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Dem Gewinnsüchtigen.
Das Einfachste.
Professor (zu drei Studenten):
„Meine Herren! Ich habe Sie nie in
meinem Collcg gesehen inid Sie wollen
nun bei mir' Ihr Examen machen.
Ich weiß, daß Sie nichts studirt haben
— wozu sollen wir die Zeit vertragen?
Ich will Ihnen einen Vorschlag machen!
Ich gebe Jedem von Ihnen die dritte
Note. Glaubt Einer eine bessere zu ver-
dienen, so will ich ihn examiniren. Außer-
dem ersuche ich Sie, morgen Ihre Zeug-
nisse zu holen!"
Sehr angenehm.
Der regierende Herzog eines kleinen
deutschen Staates wollte einmal eine der
lasciven, modernen Operetten sehen, die
aus seiner eigenen Hofbühne gottlob noch
unmöglich waren. Er beschloß dcß-
halb, in die benachbarte Residenzstadt
sich zu begeben, wo eine dieser Operetten
Repertoirstück war. Von seinem Kammer-
diener begleitet, betrat er das Theater
der Nachbar - Residenzstadt, aber man
denke sich seine freudige Uebcrraschnng,
als er den Theaterzettel las, auf welchem
mit großen Lettern stand: „Zu Ehren
der Anwesenheit des Herrn Herzogs !
von £., statt der angekündigten Operette:
„Graziella" — „Nathan der Weise" von
Lessing." _
Reservirt.
A: „Sagen Sie, ist der Meier ein
anständiger Mensch?" — B: „Ich weiß
nicht. Ich habe ihn bis seht nicht von
dieser Seite kennen gelernt."
Doppeldeutig.
„Ja, Wachtmeischter, setz' bringen Se mir de Schwadro' wieder in Käppli daher! Wie oft mucß i' denn sage, Se
sollet mit de Helmli ausrucke; überhaupt möcht' i' wisse, ob's immer blos Ihrem dumme Kopf nachgeht, oder dem mein'!
Dem Gewinnsüchtigen.
Das Einfachste.
Professor (zu drei Studenten):
„Meine Herren! Ich habe Sie nie in
meinem Collcg gesehen inid Sie wollen
nun bei mir' Ihr Examen machen.
Ich weiß, daß Sie nichts studirt haben
— wozu sollen wir die Zeit vertragen?
Ich will Ihnen einen Vorschlag machen!
Ich gebe Jedem von Ihnen die dritte
Note. Glaubt Einer eine bessere zu ver-
dienen, so will ich ihn examiniren. Außer-
dem ersuche ich Sie, morgen Ihre Zeug-
nisse zu holen!"
Sehr angenehm.
Der regierende Herzog eines kleinen
deutschen Staates wollte einmal eine der
lasciven, modernen Operetten sehen, die
aus seiner eigenen Hofbühne gottlob noch
unmöglich waren. Er beschloß dcß-
halb, in die benachbarte Residenzstadt
sich zu begeben, wo eine dieser Operetten
Repertoirstück war. Von seinem Kammer-
diener begleitet, betrat er das Theater
der Nachbar - Residenzstadt, aber man
denke sich seine freudige Uebcrraschnng,
als er den Theaterzettel las, auf welchem
mit großen Lettern stand: „Zu Ehren
der Anwesenheit des Herrn Herzogs !
von £., statt der angekündigten Operette:
„Graziella" — „Nathan der Weise" von
Lessing." _
Reservirt.
A: „Sagen Sie, ist der Meier ein
anständiger Mensch?" — B: „Ich weiß
nicht. Ich habe ihn bis seht nicht von
dieser Seite kennen gelernt."
Doppeldeutig.
„Ja, Wachtmeischter, setz' bringen Se mir de Schwadro' wieder in Käppli daher! Wie oft mucß i' denn sage, Se
sollet mit de Helmli ausrucke; überhaupt möcht' i' wisse, ob's immer blos Ihrem dumme Kopf nachgeht, oder dem mein'!
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Dem Gewinnsüchtigen" "Doppeldeutig"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 73.1880, Nr. 1842, S. 156
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg