Achim Knöfel
Die Geschichte der St. Matthäus-Kirche und ihrer Ausstattung
15
16 Blick in den Chor. Rechts und links die beiden mittleren Pfeiler des Querhauses aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhun-
derts mit starker Schiefstellung. Vor dem Altar das Chorgitter aus dem 19. Jahrhundert, Aufnahme 1963.
Von der vorreformatorischen Ausstattung der Kirche
ist eine Reihe geschnitzter gotischer Apostelfiguren
erhalten, die aus einem Altarretabel stammen dürften
und heute nebst vermutlich zugehörigen geschnitzten
Fialen an der Brüstung der Orgelempore angebracht
sind (Abb. 15). Die nach reformatorische Ausstattung
stammt aus der Zeit des 30-jährigen Krieges, von dem
die damalige Grafschaft Oldenburg dank der Diplo-
matie ihres Landesherren, des Grafen Anton Günther,
verschont blieb. Die Erträge aus der Pferdezucht, die
insbesondere in der oldenburgischen Wesermarsch
blühte, beförderten zusammen mit dem Streben des
Landesherren nach würdiger und aussagekräftiger
Ausstattung der Kirchen seines Landes im Geiste des
lutherischen Bekenntnisses eine ungewöhnliche
Häufung qualitätvoller Bildwerke aus dem Anfang des
17. Jahrhunderts (Abb. 16, 17).
Mit der Schaffung neuer Prinzipalstücke für die St.
Matthäus-Kirche wurde der Hamburger Bildschnitzer
Ludwig Münstermann beauftragt. Eine erste Zahlung
für das Altarretabel durch den Auftraggeber, den
Pfarrer Gerhardus Petri, der auch für das theologische
Programm der Bildwerke verantwortlich war, ist für
das Jahr 1618 überliefert. Der Fertigstellung des Reta-
bels im Jahre 1629 im Chor folgte 1631 die Auf-
stellung der Kanzel in der Vierung. Die Fassung beider
Bildwerke war bis 1638 abgeschlossen9 (Abb. 15). Zu
dem um 1630 vermutlich aus einem vorhandenen
17 Innenraum. Blick aus der Vierung nach Westen mit
Kanzel und Orgelempore, Aufnahme 2001.
Die Geschichte der St. Matthäus-Kirche und ihrer Ausstattung
15
16 Blick in den Chor. Rechts und links die beiden mittleren Pfeiler des Querhauses aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhun-
derts mit starker Schiefstellung. Vor dem Altar das Chorgitter aus dem 19. Jahrhundert, Aufnahme 1963.
Von der vorreformatorischen Ausstattung der Kirche
ist eine Reihe geschnitzter gotischer Apostelfiguren
erhalten, die aus einem Altarretabel stammen dürften
und heute nebst vermutlich zugehörigen geschnitzten
Fialen an der Brüstung der Orgelempore angebracht
sind (Abb. 15). Die nach reformatorische Ausstattung
stammt aus der Zeit des 30-jährigen Krieges, von dem
die damalige Grafschaft Oldenburg dank der Diplo-
matie ihres Landesherren, des Grafen Anton Günther,
verschont blieb. Die Erträge aus der Pferdezucht, die
insbesondere in der oldenburgischen Wesermarsch
blühte, beförderten zusammen mit dem Streben des
Landesherren nach würdiger und aussagekräftiger
Ausstattung der Kirchen seines Landes im Geiste des
lutherischen Bekenntnisses eine ungewöhnliche
Häufung qualitätvoller Bildwerke aus dem Anfang des
17. Jahrhunderts (Abb. 16, 17).
Mit der Schaffung neuer Prinzipalstücke für die St.
Matthäus-Kirche wurde der Hamburger Bildschnitzer
Ludwig Münstermann beauftragt. Eine erste Zahlung
für das Altarretabel durch den Auftraggeber, den
Pfarrer Gerhardus Petri, der auch für das theologische
Programm der Bildwerke verantwortlich war, ist für
das Jahr 1618 überliefert. Der Fertigstellung des Reta-
bels im Jahre 1629 im Chor folgte 1631 die Auf-
stellung der Kanzel in der Vierung. Die Fassung beider
Bildwerke war bis 1638 abgeschlossen9 (Abb. 15). Zu
dem um 1630 vermutlich aus einem vorhandenen
17 Innenraum. Blick aus der Vierung nach Westen mit
Kanzel und Orgelempore, Aufnahme 2001.