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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 18.1948/​1950

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Kimmig, Wolfgang: Zur Frage der Rössener Kultur am südlichen Oberrhein
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https://doi.org/10.11588/diglit.42247#0047

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Zur Frage der Rössener Kultur am südlichen Oberrhein

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in guten Zeichnungen vorgelegt werden können, so ist dies der Belforter Mu-
seumsleitung zu verdanken, die dem Verfasser eine Neuaufnahme der Funde
in entgegenkommender Weise gestattet hat.
Fundkatalog :
I. Endingen (Emmendingen).
Etwa 300 m nördlich des Gaswerks von Endingen und 200 m südlich der Wegegabel
in der Flur „Wilhelmskapelle“ quert der Endinger Dorfgraben die Straße, um dann
an dieser entlang auf den Friedhof zuzulaufen. Im November 1944 wurde der Pan-
zergraben Königschaffhausen—Riegel bis zur Straße in den Dorfgraben verlegt.
45 Schritt nordöstlich der Straßenbrücke begann ein Kampfgraben, der zunächst
parallel der Straße nach Norden auf die Wegespinne südlich „Wilhelmskapelle“
zulief, dann nach Westen ein Stück weit der Römerstraße (s. Fundschau unter „Rö-
mische Zeit“) folgte, um schließlich nach Süden auf den Panzergraben abzubiegen.
Dabei wurden im Süden bei der Straßenbrücke ein Hockerfriedhof, im Norden süd-
östlich der Wegespinne eine Anzahl Gruben und bei dem S-förmigen Abschluß des
Grabens ebenfalls zwei Gruben angeschnitten.


Abb. 6. Endingen (Emmendingen). Hockerfriedhof. Grab 1—3.
Maßstab 1 : 20
A. Der Hockerfriedhof:
G r a b 1 (Abb. 6, 1):
Das schlecht erhaltene Skelett lag in einer nur undeutlich erkennbaren Mulde von
durchschnittlich 1,2 m Tiefe, Kopf im Westen, Blick nach Süden, auf rechte Körper-
seite gedreht. Rechter Arm stark abgewinkelt, Hand in Augenhöhe mit zum Ge-
sicht weisenden Fingern. Die Hand des ebenfalls abgewinkelten linken Arms um-
faßte den rechten Oberarm. Das Becken lag waagrecht, wahrscheinlich war es
sekundär verschoben. Beine an den Körper gezogen, vor allem das linke Bein stark
abgewinkelt. Fußknochen dicht beisammen. Nach den Zähnen wohl erwachsenes
Individuum. Keine Beigaben.
Grab 2 (Abb. 6, 2):
In 1,3 m Tiefe ziemlich gut erhaltenes, annähernd waagrecht liegendes Skelett. Kopf
etwa 6 cm höher. Kein klarer Grabumriß. Kopf im Westen, Blick nach Süden, wie
bei Skelett 1 auf rechte Körperseite gedreht. Becken waagrecht, Beine verschieden
 
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