun's nicht zu-viel macht!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Karlsbader Sprudel-Kneiplieder"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 73.1880, Nr. 1831, S. 71

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