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auf die Freiherren von Varnbüler und von diesen erneut durch Heirat an Freiherrn
Wilhelm von Koenig. Dieser entschloss sich 1828/29 zu einem völligen Neubau.11
Der klassizistische Bau wirkt von außen eher schlicht, ist aber im Innern prächtig
ausgestattet und wird umgeben von einem großen, hangabwärts gelegenen, gut ge-
stalteten Park im englischen Stil. Die Gesamtanlage wurde vom letzten Besitzer,
Reinhard Freiherr von Koenig, in eine Stiftung eingebracht, die sie der Öffent-
lichkeit zugänglich machte. Das Schloss birgt die Sammlungen der Freiherren von
Koenig (Handzeichnungen vom 15. — 18. Jh.) und Gemälde von Hermann Pleuer
(1863- 1911).
3.3 Einführung der Reformation und Bau der Pfarrkirche Fachsenfeld
Um 1570 strebte Hans Sigmund danach, die Reformation einzuführen, beginnend
mit einem Predigtstuhl im Schulzimmer zu Fachsenfeld. Am 1.1.1580 erging an alle
Untertanen die Einladung, mit ihrem Herrn das hl. Abendmahl zu empfangen. Die-
ses Datum gilt als Tag der Stiftung der Fachsenfeider Pfarrei durch Hans Sigmund,
der einen Bauernhof zur Gründung einer evangelischen Pfarrkirche mit Schule und
Pfarrhaus bestimmte.11 Die neue Kirche ist hoch gelegen, wurde 1591 als Chor-
turmkirche erbaut, deren weißer Turm mit welscher Haube weithin sichtbar ist. Als
besonderes Charakteristikum erhebt sich im Altarraum ein Steinkruzifix, das aus ei-
nem Stück von einem Aalener Steinmetz zur Bauzeit geschaffen wurde.12 Als weitere
Besonderheiten gelten der Stifterstein mit Inschrift und Woellwarth-Wappen, vor
allem aber das großartige Epitaph des Stifters und seine Grabplatte über der Krypta
vor dem Altarraum, dort die Grabsteine von 13 seiner 32 Kinder und die Epitaphe
seiner Mutter und einer Schwägerin. Zum Schluss sei festgehalten, dass Fachsenfeld
nach der Stuttgarter Schlosskirche die Zweitälteste rein evangelische Kirche in Würt-
temberg besitzt.12


Die evangelische Kirche in Leinroden
von 1604 steht unmittelbar an der
Lein in einem ummauerten Fried-
hof.

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Das Adelsgeschlecht der Woellwarth
 
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