Erprobt,
39
Praktische Hausfrau.
A: „Aber es ist wirklich arg, was
für Ansprüche die Dienstboten machen.
Jetzt hat unsere Frau dem Dicnst-
mädel zu ihrem Namenstag ein Paar
Schuhe gekauft; sie aber war nicht
zufrieden und wollte ein Kleid haben,"
B: „Das mache ich einfach: Ich
bin Protestantin und nehme mir ein
katholisches Dienstmädchen; den Ge-
burtstag feiert si enicht, den Namens-
tag feiere ich nicht, und so bleiben
mir die Geschenke erspart."
Am Kongostrand.
In Afrika am Kongostrand
Ein Knabe saß und spielt' im Sand — j
Da naht so ganz von ungefähr
Ein Löwe sich von hinten her.
Der hat den Knaben kaum erblickt, !
Als er zum Sprunge an sich schickt, j
Ein Satz — der Löwe stürzt in's
Meer —
Er sprang zu weit — das war
Malheur!
Der Knabe aber lacht vergnügt,
Weil es das Schicksal so gefügt,
Und spricht: „O Löwe merk' dir
das —
Es geht nichts über 's Augenmaß!"
Ans dem Gerichtssaal.
(Angeklagter, welcher seine Frau !
arg mißhandelt hat, gibt zu seiner !
Vertheidigung an, daß ihm seine
Frau einen Brief verhehlt habe.)
Präsident: „DaS ist keine Ent-
schuldigung ; man schlägt keine Frau
eines einfachen Briefes wegen."
Angeklagter: „O bitte, Herr >
Präsident, es war kein einfacher, es j
war schon ein eingeschriebener Brief." !
Schlechter Philolog.
„Wissen Sie schon, daß der Müller j
aus dem Lehrerverband entlassen
ist?" — „Ei warum denn?" —
„Er hat sich jetzt schon znm dritten
Mal verlobt, und man kann keinen
Philologen brauchen, der sich so
häufig verspricht!"
Auflösung der rnthsclhaften
Inschrift in voriger Nummer:
„Wer is für Solo? — Nehmen
S' na' dra' (auch d'ran) Theil,
Louis, oder mögen S' lieber a Scat
oder a Sechsundsechzig?"
„Mein Freund sei nicht ganz ehrlich? —
Ich halt' aus gutem Grund
Ihn für der Freunde besten
Auf uns'rem Erdenrund!"
„„Was that er denn so Großes,
Dein guter Freund? Sag' an!"" —
„Etwas, daß ich unmöglich
In ihm mich täuschen kann!"
„„Hat er Dir beigestanden
In Krankheit oder Roth?
Schlug er für Deine Ehre
Vielleicht gar — Einen tobt?""
„Das Alles nicht; viel höher
Sich seine That belauft;
Ich schrieb ein Heft Gedichte —
Und er hat sich's gekauft!" „
Z. ilfrtininim.
Kindliche Selbstsucht.
„Nicht wahr, Mama, ehe die Schwäne sterben, singen sie?!" — „Jawohl, mein
Kind! . . Nun laß' aber das Füttern sein, sonst machst Du die Schwäne krank!" — „Das
will ich ja, Mama! Jetzt füttere ich sie, bis sic tobt sind, — ich möchte gar zu gerne
einen Schwanengesang hören!"_
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Praktische Hausfrau.
A: „Aber es ist wirklich arg, was
für Ansprüche die Dienstboten machen.
Jetzt hat unsere Frau dem Dicnst-
mädel zu ihrem Namenstag ein Paar
Schuhe gekauft; sie aber war nicht
zufrieden und wollte ein Kleid haben,"
B: „Das mache ich einfach: Ich
bin Protestantin und nehme mir ein
katholisches Dienstmädchen; den Ge-
burtstag feiert si enicht, den Namens-
tag feiere ich nicht, und so bleiben
mir die Geschenke erspart."
Am Kongostrand.
In Afrika am Kongostrand
Ein Knabe saß und spielt' im Sand — j
Da naht so ganz von ungefähr
Ein Löwe sich von hinten her.
Der hat den Knaben kaum erblickt, !
Als er zum Sprunge an sich schickt, j
Ein Satz — der Löwe stürzt in's
Meer —
Er sprang zu weit — das war
Malheur!
Der Knabe aber lacht vergnügt,
Weil es das Schicksal so gefügt,
Und spricht: „O Löwe merk' dir
das —
Es geht nichts über 's Augenmaß!"
Ans dem Gerichtssaal.
(Angeklagter, welcher seine Frau !
arg mißhandelt hat, gibt zu seiner !
Vertheidigung an, daß ihm seine
Frau einen Brief verhehlt habe.)
Präsident: „DaS ist keine Ent-
schuldigung ; man schlägt keine Frau
eines einfachen Briefes wegen."
Angeklagter: „O bitte, Herr >
Präsident, es war kein einfacher, es j
war schon ein eingeschriebener Brief." !
Schlechter Philolog.
„Wissen Sie schon, daß der Müller j
aus dem Lehrerverband entlassen
ist?" — „Ei warum denn?" —
„Er hat sich jetzt schon znm dritten
Mal verlobt, und man kann keinen
Philologen brauchen, der sich so
häufig verspricht!"
Auflösung der rnthsclhaften
Inschrift in voriger Nummer:
„Wer is für Solo? — Nehmen
S' na' dra' (auch d'ran) Theil,
Louis, oder mögen S' lieber a Scat
oder a Sechsundsechzig?"
„Mein Freund sei nicht ganz ehrlich? —
Ich halt' aus gutem Grund
Ihn für der Freunde besten
Auf uns'rem Erdenrund!"
„„Was that er denn so Großes,
Dein guter Freund? Sag' an!"" —
„Etwas, daß ich unmöglich
In ihm mich täuschen kann!"
„„Hat er Dir beigestanden
In Krankheit oder Roth?
Schlug er für Deine Ehre
Vielleicht gar — Einen tobt?""
„Das Alles nicht; viel höher
Sich seine That belauft;
Ich schrieb ein Heft Gedichte —
Und er hat sich's gekauft!" „
Z. ilfrtininim.
Kindliche Selbstsucht.
„Nicht wahr, Mama, ehe die Schwäne sterben, singen sie?!" — „Jawohl, mein
Kind! . . Nun laß' aber das Füttern sein, sonst machst Du die Schwäne krank!" — „Das
will ich ja, Mama! Jetzt füttere ich sie, bis sic tobt sind, — ich möchte gar zu gerne
einen Schwanengesang hören!"_
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Kindliche Selbstsucht"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1886
Entstehungsdatum (normiert)
1881 - 1891
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 84.1886, Nr. 2114, S. 39
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg