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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 18.1948/​1950

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Buchbesprechungen
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Kimmig, Wolfgang: [Rezension von: Drack, Walter (Hrsg.), Beiträge zur Kulturgeschichte. Festschrift Reinhold Bosch - Mélanges d'Archéologie, d'Histoire et d'Histoire de l'Art offerts à Monsieur Louis Bosset - Festschrift für Otto Tschumi zum 22. November 1948]
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https://doi.org/10.11588/diglit.42247#0342

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338

Buchbesprechungen

dixieme Anniversaire. F. Rouge u. Co. S. A., Librairie de l’Universite, Lausanne
1950, 206 S., viele Taf. u. Abb. im Text.
Festschrift für Otto Tschumi. Zum 22. November 1948. Verlag Huber & Co.,
Aktiengesellschaft, Frauenfeld 1948, 165 S., zahlreiche Taf. u. Abb. im Text.
Auch in der benachbarten Schweiz sind in den letzten Jahren eine Reihe von Fest-
schriften erschienen, die ob ihres reichen Inhalts geeignet sind, auch der deutschen
Forschung wesentliche Hilfen zu bieten. Sie hier wenigstens kurz zu würdigen,
scheint umsomehr geboten, als es, sich bei allen drei Jubilaren — Reinhold Bosch,
Louis Bosset und Otto Tschumi — um Männer handelt, die als Kantonsarchäologe,
Museumsdirektor und Universitätslehrer der ur- und frühgeschichtlichen Forschung
ihres Landes große und bleibende Verdienste geleistet haben. Das reiche Lebens-
werk der drei Gelehrten, wie es sich aus den einleitenden Würdigungen und aus
den beigefügten Bibliographien (Bosch, Tschumi) erschließen läßt, hat eine stattliche
Anzahl von Freunden und Kollegen auf den Plan gerufen, die mit Beiträgen aus
den verschiedensten Forschungsgebieten aufwarten. Für eine eingehende Besprechung
fehlt es uns hier leider an Raum, doch sei das Wichtigste in knapper Form hervor-
gehoben.
12 Beiträge enthält die Festgabe für Reinhold Bosch. Darunter sind 8 Aufsätze der
Ur- und Frühgeschichte gewidmet. E. Kuhn befaßt sich unter dem Titel „Paläon-
tologie und Prähistorie“ mit der Fauna des Paläolithikums, des Neolithikums und
der Bronzezeit. — E. Vogt äußert sich „Zum Problem des urgeschichtlich-völker-
kundlichen Vergleichs“ und führt dabei eine Reihe überzeugender Beispiele an —
H. G. B a n d i legt „Altsteinzeitliche Funde aus Südsyrien und dem Libanon“ vor. —
V. Bodmer-Gessner behandelt das „Problem der spätbronzezeitlichen Glas-
perlen“, wobei die Hauptgruppen solcher Perlen zusammengestellt und die Frage
ihrer Herkunft untersucht wird. — O. Tschumi tritt in einer Studie „Zur Frage
einer alteuropäischen Kupferzeit“ erneut für die Existenz einer verbreiteten, kupfer-
führenden Phase zu Beginn der Bronzezeit ein. — W. D r a c k legt unter dem Titel
„Der Bönistein ob Zainingen, eine spätbronzezeitliche und späthallstättische Höhen-
siedlung des Jura“ einen leider nicht stratigraphisch verwertbaren Fundkomplex
vor, der mt den jüngeren Urnenfeldern (Hallstatt B) beginnt und der offenbar noch
die Stufe Latene A erlebt hat. — Die Arbeit von E. Pelichet „Contribution ä
l’etude de l’occupation de sol de la Colonia Julia Equestris“ handelt über den Be-
siedlungsvorgang der cäsarischen Gründung von Colonia Julia auf dem Boden des
sequanischen Noviodunums. — Über „Spätrömische Gräber von Augst“ berichtet
R. Laur-Belart, von denen bisher 30 freigelegt werden konnten und die auf
Grund ihrer Beigaben deutlich zu den germanischen Reihengräbern vom Typus
Basel-Kleinhüningen überleiten.
Unter den 19 Beiträgen, die dem waadländischen Kantonsarchäologen Louis Bosset
gewidmet sind, gehören 10 in den Bereich der ur- und frühgeschichtlichen Forschung.
C. Martin erörtert an Hand der beiden großen Goldmünzenfunde von Vidy bei
Lausanne „La numismatique dans l’antiquite“. — Ch. J e a n n e t und A. Jätet han-
deln über das „Neolithique terrestre du Malpas“ (Haute-Savoie), das Beziehungen
zum Rhonetal und zum „Neolithique ancien“ P. Vougas aufweist. — „Ein unbe-
kanntes Steinzeitgerät oder Halbfabrikat“ glaubt K. Keller-Tarnuzzer in
den „Rippenstücken“ aus neuentdeckten Uferrandsiedlungen der Schweizer Boden-
seeseite zu erkennen. — Verbindungen zwischen Oberitalien und dem Pfahlbaukreis
der Schweiz deckt E. Vogt an Hand der „Spätbronzezeitlichen Fibel von l’Asse“
auf. — Unter der „Site archeologique neuchätelois ,1a Baraque“ “ verbirgt sich ein
Siedlungs- und Bestattungsplatz der Bronze-, Hallstatt- und Römerzeit, mit dem
S. Perret bekannt macht. — Von großer Bedeutung ist das „Hallstattzeitliche Grab-
feld von Schaffhausen-Wolfsbuck“, das W. U. Guyan behandelt. Es ist ein Flach-
gräberfeld vermutlich der spätesten Hallstattzeit mit Urnengräbern in Steinkisten
und gelegentlichen Skelettbestattungen, das eine wichtige Verbindung zwischen den
großen Flachgräberfeldern des Hegaus und der Nordschweiz (Rafz) herstellt. —
„Ersteisenzeitliche Keramik aus Aesch (Luzern)“, von W. Drack vorgelegt, gehört
zu einer Ansiedlung vermutlich der spätesten Urnenfelderkultur (Hallstatt C—D),
die ihre Parallelen etwa auf dem Wittnauer Horn und dem Bönistein findet. —
R. Laur-Belart legt einen ergänzten Plan des spätrömischen „Castrum Raura-
 
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