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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 58.1907-1908

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Kleine Nachrichten
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Vom Büchermarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.9043#0369

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vom Büchermarkt.

jahr gestorbenen Rudolf Oldenbourg, hat sich die
Firma im Laufe der Jahre in die erste Reihe der
deutschen Verlegerfirmen emporgeschwungen und
dabei eine immer ausgedehntere Vielseitigkeit ent-
faltet. Von den technischen Wissenschaften („Jour-
nal für Gasbeleuchtung") ausgehend, hatte Rudolf
Oldenbourg nach und nach feine Tätigkeit auch
auf andere Wissens- und Schaffensgebiete ausge-
dehnt, und heute umfaßt der Verlag, an den sich
inzwischen eine Buchdruckerei, eine Großbuchbinderei
und eine Anstalt für Stereotypie und Galvanoplastik
angegliedert haben, nahezu ^000 Werke, darunter
sq, Zeitschriften. Die vorliegende Zeitschrift, die im
Jahre s896 in den Verlag R. Oldenbourg über-
ging, verdankt diesem manche wertvolle Neuerung
nud Bereicherung; der Bayer. Kunstgewerbeverein
und die Schriftleitung seiner Zeitschrift begleiten daher
den Eintritt in die zweite Hälfte des Verlags-Zahr-
hunderts mit den besten Wünschen.

ewerbestipendien in Höhe von 50 bis 200 tTT.
sind laut Mitteilung des Münchener Magistrats,
aus der M. v. Mettingh'fchen Stiftung an tru Kreise
Oberbayern beheimatete, brave, begabte und bedürf-
tige junge Leute ohne Unterschied der Konfession zu
vergeben. Bewerbungen sind bis f0. November
einzureichen. Ein Exemplar der Voraussetzungen
liegt im Sekretariat des Bayer. Kunstgewerbevereins
zur Einsichtnahme auf.

Berichtigung. Zn dem Bericht über das
Referat betr. kunstgewerbliche Fachzeitschriften, das
Prof. Groß auf dem letzten Delegiertentag erstattet
hat, ist leider ein Druckfehler übersehen worden; es
sollte (S. 309, P Spalte, Zeile f5) heißen: „Also mehr
fürs tägliche Brot und weniger Kuchen!" — statt
„Kirchen"!

(Vom (KüchermarKk.

Higecier & Vogel, Motive für Wand und Decke;

J8 farbige Foliotafeln in Mappe, 26 M. Gil-
berssche Verlagsbuchhandlung (Eugen Twietmeyer),
Leipzig J907.

Die letzten Zahre haben eine unheimliche Fülle
an Vorlagenwerken für den modernen Dekorations-
maler gebracht; es hat fast den Anschein, als suchten
die Perausgeber ihre überschüssige Zeit und überreiche
Phantasie durch Perstellung von Vorlagewerken (mit
Schablonen) sich zahlen zu lassen, paben sich die
bisherigen derartigen Werke hauptsächlich mit der
ornamentalen Durchbildung von Wänden und Decken
oder auch nur einzelner Teile davon befaßt, so spielt

bei dem vorliegenden Werk das Ornament im ganzen
eine sehr untergeordnete Rolle; der Schwerpunkt liegt
vielmehr in der farbigen Behandlung und Zusammen-
stimmung der Flächen. Und da darf man bekennen,
daß fast durchweg eine feine Farbenharmonie erzeugt
ist; dabei erhalten die Flächen durch geeignete Be-
handlung — durch Kreuz- und Auerlinien, durch
Wellen- und gerade Linien, durch Spritzen rc. —
ein gewisses Leben, das allem langweiligen Aussehen
entgegenwirkt. Für jedes einzelne Beispiel — es sind
auf jedem Blatt deren zwei — ist in dem Begleit-
text die Perstellung genau angegeben; die Schablonen
der durchgehends sehr einfachen Ornamente sind von
den Perausgebern zu beziehen. — Die Trefflichkeit
des Farbendrucks verdient besonders hervorgehoben
zu werden. P. R.

rohmann, Paul (Dresden), Dessins für die Wand.
26 farbige Großquarttafeln, 20 21T. (auch in
zwei pälften, jede zu 26 Tafeln im Preise von \2 M.
lieferbar). Gilberssche Verlagsbuchhandlung (Eugen
Twietmeyer), Leipzig.

Zn den letzten Zähren sind zahlreiche Vorlage-
werke für Dekorationsmaler herausgekommen, die es
sich zur Ausgabe gemacht zu haben scheinen, die freie
Dekorationsmalerei ganz zur Sklavin der mechanischen
Schablone zu machen und damit — gewiß ohne sich
der Tragweite dieses Vorgehens bewußt zu sein —
auf ein Verkümmern der eigentlichen Dekorations-
malerei hinzuarbeiten. Denn darauf läuft es in
letzter Linie hinaus, daß der „gelernte" Maler, des
bequemen pilfsmittels der käuflichen Schablone froh,
ganz verlernt, den Pinsel frei zu führen, — und daß
der Anfänger schon gar nicht mehr anders weiß, als
daß die gekaufte Schablone das Alpha und das
Omega seiner Kunst ist, daß er nicht einmal mehr
nötig hat, aus einer Vorlage heraus die Schablone
in größerem Maßstab zu zeichnen und selbst zu
schneiden. Von diesem Standpunkt aus sind die
dem Schablonenkultus huldigenden Werke nicht zu
begrüßen; da das Übel aber nun einmal nicht mehr
beseitigt werden kann, muß man zufrieden sein, wenn
die angebotenen Schablonen, wie es bei Grohmann
der Fall ist, wenigstens den an sie zu stellenden An-
forderungen entsprechen. Das ist namentlich bei den
zahlreichen Mustern der Fall, durch die die Papier-
tapete ersetzt werden soll; sie können in der Tat oft
genug an Stelle der letzteren treten, vor der sie den
Vorzug haben, in einer ganz frei nach Bedürfnis
gewählten Farbe verwendet werden zu können.

6.

Verantw. Red.: p>rof. £. Gmelin. — Herausgegeben vom Bayer. Aunstgewerbeverein. — Druck und Verlag von R. Gldenbourg, München.
 
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