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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 18.1948/​1950

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Fundschau 1944 - 1948
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https://doi.org/10.11588/diglit.42247#0305

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Fundschau 1944—1948: Alte Straßen und Wege

301

Alte Straßen und Wege

Beim Bau von militärischen Anlagen wurde eine bisher nur teilweise bekannte
römische Straße gleich an mehreren Stellen geschnitten. R. Nierhaus gibt das
Ergebnis der Einzelunternehmungen in einem zusammenfassenden Bericht
(A. E.)

Baden-Baden, Stadtteil Baden-Oos, Rheinstraße.
Bei Wasserleitungsbauten wurde 1936 die Römerstraße in der Rheinstraße
zwischen Baden-Baden und Baden-Oos am Eingang zum Schußbachtal unweit
des Gasthauses „Zum grünen Hof“ in 1,3 m Tiefe als Knüppeldamm ange-
troffen. Zur gleichen Zeit konnte sie ungefähr 100 m stadteinwärts bei der
Gärtnerei Weber an zwei Stellen als Pflasterstraße beobachtet werden. Unweit
der Römerstraße die gemeldeten Schuttlagen (s. u. Römische Zeit A: Siedlun-
gen).
Es handelt sich um die Stichstraße von der Gebirgsrandstraße nach Baden-
Baden, die vor dem 1. Weltkrieg mehrfach als Knüppelweg oder als mit
kleinen Steinen gepflasterte Straße beobachtet worden ist (vgl. E. Wagner,
Fundstätten 2 (1911) 37).

Mtbl. 67 Baden-Baden.

(Braun)

*

Zur römischen Ost-Weststraße am Nordfuß des Kaiserstuhls
Die von K. Schumacher (Schauinsland 28, 1901, 6 f.) 1900 entdeckte und zu-
letzt 1939 von H. Stoll und A. Eckerle (vgl. Bad. Fundber. 16, 1940, 24) auf
der Endinger Flur „Zweite Strecke“ angeschnittene Römerstraße, die ostwärts
von Riegel von der Gebirgsrandstraße nach Westen abzweigte und über Rie-
gel, nördlich Endingen, unmittelbar nordwestlich von (oder durch?) König-
schaffhausen, nördlich Leiselheim und Jechtingen an den Rhein führte und
bei der alten Schanze nördlich der Ruine Sponeck den Rhein überschritt,
wurde im Herbst 1944 auf den Gemarkungen Riegel, Endingen und Leisel-
heim bei Schanzarbeiten erneut angeschnitten.
Auf Gemarkung Riegel wurde sie am Sankertweg auf der Flur „Frohnhofbuck“
unmittelbar westlich des heutigen Friedhofs festgestellt. Sie verlief, wie schon
Schumacher ermittelt hatte, im Zuge des heutigen Sankertweges, im wesent-
lichen unter diesem, zum kleineren Teil nach Norden verschoben. Die Kies-
schüttung der Straße war knapp 4 m breit, durchschnittlich 0,7 m mächtig und
reichte von 0,4—1,1 m Tiefe. Die Oberkante war etwas gewellt. Innerhalb der
Schüttung waren zwei ausgeprägte Lagen festzustellen. An der Unterkante der
Schüttung zeigte sich das wenige mm breite, rote Band einer Eisenausfällungs-
zone. Darunter kam „roter Lehm“, offenbar der rotgefärbte, postglaziale Boden,
den R. Lais (Germania 24, 1940, 157 ff.) behandelt hat, in einer Mächtigkeit von
0,4—0,6 m, also fast doppelt so stark wie an der von Lais untersuchten Stelle,
die einige 100 m weiter westlich liegt (a. a. O.). Darunter folgt der Löß. Nörd-
lich und südlich der eigentlichen Kiesschüttung der Straße dünnte der Kies
allmählich aus. Längs der Südseite der Straße lief ein 0,6 m breiter, bis zu
1,4 m Tiefe unter die heutige Oberfläche hinabreichender Graben.
 
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