EIN GRIECHISCHER REISEBERICHT DES FÜNFZEHNTEN
JAHRHUNDERTS
Ludovico Muratori veröffentlichte in seinem Thesaurus in-
scriptionum unter den zahlreichen griechischen Inschriften,
die meist aus den Tagebüchern des Cyriakus von Ankona
stammen, auch einige wenige, die sich nirgends sonst unter
den cyriakanischen finden, mit der Angabe e schedis Ambro-
sianis oder e schedis meis. Es sind besonders vier Inschriften
von Megara und eine von Theben, jetzt C. I. G Sept. I 90.
112. 1 10. 49. 1 765. Diese müssen also von einem anderen
Reisenden in Griechenland ungeschrieben sein.
Bei dem Suchen nach den Quellen des Muratori fand ich in
der Ambrosiana die Handschrift,aus der er diese griechischen
Texte zweifellos genommen hat. Es ist der Codex Ambros.
C 61 inf., eine Miscellan-Handschrift in kleinem Quart-For-
mat,zusammengesetzt aus zahlreichen Blättern mit lateinischen
und griechischen Inschriften, viele von Joh. Vinc. Pinelli,
1 535 - 1601, geschrieben (vgl. C.I.L. III S. 273, xvn). Dort
stehen f. 94 die genannten Inschriften, deren Collation nur er-
gab, dass C.l.G. Sept. 1 110 Z. 6 der Codex hat έτους ß TT C ,
nichtH, 49 ιι Z. 6 άκτια. έν άκ,ροπόλει δ, nicht β; aber es folgen
ihnen noch andere lateinische, darunter solche, die zuerst oder
allein aus dieser Handschritt in das C. I. L. aufgenommen
sind, und die zwei Seiten sehen ganz aus wie das Stück einer
ordentlichen Inschriften - Sammlung. Dazu kommt, dass sie
deutlich die Spuren einer alten Paginirung tragen, f. 94 war
f. 8, 97 war f. 11. Ich prüfte nunmehr die vorhergehenden
und folgenden Blätter und fand, dass f. 92-94 unbeschrieben
sind, aber f. 88 von derselben Hand eine Reisebeschreibung
in italienischer Sprache beginnt, die verdient, wörtlich mit-
geteilt zu werden. Sie ist schon zu C.I.L. III 549 citirt, vgl.
auch S.xxxi unter Pinelli. Die Schrift ist klein, sehr schlecht
JAHRHUNDERTS
Ludovico Muratori veröffentlichte in seinem Thesaurus in-
scriptionum unter den zahlreichen griechischen Inschriften,
die meist aus den Tagebüchern des Cyriakus von Ankona
stammen, auch einige wenige, die sich nirgends sonst unter
den cyriakanischen finden, mit der Angabe e schedis Ambro-
sianis oder e schedis meis. Es sind besonders vier Inschriften
von Megara und eine von Theben, jetzt C. I. G Sept. I 90.
112. 1 10. 49. 1 765. Diese müssen also von einem anderen
Reisenden in Griechenland ungeschrieben sein.
Bei dem Suchen nach den Quellen des Muratori fand ich in
der Ambrosiana die Handschrift,aus der er diese griechischen
Texte zweifellos genommen hat. Es ist der Codex Ambros.
C 61 inf., eine Miscellan-Handschrift in kleinem Quart-For-
mat,zusammengesetzt aus zahlreichen Blättern mit lateinischen
und griechischen Inschriften, viele von Joh. Vinc. Pinelli,
1 535 - 1601, geschrieben (vgl. C.I.L. III S. 273, xvn). Dort
stehen f. 94 die genannten Inschriften, deren Collation nur er-
gab, dass C.l.G. Sept. 1 110 Z. 6 der Codex hat έτους ß TT C ,
nichtH, 49 ιι Z. 6 άκτια. έν άκ,ροπόλει δ, nicht β; aber es folgen
ihnen noch andere lateinische, darunter solche, die zuerst oder
allein aus dieser Handschritt in das C. I. L. aufgenommen
sind, und die zwei Seiten sehen ganz aus wie das Stück einer
ordentlichen Inschriften - Sammlung. Dazu kommt, dass sie
deutlich die Spuren einer alten Paginirung tragen, f. 94 war
f. 8, 97 war f. 11. Ich prüfte nunmehr die vorhergehenden
und folgenden Blätter und fand, dass f. 92-94 unbeschrieben
sind, aber f. 88 von derselben Hand eine Reisebeschreibung
in italienischer Sprache beginnt, die verdient, wörtlich mit-
geteilt zu werden. Sie ist schon zu C.I.L. III 549 citirt, vgl.
auch S.xxxi unter Pinelli. Die Schrift ist klein, sehr schlecht