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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 5.1880

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Heft 1
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Lolling, Habbo G.: Nisäa und Minoa
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https://doi.org/10.11588/diglit.35006#0029

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NtSAUA UND MtNOA

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zwar bei Nisäa, waren aber kein integrirender Theil der Akro-
polis, denn diese kam erst einige Jahre später in die Hände
der Athener. Da nach Einnahme der Thürme die Einfahrt in
den Raum zwischen Minoa nnd dem gegenüber liegenden Fest-
lande frei wurde^ müssen sie am Eingang desselben (für den
Einfahrenden zur r. Hand) gelegen haben. Sie lagen dort zum
Schutz des e-TRvsnov., das hauptsächlich durch die Insel Minoa
gebildet wurde (vgl. Strabon a. a. 0.). Unter dem To
Tü; bei Thuk. Ul 51 ist also der Hafen zu verstehen, an
den sich dann wie bei Phaleron die Rhede anschloss, deren
Abschluss durch die von Uonze vermuthungsweise für Minoa
gehaltene Landzunge gebildet wurde.
Nachdem Nikias durch die beiden Thürme und Minoa den
Hafen von der Seeseite für sich gesichert, zog er auch an
seiner Landseite eine Mauer, um ihn so von der offenen Ver-
bindung mit dem Festlande abzuschneiden. Hier lag eine von
Nisäa nach Minoa führende Brücke oder genauer
genommen ein Dammweg. Diese Verbindung sollte aufgehoben
werden und wurde es durch die offenbar nach den beiden
Thürmen hin laufende Mauer. Der Bau dieser Mauer und die
Befestigung Minoas gab den Athenern die Herrschaft über den
Hafen. Minoa blieb wie zuvor eine Insel, wie sie noch Pau-
sanias fand und als welche sie auch bei Steph. v. Byz. be-
zeichnet wird.
Bei der Expedition des Demosthenes und Hippokrates i. J.
424 nahmen die Athener zuerst die langen Mauern ein und
verhinderten, dass die in Nisäa, d. h. in der Akropolis lie-
genden Peloponnesier den auf ihrer Seite stehenden Megarern
zu Hülfe kommen konnten; dadurch bewirkten sie zugleich,
dass den Peloponnesiern die Zufuhr abgeschnitten wurde. Es
geschah dies namentlich durch den Bau einer an zwei Seiten
von Nisäa herum bis zum Meere laufenden Mauer, die der
Natur der Sache nach am Fusse des Hügels erbaut worden
sein muss. So konnten die Peloponnesier weder nach der Land-
seite noch auch nach der Seeseite hin fortziehen, dort waren
die Athener aufgestellt, die auch die hier gelegene Vor-oder
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MITTH.D.ARGH.INST. V.
 
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