Fliegende Blätter (8.1848 (Nr. 169-192))

Redaction: Caspar Krau» und Friedr. Schneider. — München, Perlag von Braun & Schneider.
Kgl. H»s' und Universitäts-Buchdruckerei von Dr. C. Wolf £ Sohn in München.

Der würtembergische Vielschreiber.

hui hu!

Es stöhnet das Roß, der Reiter seufzt laut.

Es ächzet und krächzet das Haidekrant.

hui hu!

Blitze durchleuchten die finstere Nacht
Der Boden dröhnet, der Donner kracht,

hui hu!

Da zucket ein Strahl gar blutig roth,

— In der Haide liegt Roß und Reiter todt.

hui hu!

Das war des Himmels Hochgericht
An Friedrich Maier, dem Bösewicht!

hui hu!
villerau!!

hui ho!!! —
.r s.

Oestreicher. „Was weinst du liebes Kind!?" —
Mädchen. „Ach — heute — war Examen, und ich
, habe keinen — Preis — gekriegt — ! —"

Oestreicher. „Gieb dich nur zufrieden, was thust du mit
einem Preuß' — in e paar Jahrln kriegst du 'n Oestreicher!"

„Ei, mein Bester, was thust denn du da?"

„Laß dir nur erzählen, Freund, was Uns Uebles be-
gegnet ist. Ta gibt dir unser Minister eine Verordnung
heraus, nach der wir viele Dinge gar nicht mehr, viele nur
äußerst abgekürzt ausfertigen dürfen. — Sonst hatte ich von,
frühen Morgen bis in die liebe Nacht zu schreiben. O, das
war dir eine Lust! Jetzt — vor Mittag geht schon die
Arbeit zu Ende. Aber — das Schreiben lasse ich nicht
und wenn es der liebe Herregott mir selber ver-
böte! — Und so fertige ich mir jetzt aus Berufsliebe,
Langelveile und Rache gegen den Minister eine Abschrift des
cvrpus juris civilis!!"

Prcisvertheilung in Mainz.

it flatterndem Mantel, die Zügel verhängt,
Ein Reitersmann über die Haide sprengt

hui hu!

Der Sturmwind heulet, die Möven schrei'n,
Gespenstig nicken die Birken darein.