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Badische Kunst: Jahrbuch d. Vereinigung Heimatliche Kunstpflege, Karlsruhe — 1.1903

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Blick vom Berge
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https://doi.org/10.11588/diglit.52611#0012
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Denn hier ergreift dich süss der Schauer
Der ältesten Erinnerung.
So manches war dir nicht von Dauer,
Doch dies Gefühl bleibt ewig jung.
So manche Kräfte, fein geschäftig,
Im Leben wirkend fort und fort,
Dir ohne Wissen schaffenskräftig
Entsaugtest du sie diesem Ort
Es hebt der Wald mit allen Kronen
Sich rauschend in der Lüfte Raum.
Die Stürme und die Blitze wohnen
Zunächst dem stolzerhob’nen Baum.
Doch wird auch immer in ihm rauschen
Ein leiser Ton wie Dank und Lob
Davon, wie er in bangem Lauschen
Sich aus der Erde sehnend hob.
Und magst du auch in allen Weiten
Der Erde suchen Tat und Glück,
Zu diesen stillen Seligkeiten
Kehrst du doch immer gern zurück.
Wie hoch die Schwinge dir auch fliege,
Ob erdfremd oft dein Schaffen war,
Die Heimat bleibt die stille Wiege
Des Genius jetzt und immerdar.

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