2 Berlin, Spandau, Kladow, Sakrower Kirchweg 6/8. Schnitte und Grundriß.
Die Fassaden des Hauses sind sehr einfach gegliedert: Die
Straßenfassade zeigt in der Mittelachse die Hauseingangstür,
rechts und links davon nur jeweils ein Stubenfenster (anstelle
der sonst üblichen zwei Stubenfenster); die Seitenfassaden
zeigen je ein Stubenfenster und an der Südseite zusätzlich ein
Kammerfenster; die Hoffassade zeigt in der Mittelachse ein
(originales!) Fenster anstelle der Tür zum Hof sowie rechts und
links davon ein Kammerfenster, in der Nordhälfte noch ein
zweites Kammerfenster (wegen der Teilung der Kammer in
zwei kleine Kammern). Bemerkenswert ist das Fehlen des hof-
seitigen Eingangs in den Mittelflur mit der Schwarzen Küche,
dieser hofseitige Eingang ist sonst immer anzutreffen. Das
Haus ist verputzt im Erdgeschoß, die Giebeldreiecke sind ver-
breitert.
Das Gebäude ist vermutlich kurz vor oder nach 1800 errichtet
worden, zufolge der Überlieferung in der Familie des jetzigen
Besitzers im Jahre 1808. Das Haus läßt sich in den Grund-
buchakten5 bis auf das Jahr 1838 nachweisen: Es wurde
durch Kaufvertrag vom 13. Juni 1838 geteilt, der Bauer Fried-
rich Wilhelm Schulze verkaufte die südliche Haushälfte (heute
Nr. 8) an den Altsitzer Johann Christian Krause in Kladow, seit-
her sind Haus und Grundstück geteilt. Beide Grundstücke
sind heute wieder in der Hand einer Kladower Familie.
Haus Imchenallee44/Rohrsängersteig 1-3
Das ebenfalls eingeschossige, traufständige Haus ist vom Typ
her ein Mitteldeutsches Doppelstubenhaus mit Schwarzer Kü-
che. Es ist nordsüd-orientiert. Der Grundriß des Hauses mit
einer Grundfläche von 13,20 x 7,50 m wird durch einen ca.
2,50 m breiten Flur geteilt, der von der Straßenseite zum Hof
führt, aber nicht in der Mittelachse des Hauses angeordnet ist.
In diesem Querflur befindet sich in der Hausmitte die
Schwarze Küche, ein Raum von ca. 2 x 2 m Lichte, der durch
die offenen Zugänge zum Vorder- und Hinterflur Licht erhält
(Abb. 3). Die Herdstellen befanden sich rechts und links von
den offenen Zugängen an den Wänden, der Rauchabzug der
ursprünglich offenen Feuerstellen erfolgte durch einen großen
Kamin über der Schwarzen Küche, der sich trichterförmig
nach oben verengt und am First durch das Dach als Schorn-
stein austritt. Diese Anlage ist heute noch vollständig erhalten.
Rechts und links vom Querflur befindet sich straßenseitig je
eine Stube (4,35 x 4,00 m) und dahinter hofseitig je eine Kam-
mer (2,15 x 4,00 m). In der westlichen Stube ist die Trennwand
zur Kammer nicht mehr erhalten, in den Deckenbalken ist
jedoch die Einkämmung des oberen Rähms der Kammer-
wand noch sichtbar. Westlich schließen noch zwei Giebelkam-
mern an, die jedoch vielleicht einen späteren Anbau darstellen.
Ohne diese Giebelkammern hat das Haus die gleiche Grund-
fläche von 10,80 x 7,50 m (34’ x 24’) wie das Haus im Sakro-
wer Kirchweg. Es handelt sich wahrscheinlich um ein „Normal-
haus".
Das Dachgeschoß des Hauses ist - anscheinend sehr viel
später - ausgebaut worden. Eine schmale Treppe, die in den
Hinterflur hinter der Schwarzen Küche eingebaut wurde und
von der Hofeingangstür aus zugänglich ist, erschließt das
Dachgeschoß, das heute je eine Kammer an den beiden Gie-
belseiten umfaßt. Die Balkendecke über dem Erdgeschoß ist
zwischen den Deckenbalken mit Lehmwickeln ausgestakt.
Der Dachstuhl ist ein doppelt stehender Sparrendachstuhl mit
Kehlbalken, ursprünglich und auch heute noch überwiegend
mit Biberschwanzziegeln gedeckt.
Die Fassaden des Hauses sind sehr einfach gegliedert: Die
Straßenfassade zeigt - aus der Mittelachse gerückt - die
Hauseingangstür, rechts und links davon je ein Stubenfenster
(anstelle der sonst üblichen zwei Stubenfenster), dementspre-
chend erscheint die Hoffassade mit der Hofeingangstür und
rechts und links je einem Kammerfenster. Der Ostgiebel zeigt
ein Stubenfenster im Erdgeschoß, im Dachgeschoß ein Kam-
merfenster und rechts und links davon je ein kleines Abseiten-
fenster. Der Westgiebel zeigt im Erdgeschoß ein Kammerfen-
ster sowie die Eingangstür zur anderen Kammer, im Dachge-
schoß wieder ein Kammerfenster.
Die Außenwände des Hauses sind in massivem Mauerwerk,
die Innenwände - bis auf die Umfassungsmauern der Schwar-
zen Küche in massivem Mauerwerk-in Fachwerk ausgeführt.
Westlich des Büdner-Hauses - an der Grundstücksgrenze -
existiert ein Stallgebäude aus dem späteren 19. Jahrhundert.
Auf dem Grundstück befindet sich noch südlich des Büdner-
Hauses ein zweites Wohngebäude, 1881 von Carl Marzahn er-
richtet, wie die Inschrift im Ostgiebel angibt („C.M. 1881 “). Die-
ses erheblich jüngere Haus ist jedoch nicht denkmalwert.
Das Büdner-Haus Imchenallee 44 ist - nach dem jetzigen
Stande der Forschung - vermutlich kurz vor oder nach 1800
errichtet worden. Es hat jedenfalls schon 1821 bestanden laut
Eintragung im Grundbuch von Cladow6. Dort wird als Besitzer
der Schiffer August Bels genannt. Er ist der erste im Grund-
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