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Segers-Glocke, Christiane [Editor]; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Auf den Spuren einer frühen Industrielandschaft: Naturraum - Mensch - Umwelt im Harz — Hameln: Niemeyer, Heft 21.2000

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Vorwort
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https://doi.org/10.11588/diglit.51267#0007
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Vorwort

Zu den Aufgaben des Niedersächsischen Landesamts für Denkmal-
pflege, der Denkmalfachbehörde des Landes Niedersachsen mit
Sitz in Hannover, gehört neben der Inventarisierung der Denkmale,
der Führung zentraler Archive und der Restaurierung von Denk-
malen und Bodenfunden auch die Schaffung wissenschaftlicher
Grundlagen unteranderem mit exemplarischen archäologischen
Ausgrabungen. In diesen Rahmen gehören die montanarchäologi-
schen Arbeiten, die seit 1987 einen Schwerpunkt der Archäologi-
schen Denkmalpflege darstellen. Sie widmen sich einer für das
Land Niedersachsen typischen Region, deren natürliche Ressour-
cen unsere Geschichte nicht erst im Mittelalterwesentlich beein-
flussten.
Ist die Bedeutung der Montanregion Harz in der jüngeren
Vergangenheit allgemein anerkannt, was sich nicht zuletzt in der
Erhebung des Rammeisberges und der Altstadt Goslar zum Welt-
kulturerbe der UNESCO dokumentiert, so wurde die frühe Ge-
schichte dieser Region bisher sträflich vernachlässigt. Gestützt auf
die schriftliche Überlieferung wurde ein scheinbar klares Bild der
Vergangenheit gezeichnet, das sich immer wieder Korrekturen auf
Grund der Erschließung des Bodenarchivs mit seinen unersetz-
lichen Bodenurkunden gefallen lassen muss. Das augenfälligste
Ergebnis ist, dass die Bodenschätze des Harzes mindestens bereits
um die Zeitenwende von Menschen genutzt wurden. Diese
Erkenntnis setzt sich allmählich gegen ältere Lehrmeinungen
durch. Wenn in diesem Jahr der Harz mit seinem dezentralen Pro-
jekt EXPO ON THE ROCKS in das dritte Jahrtausend eintritt, so
steht die Bergbauregion Harz damit schon zum dritten Male in sei-
ner Geschichte an der Schwelle zu einem neuen Jahrtausend.
Dass wir die Geschichte dieser Region schon in wesentlichen
Teilen neu schreiben können, ist das Verdienst einer allmählich
gewachsenen interdisziplinären Arbeitsgruppe, die sich gemein-
sam mit den Archäologen der komplexen Fragestellung angenom-
men hat und diese ständig fortsetzt. Neben den auf dem Interna-
tional Medieval Congress 1998 in Leeds vertretenen Partnern, die
ihre Referate in einem eigenen Band zum Druck bringen, sind Prof.

Dr. Rüdiger Schulz vom Niedersächsischen Landesamt für
Bodenforschung Hannover - Geowissenschaftliche Gemein-
schaftsaufgaben, Prof. Dr. Bernd Herrmann und Dr. habil. Holger
Schutkowski vom Anthropologischen Institut der Universität
Göttingen, und Dr. Christoph Bartels vom Deutschen Bergbau-
museum Bochum zu nennen.
Unsere Arbeiten werden unterstützt durch das wohlwollende
Entgegenkommen der jeweils betroffenen Forstämter und ihrer
Revierförstereien sowie verschiedener Kommunalverwaltungen,
wie Stadt und Landkreis Goslar und Osterode am Harz. Auch die
Harzwasserwerke und die Verwaltung des Nationalparks Harz
stehen unseren Arbeiten offen gegenüber. Genannt werden
müssen auch die Verwaltungsinstitutionen der beteiligten Koope-
rationspartner.
Als besonders wichtig hat sich die Begleitung der Harzarchäo-
logie durch einen wissenschaftlichen Beirat erwiesen, der sich
zweimal jährlich zur Planung und Erörterung des gemeinsamen
Vorgehens unter Leitung seines Sprechers, Prof. Dr. Hans-Gerd
Bachmann, Hanau, trifft. In dem Beirat sind neben der Metallurgie
(Prof. Dr. Hans-Gerd Bachmann, Hanau), die Botanik und Umwelt-
geschichte (Prof. Dr. Dr. Burkhard Frenzei, Universität Hohenheim),
die Archäologie (Prof. Dr. Heiko Steuer, Universität Freiburg) und
die Wirtschafts- und Sozialgeschichte (Prof. Dr. Harald Witthöft,
Universität Siegen) vertreten. Die Arbeit dieses Beirats war bisher
äußerst hilfreich und fruchtbar, den Mitgliedern zu danken ist eine
selbstverständliche und erfreuliche Pflicht.
All diese Arbeiten wären ohne die notwendige Finanzierung
nicht leistbar. Eine solide Grundfinanzierung des Projekts war
bisher möglich durch Mittel des Landes Niedersachsen, ergänzt
durch Fördermittel des Arbeitsamtes Goslar. Für wesentliche zu-
sätzliche Finanzierung verschiedener Forschungsprojekte im Harz
sind wir der Volkswagen-Stiftung zu großem Dank verpflichtet.
Christiane Segers-Glocke

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