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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 14.1938

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Fundschau 1937
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https://doi.org/10.11588/diglit.42535#0016
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Funöschau

Jahre 1775 bei Danndorf ein Hammer aus Stein gefunden worden sei mit einem kreis-
runden Loch daörinnen. Der Hammer war 6 Zoll lang, 2,5 Zoll dick. Prof. Jselin in Basel
habe den Fund gesehen und ihn als eine Waffe aus der Heidenzeit erklärt. Der Hammer
sei in die Klostersammlung St. Blasien gekommen (E. Gersbach).
Grenzach (A.Lörrach). 1. Hortfund von Steinbeilen; näherer Bericht folgt (Kuhn-
Moog). — 2. Streitaxt aus Hellem Serpentin (vgl. Bad.Fber. III, 1934, 143 Abb. 58), am
Fuh des Hörnlebergs (F.Moog).
Merdingen (A.Freiburg)—Längental. (Backen?) Hälfte eines Steinhammers.
Minseln (A.Säckingen)—Ortsetter Oberminseln. Hammer (Landwirt E. Baumgartner,
Lehrer I. Dietrich bzw. Giehr).
Niedereggenen (A.Müllheim). 1. Ramstel (Hunziker). — 2. Ortsetter. Im Hof des
F. Lindemann, beim Ausheben einer Güllengrube Feuersteine und Steinbeilbruchstück —
3. Hacke aus gebändertem Stein (Wi. Lindemann).
Nordschwaben (A.Säckingen)—Inner Beben Eigen. (F. Frommherz; Melder: K. Seith).
Laufenburg (A.Säckingen). Backenteil eines Steinbeils (E. Gersbach).
Offenburg. Aus der städtischen Kiesgrube 1. trapezförmiges Beilchen, 2. Backen eines
Hammers (Datzer).
Säckingen—Buchbrunnen (Emil und Egon Gersbach).
Schwerzen "(A.Waldshut). Steinbeil aus Feuerstein, Klingen und eine Pfeilspitze
(W.Albiker, I. Schneider).
Anteralpfen (A.Waldshut). 1. Gewann „Birndorfer Kehl" (Josef Mutter, Juli 1936
beim Kartoffelausfahren). — 2. Gewann „Ettenberg" (Leo Mutter). — 3. Auf der Dorf-
strahe (Leo Mutter) (I. Schneider).
Anteruhldingen (A.Äberlingen). Ende Dezember 1936 wurde in den „Baienwiesen"
etwa 3—400 m von der steinzeitlichcn Siedlung bei dem Landhaus Buch entfernt ein
Steinbeil von rechteckigem Querschnitt (L. 28,2; Br. 6,2 und Dicke 4,1 em) etwa 0,80 m
unter dem Torf gefunden. Bon der gleichen Stelle stammt das Bruchstück eines Rechteck-
beilchens aus Bephrit (Sulger).
Wallbach (A.Säckingen). Steinhammer, auf einem Acker nahe der Rheinfurt (Melder:
E. Gersbach).
Wertheim. Einzelfund eines großen Steinbeiles von 22,8 em Länge auf der alten
Bockenroter Steige; offenbar an primärer Lagerstätte, und dort im alten Walögebiet auf-
fallend. Der Hist. Berein Alt-Wertheim hofft ihn zu erwerben.
Wutöschingen (A.Waldshut). 3 Steinbeile, gefunden von Ad. Morath, 1 Steinbeil,
gefunden von Gemeinderechner Maurer (I. Schneider).
Jungsteinzeit.
Daß heute noch ein Pfahlbau neu entdeckt werden kann, überrascht auch den
Fachmann; leider ist aber die Anlage am Ruschweiler See schon durch den Wellen-
schlag weitgehend zerstört. Bei Opfingen handelt es sich um das südlichste Vor-
kommnis der Spiralkeramik; offenbar ist jene Stelle wiederentdeckt, von der Karl
Schumacher schon 1900 Scherben abgebildet hat. Der Zonenbecher von Huttenheim
und das schnurkeramische Doppelgrab von Höhefeld verdienen ebenfalls besondere
Erwähnung.
Von den beiden Bänden des „Handbuchs der Urgeschichte Deutschlands" (s. o.)
behandelt der zweite (W. Buttler, Der donauländische und der Westische Kultur-
kreis der jüngeren Steinzeit) Grundfragen der oberrheinischen Geschichte. Die äl-
teste Bauernkultur aus deutschem Boden ist der donauländische Kreis („Band-
keramik"): von ihnr übernehmen Volksgruppen, die noch auf der Stufe des mittel-
steinzeitlichen Jägers stehen, diese neue Wirtschaftsweise, so die Rössener Kultur
und die westische (Michelsberg usw.). Insbesondere für das Studium der letzteren
werden badische Fundplähe herangezogen (M ichelsberg, Aktenburg, Sipp-
 
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