Bergbau
3 Die Grabungen in Düna bei
Osterode gaben mit ihren ersten
abgesicherten Frühdatierungen
Rammeisberger und Oberharzer Erze
die Initialzündung für eine systemati-
sche montanarchäologische
Erforschung des Harzes.
Selbstverständlich dauerte es einige Zeit, bis diese, nach
verschiedensten Seiten abgesicherten, sensationellen Ergebnisse
die ihnen zustehende Beachtung fanden, bedeuteten sie doch,
dass die Geschichte des Harzes und der Nutzung seiner Boden-
schätze neu geschrieben werden müsste. Für die Archäologen
waren sie der Anlass, im Lagerstättenrevier selbst nach den Spuren
des vor die ersten schriftlichen Quellen reichenden Montanwesens
zu suchen. Ausgrabungen am Johanneser Kurhaus bei Clausthal-
Zellerfeld brachten etwas Licht in die Verhüttung Oberharzer
Gangerze auf Silber in der Zeit vom 10.-13. Jahrhundert n. Chr.,
ebenso Ausgrabungen am Hunderücken und an der Lasfelder
Tränke, beide zwischen Osterode und Clausthal-Zellerfeld gelegen.
Die Ausgrabung am Riefenbach bei Bad Harzburg deckte einen
Schmelzplatz des 11 ,/12. Jahrhunderts auf, an dem aus Rammels-
berger Erz Kupfer geschmolzen wurde. Gleichzeitig brachte die
Ausgrabung am Kunzenloch bei Osterode sowie die Grabung der
Jahre 1997/1998 am Schnapsweg im Innerstetal Licht in das Rätsel
um die vieldiskutierten Plattenschlacken, die nun eindeutig als Ab-
fälle der Verhüttung von Rammeisberger Erz auf Kupfer im 10./11.
Jahrhundert identifiziert werden können.
Neben diesen intensiven punktuellen Forschungen wurde seit
1990 die flächendeckende Prospektion des Oberharzes begonnen
(Klappauf/Linke/Brockner 1990). Eine intensive Förderung dieser
siedlungsarchäologischen Arbeit seit 1992 durch die Volkswagen-
Stiftung führte 1992 zur Gründung des Stützpunktes Harzarchäo-
logie des Instituts für Denkmalpflege, Hannover, der heutigen
Arbeitsstelle Montanarchäologie des Niedersächsischen Landes-
amts für Denkmalpflege, Hannover, in Goslar. Dort werden, in
direktem Kontakt zu den Bodendenkmalen, die Arbeiten einer seit
den Grabungen in Düna zusammengewachsenen interdisziplinä-
ren Forschergruppe koordiniert und neue Forschungsansätze ver-
folgt, mit denen die Geschichte des Harzes letztendlich neu
geschrieben wird.
Abbildungsnachweis
1,2 L. Klappauf, C. S. Fuchs (Niedersächsisches Landesamt für Denkmal-
pflege).
120
3 Die Grabungen in Düna bei
Osterode gaben mit ihren ersten
abgesicherten Frühdatierungen
Rammeisberger und Oberharzer Erze
die Initialzündung für eine systemati-
sche montanarchäologische
Erforschung des Harzes.
Selbstverständlich dauerte es einige Zeit, bis diese, nach
verschiedensten Seiten abgesicherten, sensationellen Ergebnisse
die ihnen zustehende Beachtung fanden, bedeuteten sie doch,
dass die Geschichte des Harzes und der Nutzung seiner Boden-
schätze neu geschrieben werden müsste. Für die Archäologen
waren sie der Anlass, im Lagerstättenrevier selbst nach den Spuren
des vor die ersten schriftlichen Quellen reichenden Montanwesens
zu suchen. Ausgrabungen am Johanneser Kurhaus bei Clausthal-
Zellerfeld brachten etwas Licht in die Verhüttung Oberharzer
Gangerze auf Silber in der Zeit vom 10.-13. Jahrhundert n. Chr.,
ebenso Ausgrabungen am Hunderücken und an der Lasfelder
Tränke, beide zwischen Osterode und Clausthal-Zellerfeld gelegen.
Die Ausgrabung am Riefenbach bei Bad Harzburg deckte einen
Schmelzplatz des 11 ,/12. Jahrhunderts auf, an dem aus Rammels-
berger Erz Kupfer geschmolzen wurde. Gleichzeitig brachte die
Ausgrabung am Kunzenloch bei Osterode sowie die Grabung der
Jahre 1997/1998 am Schnapsweg im Innerstetal Licht in das Rätsel
um die vieldiskutierten Plattenschlacken, die nun eindeutig als Ab-
fälle der Verhüttung von Rammeisberger Erz auf Kupfer im 10./11.
Jahrhundert identifiziert werden können.
Neben diesen intensiven punktuellen Forschungen wurde seit
1990 die flächendeckende Prospektion des Oberharzes begonnen
(Klappauf/Linke/Brockner 1990). Eine intensive Förderung dieser
siedlungsarchäologischen Arbeit seit 1992 durch die Volkswagen-
Stiftung führte 1992 zur Gründung des Stützpunktes Harzarchäo-
logie des Instituts für Denkmalpflege, Hannover, der heutigen
Arbeitsstelle Montanarchäologie des Niedersächsischen Landes-
amts für Denkmalpflege, Hannover, in Goslar. Dort werden, in
direktem Kontakt zu den Bodendenkmalen, die Arbeiten einer seit
den Grabungen in Düna zusammengewachsenen interdisziplinä-
ren Forschergruppe koordiniert und neue Forschungsansätze ver-
folgt, mit denen die Geschichte des Harzes letztendlich neu
geschrieben wird.
Abbildungsnachweis
1,2 L. Klappauf, C. S. Fuchs (Niedersächsisches Landesamt für Denkmal-
pflege).
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