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Krumm, Carolin; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Der Hasefriedhof in Osnabrück: der Friedhof als Garten ; zur Entstehung, Konzeption und Entwicklung des Osnabrücker Friedhofes in der Hasetorvorstadt — Hameln: Niemeyer, Heft 19.2000

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.51268#0121
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Beschreibung: Grabwandartig überhöhte
Ädikula mit karniesbogigem Giebelauf-
satz (gespitzt) und glatten flankierenden
Pilastern. Das Inschriftenfeld etwas
vertieft. Durch üppigen Bewuchs nicht
mehr einsehbar.
Werkstatt: H. Vogt.
Material: Ibbenbürener Sandstein;
Sch riften platte: Schwa rz-Sch wed isch-
Granit.
Inschrift: „Hier ruht/ mein lieber/ unver-
geßlicher Mann/ mein guter Vater..."
„Du hast gesorgt für uns/ bis Dir Dein
Auge brach/ Gott wird sorgen/ bis wir Dir
folgen nach./ Du bist nicht tot/ bist nur
von uns fern".

Grabstätte Erdenbrink
Bez.: Abt. V/ Hauptweg 242
Erwerber: Rudolf Erdenbrink / Frisör.
Erwerbsjahr: 1956.
Älteste Bestattung: Erdenbrink, Elisabeth,
t 1906.
Grabtyp: Freistehendes Grabmal.
Typus Grabmal: Ädikulagrabwand.
Beschreibung: Höhengestaffelte Ädikula-
grabwand mit hoher, rundstabgerahmter
Rundbogenädikula und kurzen risalitartig
vorspringenden Seitenwangen. Diese
zugleich als Blumentröge fungierenden
Vorsprünge sind wie auch die Pfeiler-
stützen der Ädikula kanneliert und durch
ein Dornenband im Kämpferbereich mit-
einander verbunden. Dem der Ädikula
eingestellten Inschriftenblock saß
ursprünglich ein vollplastischer Zierrat
auf (vermutl. Blumenkorb). Auf das ur-
sprünglich darüber angebrachte Medail-
lon verweist heute nur noch die offen-
sichtliche Fehlstelle. Durch üppigen
Bewuchs heute kaum mehr einsehbar.
Material: Kunststein; Schriftplatte: Jura.
Inschrift: „A", „Q.".

Grabstätte Bierhake
Bez.: Abt. V/ Hauptweg 258
Älteste Bestattung: Bierhake, Wilhelm,
t 1907.
Grabtyp: Freistehendes Grabmal mit
zugehörigen Grabbezirk.
Typus Grabmal: Obelisk.

Beschreibung: Auf zweistufigem Grotten-
sockel (Zyklopenbossierung, scharriert)
aufgehender zweifach zurückgestufter
Obelisk inmitten eines vierseitig von auf-
wendigen Ziergittern umgrenzten Grab-
bezirkes (Motivik: Mohnkapseln). Das
ursprünglich übereck aufgestellte schlichte
Holzkreuz mit Eisernem Kreuz zur Erinne-
rung an Günter Junker-Vogt, gef. 1941 in
Litauen zwischenzeitlich abgegangen.
Material: Oberteil: Schwarz-Schwedisch-
Granit; Sockel: Muschelkalk.

Grabstätte Pohlmann
Bez.: Abt. V / Hauptweg 287 b
Erwerber: Wilhelm Pohlmann / Landwirt.
Erwerbsjahr: 1917.
Älteste Bestattung: Pohlmann, Hans, Dr.,
t 1918, „Oberlehrer in Halberstadt, Ober-
leutn. D.R.I. RGT. 13 und Feldflieger Abt.
40, gefallen in Feindesland".
Grabtyp: Freistehendes Grabmal.
Typus Grabmal: Grabpfeiler.
Beschreibung: Reliefierter (Lorbeerzweig,
Propeller) Grabpfeiler mit stark profilierter
Abdeckplatte und Kreuzaufsatz (Eisernes
Kreuz). Rückseitig Inschrift.
Material: Ibbenbürener Sandstein.
Inschrift: „Und wer den Tod/ im Heil'gen
Kampfe fand/ Ruht auch in fremder/ Erde
im Vaterland/ und setzet ihr nicht/ das
Leben ein/ nie wird euch das/ Leben
gewonnen sein".

