Funöschau
29
Grab 6 (2. IV.): Skelett heruntergebrochen, Bruchstücke von Messer und Taschenbügel.
Grab 7 (17. VIII.): Skelett gestört.
Grab 8 (27. XII.): Kinderskelett mit doppelseitigem Kamm, 2 kleinen eisernen Pfeil-
spitzen, Teilen eines Messers und Oberteil eines Ferkelschädels.
Grab 9 (29. XII.): Skelett, heruntergebrochen, mit Münze und Feuerstein (Gember,
Gropengießer).
Tiengen (A.Freiburg). 1. Nördlich des Ortes, Lehmgrube. Mehrere Gräber zerstört,
u. a. eine Steinkiste. Sap. — 2. Westlich des Ortes- Flur „16 Räucherte" Rübenloch.
Aber einem Skelett (1,40 m) eine Steinlage (65 cm) und an öerem westlichen Ende ein
Knochenhaufen. Keine Beigaben. Meldung: Hauptlehrer Dittes (H. Agde). — 3. Fin-
keler. 1 Erd-, 1 S teinkistengr ab; die Steinkiste war sorgfältig trockengemauert, an
den Ecken ineinander bindend, und wurde im Schulhof wieder aufgebaut (Hauptlehrer
Dittes).
Tiengen (A.Waldshut)—unt. Gaisäcker. Etwa 1908/09 sind laut Angaben Stein-
kisten- und Erdgräber mit Funden angeschnitten worden (2. Schneider).
Nntergrombach (A.Bruchsal). Zufallsfund im Bereich des heutigen Friedhofes: mero-
wingisches Grab mit Sax und Spatha; geborgen durch Bezirkspfleger Bauer-Bruchsal.
Werbach (A.Tauberbischofsheim). 1926 wurde durch Fr. Panzer vor der Scheune von
„Engelwirts Michel" ein Skelettgrab mit Beigaben des 4. Jahrhunderts aufgedeckt, das
E. Wahle nach einer Zeichnung des Finders veröffentlichte (Germania 5, 1921, 123 f.).
1926 wurde beim Wasserleitungsbau wieder ein Grab angeschnitten, ein doppelkonisches
Gefäß geborgen (Abb. 4, rechts unten). Daraufhin legte die amtliche Denkmalpflege 4 Ske-
lettgräber frei. Die Gräber waren 1,55—2 m tief, die Skelette verwittert, die Beigaben
schlecht erhalten. An Beigaben werden genannt: eiserne Schnallen, 2 Messer, 3 doppel-
reihige Beinkämme, 1 dickwandiger, schwarzer Rapf und 1 handgearbeiteter Krug mit
ovaler Mündung, offenbar Nachbildung eines fränkischen Kleeblattkruges (die beiden
letzteren s. Abbildung). Der 1926 gefundene Knicktopf ist von Hand geformt aus dunkel-
braunem, mit feinem Sand gemagertem Ton. Nm die Bauchkante läuft eine Reihe Finger-
eindrücke, die übrige Fläche ist durch Strichgruppen verziert. (Nach Bericht E. Wahles in
Heidelberger Neueste Nachr. vom 20. 3.1937 „Frühgermanischer Friedhof in Werbach".)
Wettelbrunn (A.Müllheim). 1. Nnterer Fuchsrain. Plattengrab (Scheffelt). —
2. Einsetze. Angeblich früher Plattengräber (Scheffelt).
Whhlen (A.Lörrach). Der alemannische Friedhof im Gewann Steinboden (Bad. Fber.
III, 1936, 385 f.; 13, 1937, 119 ff. F. Moog) wurde vom 16. 3. bis 5. 5.1937 von Dr. F. Moog
mit Nnterstützung der Gemeinde soweit untersucht, als er durch die neue Straße bedroht
ist. Dabei wurden 30 Gräber mit 37 Bestattungen freigelegt, ferner anschließend der
bronzezeitliche Hortfund (s. o.) geborgen. Hervorgehoben sei eine gedoppelte Steinkiste, eine
Schädelbestattung und eine Brandbestattung. Die Funde waren spärlich. Näherer Be-
richt folgt.
Wutöschingen (A.Waldshut). Beim Bahnbau seien Gräber, zum Teil mit Stein-
platten, gefunden worden; Kunibert Morath hob eine Handvoll Schmucksachen auf dem
Ofen auf, bei dessen Nmbau sie vor kurzem weggeworfen wurden. Der Sohn, Adolf
Morath, erinnert sich noch deutlich an eine Fibel „mit bunten Steinen sowie an eine
Gürtelschnalle mit schöner, hakenkreuzähnlicher Verzierung" (I. Schneider).
Karolingische Zeit.
Dankenswerterweise bringt die Neuauflage des Bad. Heimatatlasses auch gute
Abbildungen karolingischer Zeit (Taf. XVI unten), vor allem den Plan des karolin-
gischen Ladenburg in seiner Beziehung zum römischen und mittelalterlichen, ferner
ein Langschwert aus dem Rhein bei Mannheim, eine Flügellanzenspitze von Stetten
a. k. M., einen Steigbügel von Gottmadingen und zwei Tongefäße von Seckenheim V
i Erwähnung älterer Funde: karolingische Kreuzfibeln von Badenweiler und
Singen. Germania 22, 1938, 47, Naß nach Werner.
