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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 58.1907-1908

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Ruge, Clara: Kunstgewerbliche Organisationen in Nordamerika
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https://doi.org/10.11588/diglit.9043#0092

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Die Tölzer Bautradition und deren Fortentwicklung.

NunstgewerKkiche Organisationen
in Nordamerika/)

(Von Ltara (Rüge, (Neiv-Vork.

amerikanische Malerei ist etwa
(50 Jahre alt. Benjamin West,
der zuerst von den Eherokee In-
dianern unterrichtet ward und
pater, als Nachfolger des Sir Io-
mah Reynolds, Präsident der Royal
Academy in London wurde, kann als der erste
Maler Amerikas angesehen werden, der zn Bedeutung
kam und europäische Aunstideale hierher brachte.

') 3m ksinblick auf unser eigenes kunstgewerbliches
vereinsleben bietet es gewiß hohes Interesse, zu erfahren, was
anderwärts in dieser Richtung geschieht und wie gearbeitet
wird; obiger Aufsatz wird daher vielen Lesern, namentlich Vor-
ortsvorständen willkommen sein, wenn auch die beigegebenen
Bilder nicht allen Ansprüchen gerecht werden.

(Die Schriftleitung.)

Die amerikanische Bildhauerei kann John
tzjuincy Ward, dett noch immer tätigen, sehr talent
vollen, jetzt 77 jährigen Bildhauer als ihren Pionier
betrachten, denn obgleich auch ihm noch geschulter
regulärer Unterricht fehlte, da er nicht nach Europa
reisen konnte, so übertraf er doch seine dilletantischen
Borgänger um sehr vieles — er war ein Aünstler!
Er holte sich durch Selbststudium der menschlichen
Figur unter den Rothäuten, denen seine besten
Arbeiten gewidmet waren, was ihn: an akademischen
Studien fehlte. Er machte Schule — und dann
begann auch bald die Wechselwirkung mit Europa;
die jungen Bildhauer gingen zum Studium hinüber,
europäische Bildhauer kamen zu uns.

Die späteste Entwicklung hat das Aunstgewerbe
durchgemacht. Es ist bis vorkurzem vom kommerziellen
Geiste des Amerikaners niedergedrückt worden. Seine
ersten Anfänge, die in der Aeramik zu suchen sind,
datieren erst seit wenigen Dezennien. Ich denke hier
natürlich nicht an die Urbewohner Amerikas, die
Indianer, deren Aeramik, Leder- und Aorbwaren
sehr alten Datums sind, sondern an die Produkte

Kunst und Handwerk. 58. Iahrg. Heft 3.

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