Grabstätte Müller/Pohlmann
Bez.: Abt. V / Hauptweg 287 c
Erwerber: Anton Müller.
Erwerbsjahr: 1913.
Älteste Bestattung: Pohlmann, Elfriede
Friederike, f 1917.
Grabtyp: Freistehendes Grabmal.
Typus Grabmal: Ädikula.
Beschreibung: Gestelzt bogige Ädikula
auf kannelierten Säulen mit kleinem
vorspringendem Blumenbecken. Im
Bogenfeld reliefiertes Medaillon und
Blumengirlande.
Material: Kunststein.
Inschrift: „Ihrer treuen Mutter in dank-
barer Liebe/.../ Sie ruhet aus von ihrer
Arbeit/ Denn ihre Werke folgen ihr nach/
Offb. Joh. 14,13./ Üb immer Treu und
Redlichkeit/ Dann suchen Enkel deine
Gruft".

Grabstätte Wegner
Bez.: Abt. V / Rundteil 955
Erwerber: Wegner / Wwe.
Erwerbsjahr: 1903.
Älteste Bestattung: Wegner, August,
Oberregierungsrat (kathol.), f 1903
(oo Antoinette Wegner, geb. Fürstin von
Sulkowska/Bielitz).
Persönl.: Antoinette Wegner wurde 1858
als Fürstin von Sulkowska in Bielitz/
Schlesien geboren und kam 1892 zu-
sammen mit ihrem Ehemann von Königs-
berg nach Osnabrück, nachdem er in
Bromberg, Gumbinnen und Merseburg
als Regierungsrat tätig gewesen war.
Nach dem frühen Tod ihres Mannes ver-
ließ sie mit ihren vier Töchtern die Stadt.
Die Sulkowskas gehören dem polnischen
Hochadel an und sind seit Jahrhunderten
aus der polnischen-österreichischen
Geschichte kaum mehr wegzudenken.
Grabtyp: Freistehendes Grabmal in Grab-
bezirk.
Typus Grabmal: Grufthaus.
Beschreibung: Grufthaus in deutlicher
Anlehnung an kleinasiatisch-hellenistische
Bauten über imposanter Zugangstreppe.
Die wuchtigen, durch vorschwingende
Pfeilervorlagen akzentuierten Außen-
mauern durch scharf eingeschnittene
Portale mit glatten (pseudo-monolithischen)
Sturzsteinen und kolossale Reliefszenen
(Beweinung Christi) gestaltet. Im
ursprünglich mit kostbaren Stoffen aus-
geschlagenen Innenraum heute lediglich
vier liegende Grabplatten als Gruft-
abdeckung. Äußere Umgrenzung des
Grabbezirkes frontseitig durch eine
umlaufende flache Einfassung, rückseitig
durch zwei hohe Eibenwände. Das Gruft-
haus war ursprünglich von einer geschnit-
tenen Taxus-Hecke und dahinter auf-
gehendem hohem Laubbaumbestand
hinterfangen; den Eingang flankierten in
Kugelform geschnittene Kübelpflanzen
(Buchsbaum ?). Die zwischen den Pfeilern
eingelassenen steinernen Sitzbänke heute
noch erhalten.
Werkstatt: Grufthaus erb. 1903/04 von
Beutinger & Steiner/ Darmstadt-Heil-
bronn; Relief von Lukas Memken.
Material: Ibbenbürener Sandstein; Schrift-
tafeln/Relief: Bronze; Türbeschlag: Kupfer,
Einfassung: Ibbenbürener Sandstein.
Pläne: „Plan zu dem Baugesuch...",
Ansichten, 1903, Rötrige 1990, 57. -
Ansicht, Lithografie, Moderne Bauformen
3/1904, 78.

Grabstätte Witte
Bez.: Abt. V / Hauptweg 318 c
Erwerber: Heinrich Witte / Hotelbesitzer.
Erwerbsjahr: 1913.
Älteste Bestattung: Witte, Louise, f 1913.

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