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Grab 6 (2. IV.): Skelett heruntergebrochen, Bruchstücke von Messer und Taschenbügel.
Grab 7 (17. VIII.): Skelett gestört.
Grab 8 (27. XII.): Kinderskelett mit doppelseitigem Kamm, 2 kleinen eisernen Pfeil-
spitzen, Teilen eines Messers und Oberteil eines Ferkelschädels.
Grab 9 (29. XII.): Skelett, heruntergebrochen, mit Münze und Feuerstein (Gember,
Gropengießer).
Tiengen (A.Freiburg). 1. Nördlich des Ortes, Lehmgrube. Mehrere Gräber zerstört,
u. a. eine Steinkiste. Sap. — 2. Westlich des Ortes- Flur „16 Räucherte" Rübenloch.
Aber einem Skelett (1,40 m) eine Steinlage (65 cm) und an öerem westlichen Ende ein
Knochenhaufen. Keine Beigaben. Meldung: Hauptlehrer Dittes (H. Agde). — 3. Fin-
keler. 1 Erd-, 1 S teinkistengr ab; die Steinkiste war sorgfältig trockengemauert, an
den Ecken ineinander bindend, und wurde im Schulhof wieder aufgebaut (Hauptlehrer
Dittes).
Tiengen (A.Waldshut)—unt. Gaisäcker. Etwa 1908/09 sind laut Angaben Stein-
kisten- und Erdgräber mit Funden angeschnitten worden (2. Schneider).
Nntergrombach (A.Bruchsal). Zufallsfund im Bereich des heutigen Friedhofes: mero-
wingisches Grab mit Sax und Spatha; geborgen durch Bezirkspfleger Bauer-Bruchsal.
Werbach (A.Tauberbischofsheim). 1926 wurde durch Fr. Panzer vor der Scheune von
„Engelwirts Michel" ein Skelettgrab mit Beigaben des 4. Jahrhunderts aufgedeckt, das
E. Wahle nach einer Zeichnung des Finders veröffentlichte (Germania 5, 1921, 123 f.).
1926 wurde beim Wasserleitungsbau wieder ein Grab angeschnitten, ein doppelkonisches
Gefäß geborgen (Abb. 4, rechts unten). Daraufhin legte die amtliche Denkmalpflege 4 Ske-
lettgräber frei. Die Gräber waren 1,55—2 m tief, die Skelette verwittert, die Beigaben
schlecht erhalten. An Beigaben werden genannt: eiserne Schnallen, 2 Messer, 3 doppel-
reihige Beinkämme, 1 dickwandiger, schwarzer Rapf und 1 handgearbeiteter Krug mit
ovaler Mündung, offenbar Nachbildung eines fränkischen Kleeblattkruges (die beiden
letzteren s. Abbildung). Der 1926 gefundene Knicktopf ist von Hand geformt aus dunkel-
braunem, mit feinem Sand gemagertem Ton. Nm die Bauchkante läuft eine Reihe Finger-
eindrücke, die übrige Fläche ist durch Strichgruppen verziert. (Nach Bericht E. Wahles in
Heidelberger Neueste Nachr. vom 20. 3.1937 „Frühgermanischer Friedhof in Werbach".)
Wettelbrunn (A.Müllheim). 1. Nnterer Fuchsrain. Plattengrab (Scheffelt). —
2. Einsetze. Angeblich früher Plattengräber (Scheffelt).
Whhlen (A.Lörrach). Der alemannische Friedhof im Gewann Steinboden (Bad. Fber.
III, 1936, 385 f.; 13, 1937, 119 ff. F. Moog) wurde vom 16. 3. bis 5. 5.1937 von Dr. F. Moog
mit Nnterstützung der Gemeinde soweit untersucht, als er durch die neue Straße bedroht
ist. Dabei wurden 30 Gräber mit 37 Bestattungen freigelegt, ferner anschließend der
bronzezeitliche Hortfund (s. o.) geborgen. Hervorgehoben sei eine gedoppelte Steinkiste, eine
Schädelbestattung und eine Brandbestattung. Die Funde waren spärlich. Näherer Be-
richt folgt.
Wutöschingen (A.Waldshut). Beim Bahnbau seien Gräber, zum Teil mit Stein-
platten, gefunden worden; Kunibert Morath hob eine Handvoll Schmucksachen auf dem
Ofen auf, bei dessen Nmbau sie vor kurzem weggeworfen wurden. Der Sohn, Adolf
Morath, erinnert sich noch deutlich an eine Fibel „mit bunten Steinen sowie an eine
Gürtelschnalle mit schöner, hakenkreuzähnlicher Verzierung" (I. Schneider).
Karolingische Zeit.
Dankenswerterweise bringt die Neuauflage des Bad. Heimatatlasses auch gute
Abbildungen karolingischer Zeit (Taf. XVI unten), vor allem den Plan des karolin-
gischen Ladenburg in seiner Beziehung zum römischen und mittelalterlichen, ferner
ein Langschwert aus dem Rhein bei Mannheim, eine Flügellanzenspitze von Stetten
a. k. M., einen Steigbügel von Gottmadingen und zwei Tongefäße von Seckenheim V
i Erwähnung älterer Funde: karolingische Kreuzfibeln von Badenweiler und
Singen. Germania 22, 1938, 47, Naß nach Werner.