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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 14.1938

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Revellio, Paul: Römische Bäder in Baden
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https://doi.org/10.11588/diglit.42535#0057
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Römische Bäder in Baden

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Abb. 12. Hagenschieß bei Pforzheim 1B00.

von einer Abflußrinne 44 durchbrochen, den Alveus, das Heihwasserbecken enthielt.
Die Schwitzstube 1 wurde hier nicht durch einen besonderen Feuerzug geheizt, son-
dern indirekt. Das dem Auskleideraum g angebaute Kaltwasserbecken K sprang in
halbrunder Aifche über die südliche Mauerflucht vor. Die Räume sind in derselben
Weise verteilt wie in Brötzingen und in dem bedeutend größeren auf württembergi-
schen Boden gelegenen Enzberg (13,80/14,50 nr).
Hinsichtlich Größe, Gruppierung und Zahl der Räume ist mit diesem besonders
nahe verwandt das bei der Ausgrabung sehr schlechte erhaltene Billenbad von
Obergrombach (A.Bruchsal, Abb. 13; 13,50/14 rn). Nach den Feststellungen des
Ausgräbers durchbrach die Westmauer ein aus Ziegeln gefütterter Heizkanal.
Raum k> war also Herdraum, der nach Noröwesten wohl durch eine Holzwand ab-
geschlossen war. Bon hier strömte die warme Luft in die Räume E und E'. L' war
offenbar durch eine Mauer wenigstens teilweise von dem Caldarium getrennt. Auch
bei Enzberg war ein schwaches Mäuerchen vorhanden, durch das die zweite Nische
wenigstens teilweise abgetrennt war. Durch einen zweiten Heizkanal wird das Su-
datorium von demselben Raum aus geheizt worden fein.
Während man in F mit dem halbrunden Becken kZ den Auskleideraum sehen
möchte, diente der Korridor L als Windfang mit anschließendem Abort O. Die
schmale bassinartige Bertiefung in diesem Raum war Wohl nichts anderes als der
hier durchgehende Abzugskanal des Beckens k. Mit Enzberg verbindet das Bad
überdies die gleiche Orientierung und die beiden weiteren Räume an der Südfront.
In der Anordnung der Räume ist mit der genannten Gruppe verwandt das von
Heck ausgegrabene Bad von Gurttoeil-Tiengen (A.Waldshut), dessen Räume noch
 
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