Martin Bachmann
Didaktische Konservierung - Restaurierungsarbeiten des Deutschen Archäologischen Instituts in der Türkei
63
3 Didyma, Apollontempel, durch Erdbeben verstürzte Säulentrommeln in der Befundlage gesichert.
Fotoarchiv DAI Istanbul.
Im Sinne didaktischer Maßnahmen besonders auf-
schlussreich sind die Aufstellungen von Architektur-
proben im Ruinengelände. Sie sind als wissenschaftli-
ches Derivat der archäologischen Fotodokumentation
aufzufassen. So wurden Architekturteile einer Säulen-
ordnung, die den Eingang einer Exedra auf der Paläs-
tra des Gymnasiums akzentuiert hatte, zunächst als
Probe an Ort und Stelle für den Fotografen arrangiert
(Abb. 4). Später wurde diese Architekturprobe - aller-
dings an translozierter Stelle - dauerhaft aufgestellt
und bildet nun einen bis heute wirksamen Blickfang in
der perspektivischen Flucht des Kellerstadions.7
Die elementaren Prinzipien
und ihre Anwendung am Trajaneum
Bevor wir uns nun jüngeren Maßnahmen zuwenden,
seien einige charakteristische Eckdaten dieser Pionier-
arbeiten auf dem Gebiet der konservatorischen Auf-
bereitung archäologischer Stätten zusammengefasst:
Es sind dies also zunächst die eindeutige Differenzie-
rung zum Bestand durch Absetzen von der Oberflä-
che, durch die Änderungen der Struktur, der Textur
oder des Materials, unterstrichen und dokumentiert
durch eine Jahreszahl, wie wir es in den Beispielen in
Milet und Pergamon gesehen haben. Es ist ferner ein
durchgehend hoher Anspruch bezüglich der hand-
werklichen Qualität und der ästhetischen Wirkung der
Maßnahmen zu verzeichnen, der durch die vor Ort
vorhandenen Kapazitäten bedient werden konnte,
4 Pergamon, Gymnasium, zu einer Architekturprobe
arrangierte Bauglieder einer Exedra um 1912.
DAI Istanbul, Pergamonarchiv.
Didaktische Konservierung - Restaurierungsarbeiten des Deutschen Archäologischen Instituts in der Türkei
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3 Didyma, Apollontempel, durch Erdbeben verstürzte Säulentrommeln in der Befundlage gesichert.
Fotoarchiv DAI Istanbul.
Im Sinne didaktischer Maßnahmen besonders auf-
schlussreich sind die Aufstellungen von Architektur-
proben im Ruinengelände. Sie sind als wissenschaftli-
ches Derivat der archäologischen Fotodokumentation
aufzufassen. So wurden Architekturteile einer Säulen-
ordnung, die den Eingang einer Exedra auf der Paläs-
tra des Gymnasiums akzentuiert hatte, zunächst als
Probe an Ort und Stelle für den Fotografen arrangiert
(Abb. 4). Später wurde diese Architekturprobe - aller-
dings an translozierter Stelle - dauerhaft aufgestellt
und bildet nun einen bis heute wirksamen Blickfang in
der perspektivischen Flucht des Kellerstadions.7
Die elementaren Prinzipien
und ihre Anwendung am Trajaneum
Bevor wir uns nun jüngeren Maßnahmen zuwenden,
seien einige charakteristische Eckdaten dieser Pionier-
arbeiten auf dem Gebiet der konservatorischen Auf-
bereitung archäologischer Stätten zusammengefasst:
Es sind dies also zunächst die eindeutige Differenzie-
rung zum Bestand durch Absetzen von der Oberflä-
che, durch die Änderungen der Struktur, der Textur
oder des Materials, unterstrichen und dokumentiert
durch eine Jahreszahl, wie wir es in den Beispielen in
Milet und Pergamon gesehen haben. Es ist ferner ein
durchgehend hoher Anspruch bezüglich der hand-
werklichen Qualität und der ästhetischen Wirkung der
Maßnahmen zu verzeichnen, der durch die vor Ort
vorhandenen Kapazitäten bedient werden konnte,
4 Pergamon, Gymnasium, zu einer Architekturprobe
arrangierte Bauglieder einer Exedra um 1912.
DAI Istanbul, Pergamonarchiv.