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N1SAEA UND MINOA
Unterstadt Nisäas zu ihren Einscbliessungswerken benutzten^
dort aber war ein Entweichen unmöglich, weil die Athener
von Minoa aus die Rhede beherrschten. So blieb also, da Bra-
sidas nicht schnell genug hcranzog und auch die Böotier nicht
herbeteilten, den vollständig eingeschlossenen Peloponnesiern
nichts weiter übrig als zu capituliren.
In den bei Thukydides IV 118 mitgetheilten Bedingungen
des Vertrags zwischen Lakedämon und Athen wird dann die
Grenze zwischen dem hier gewonnenen Besitz Athens und der
Stadt Megara angegeben. Es ist der Weg vom Nisosthor bis
zum Poseidonion und von da bis zur Brücke Minoas. Über
denselben hat Göttiing a. a. 0. S. 122 ausführlicher gehan-
delt, ohne zu einem plausiblen Resultate zu gelangen*. Da uns
zur Ansetzung des erwähnten Heiligthums jeder Anhalt fehlt 2,
können wir nur vermulhen, dass der als Demarkationslinie
dienende Weg von Nisäa nach Minoa führte, den Athenern
also verboten ward;, die Ebene Megaras zu betreten.
Es erübrigt jetzt noch, einiges über die Angaben Strabons
und des Pausanias zu bemerken, soweit diese Minoa angehen.
Aus ihnen ist zunächst zu entnehmen, dass zu ihrer Zeit der
Raum zwischen dem Hügel des Hagios Georgios und dem xx-
6-roov noch als Hafen oder Schiffstation diente. Wenn Strabon
Minoa eine xxpx nennt und nicht, wie Conze meint, Verschie-
* Ucber die Lage Minoas thcilt er die jetzt beseitigte Ansicht, dass es eine
der beiden kleinen Inseln, jetzt gewöhnlich gaxpo und jj.EydXo genannt,
sei und musste schon deshalb zu einem ganz falschen Resultate kommen.
Auch berücksichtigt er nicht, dass die langen Schenkelmaucrn bereits nic-
dergerissen waren und darum zur Feststellung jenes AVeges nicht in seiner
Weise hcrangezogen werden können. Endlich weist durchaus nichts darauf
hin, dass der AAMg vom Nisosthore nach dem Poseidonion in die grosse
Strasse einmündete, welche von Megara nach dem Isthmos führte. Wir kön-
nen sogar nicht mit Sicherheit bestimmen, ob das Nisosthor in Nisäa oder
in Megara lag, obgleich das erstcre deshalb wahrscheinlicher ist, weil an
der Nisäa zugekehrten Seite Megaras vielmehr die vupuptiSE; nüAm gelegen zu
haben scheinen.
- Göttiing setzt cs ohne Grund in die Nähe des des Poseidonsoh-
nes Lclcx.
N1SAEA UND MINOA
Unterstadt Nisäas zu ihren Einscbliessungswerken benutzten^
dort aber war ein Entweichen unmöglich, weil die Athener
von Minoa aus die Rhede beherrschten. So blieb also, da Bra-
sidas nicht schnell genug hcranzog und auch die Böotier nicht
herbeteilten, den vollständig eingeschlossenen Peloponnesiern
nichts weiter übrig als zu capituliren.
In den bei Thukydides IV 118 mitgetheilten Bedingungen
des Vertrags zwischen Lakedämon und Athen wird dann die
Grenze zwischen dem hier gewonnenen Besitz Athens und der
Stadt Megara angegeben. Es ist der Weg vom Nisosthor bis
zum Poseidonion und von da bis zur Brücke Minoas. Über
denselben hat Göttiing a. a. 0. S. 122 ausführlicher gehan-
delt, ohne zu einem plausiblen Resultate zu gelangen*. Da uns
zur Ansetzung des erwähnten Heiligthums jeder Anhalt fehlt 2,
können wir nur vermulhen, dass der als Demarkationslinie
dienende Weg von Nisäa nach Minoa führte, den Athenern
also verboten ward;, die Ebene Megaras zu betreten.
Es erübrigt jetzt noch, einiges über die Angaben Strabons
und des Pausanias zu bemerken, soweit diese Minoa angehen.
Aus ihnen ist zunächst zu entnehmen, dass zu ihrer Zeit der
Raum zwischen dem Hügel des Hagios Georgios und dem xx-
6-roov noch als Hafen oder Schiffstation diente. Wenn Strabon
Minoa eine xxpx nennt und nicht, wie Conze meint, Verschie-
* Ucber die Lage Minoas thcilt er die jetzt beseitigte Ansicht, dass es eine
der beiden kleinen Inseln, jetzt gewöhnlich gaxpo und jj.EydXo genannt,
sei und musste schon deshalb zu einem ganz falschen Resultate kommen.
Auch berücksichtigt er nicht, dass die langen Schenkelmaucrn bereits nic-
dergerissen waren und darum zur Feststellung jenes AVeges nicht in seiner
Weise hcrangezogen werden können. Endlich weist durchaus nichts darauf
hin, dass der AAMg vom Nisosthore nach dem Poseidonion in die grosse
Strasse einmündete, welche von Megara nach dem Isthmos führte. Wir kön-
nen sogar nicht mit Sicherheit bestimmen, ob das Nisosthor in Nisäa oder
in Megara lag, obgleich das erstcre deshalb wahrscheinlicher ist, weil an
der Nisäa zugekehrten Seite Megaras vielmehr die vupuptiSE; nüAm gelegen zu
haben scheinen.
- Göttiing setzt cs ohne Grund in die Nähe des des Poseidonsoh-
nes Lclcx.