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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 24.1899

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Heft 2
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Conze, Alexander; Schuchhardt, Carl: Die Arbeiten zu Pergamon 1886-1898
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.39817#0107
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DIE ARBEITEN ZU PERGAMON 1886 - 1898
(Hierzu Tafel IX)
Die Ausgrabungen in Pergamon waren im Jahre 1878 von
der Verwaltung der Königlichen Museen zu Berlin bekannt-
lich zu allernächst unternommen, um weitere Teile der gros-
sen Gigantomachie zu gewinnen, deren erste Bruchstücke
Karl Humann den Museen geschenkt hatte, hatten damit aber
sofort auf eine Untersuchung und Wiederherstellung des gros-
sen Altars, dem diese Reliefs angehörten, sich richten müssen
und führten im Verfolge dahin, die ganze Stadt der Könige und
ihre Erweiterung in römischer Zeit als Untersuchungsobjekt
ins Auge zu fassen. Indem man sich von den Fundstücken
weiter und weiter leiten liess, trat nächst dem Altäre das Hei-
ligtum der Stadtgöttin Athena mit der Bibliothek, traten der
Stadtmarkt mit dem vermutlichen Dionysostempel, das Thea-
ter mit seiner Terrasse und deren Tempel.das Anfangs fälsch-
lich für das Augusteum gehaltene Traianeum und der Kö-
nigspalast mit andern benachbarten Bauten ans Licht, und es
wurde so der jedenfalls glänzendste Teil der Königsstadt auf
der Höhe des Berges im Zusammenhänge gründlich freigelegt.
Leider wurde auch bereits der weiter abwärts gelegene Bau des
Gymnasions των νέων in Angriff genommen, ohne dass die
Aufdeckung hier hätte vollendet werden können. Dabei wurde
bald die Gesamtgestalt der Stadt namentlich in der Weise zum
Gegenstände unausgesetzten Studiums, dass Richard Bohn
die Befestigungsringe in ihren Resten verfolgte und auch den
römischen Bauten ausserhalb dieser Ringe seine Aufmerk-
samkeit schenkte. So wurde ein von den früheren Vorstellun-
gen sehr wesentlich abweichendes Bild der Gesamtstadt und
ihrer allmäligen Entwicklung in seinen Hauptzügen gewonnen,
wie es seitdem zu verschiedenen Malen Literarisch ausgeführt
ist, am einfachsten in dem kleinen, zu Ende der Ausgrabun-
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ATHEN. MITTHEILUNGEN XXIV.
 
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