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https://doi.org/10.11588/diglit.62509#0131
X. ABENTEUER, EREü’s KAMPF MIT RÄUBERN U. S. W. 107
X. ABENTEUER,
EREC’S KAMPF MIT RÄUBERN UND SEINE HÄRTE GEGEN ENITEN.
Erec und Enite reiten schweigend, bis der Abend naht; da kommen
sie in einen von drei Räubern besetzten Wald. Enite warnt ihren Gemahl,
der unterm Helm die Gefahr nicht wahrnehmen kann; die Räuber werden
von ihm alle erlegt; aber weil Enite das Gebot des Schweigens gebrochen,
muß sie wie ein Knecht die Pferde der erlegten Räuber führen. Bald
darauf zeigen sich fünf neue Räuber; Enite erhebt aus Besorgniss für
ihren Gatten wieder ihre warnende Stimme; derselbe besiegt auch diese
Räuber und befiehlt im Zorn seinem Weibe, auch die neuerbeuteten Pferde
an sich zu nehmen.
Nu riten si beide
nü holz nü beide,
unz daz si der tac verlie.
do diu naht ane gie
(schöne schein der mäne),
näch äventiure wäne
reit der guote kneht Erec.
nü wiste si der wec
in einen kräftigen walt:
den bäten mit gewalt
dri'e roubsere.
swer so in wsere
ze den ziten widerriten
dem si möhten hän gestauten,
so bäten si den wec behuot
daz si im ümbe daz guot
ntemen ere unde lip.
die ersäch von erste daz wip,
wan si verre vor reit.
3105
3110
3115
3120
3106 bald durch Wald, bald durch Heide; si giengen oder er reit holz
und heide war ein öfter wiederkehrender Ausdruck des volksmäßigen Epos ;
vgl. von der Hagen, Heldenbuch 1, 217, 424; 218, 430; 231, 546; über nü —
nü sieh Grendel 16, 1 u. 14; 23, 42; Boner 20, 5. — 3107 bis daß sie der
Tag verließ = die Nacht hereinbrach. —■ 3110 in unbestimmter Hoffnung
auf ritterlichen Kampf, aufs Gerathewohl; vgl. 491. — 3113 kreftic, mächtig
groß, dicht; derselbe Vers im Meleranz 331; ein kreftic luoc Kindheit Jesu
83, 2; 82, 74. — 3114 den beherrschten; 1. Büchlein 731. — 3116 swer so,
wenn oder sobald jemand. — Über diesen und die folgenden Verse vgl.
Kindheit Jesu 84, 84 fg. — 3117 widerriten stv., entgegenreiten. — 3118 dem
sie sich im Streite gewachsen fühlten.
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X. ABENTEUER,
EREC’S KAMPF MIT RÄUBERN UND SEINE HÄRTE GEGEN ENITEN.
Erec und Enite reiten schweigend, bis der Abend naht; da kommen
sie in einen von drei Räubern besetzten Wald. Enite warnt ihren Gemahl,
der unterm Helm die Gefahr nicht wahrnehmen kann; die Räuber werden
von ihm alle erlegt; aber weil Enite das Gebot des Schweigens gebrochen,
muß sie wie ein Knecht die Pferde der erlegten Räuber führen. Bald
darauf zeigen sich fünf neue Räuber; Enite erhebt aus Besorgniss für
ihren Gatten wieder ihre warnende Stimme; derselbe besiegt auch diese
Räuber und befiehlt im Zorn seinem Weibe, auch die neuerbeuteten Pferde
an sich zu nehmen.
Nu riten si beide
nü holz nü beide,
unz daz si der tac verlie.
do diu naht ane gie
(schöne schein der mäne),
näch äventiure wäne
reit der guote kneht Erec.
nü wiste si der wec
in einen kräftigen walt:
den bäten mit gewalt
dri'e roubsere.
swer so in wsere
ze den ziten widerriten
dem si möhten hän gestauten,
so bäten si den wec behuot
daz si im ümbe daz guot
ntemen ere unde lip.
die ersäch von erste daz wip,
wan si verre vor reit.
3105
3110
3115
3120
3106 bald durch Wald, bald durch Heide; si giengen oder er reit holz
und heide war ein öfter wiederkehrender Ausdruck des volksmäßigen Epos ;
vgl. von der Hagen, Heldenbuch 1, 217, 424; 218, 430; 231, 546; über nü —
nü sieh Grendel 16, 1 u. 14; 23, 42; Boner 20, 5. — 3107 bis daß sie der
Tag verließ = die Nacht hereinbrach. —■ 3110 in unbestimmter Hoffnung
auf ritterlichen Kampf, aufs Gerathewohl; vgl. 491. — 3113 kreftic, mächtig
groß, dicht; derselbe Vers im Meleranz 331; ein kreftic luoc Kindheit Jesu
83, 2; 82, 74. — 3114 den beherrschten; 1. Büchlein 731. — 3116 swer so,
wenn oder sobald jemand. — Über diesen und die folgenden Verse vgl.
Kindheit Jesu 84, 84 fg. — 3117 widerriten stv., entgegenreiten. — 3118 dem
sie sich im Streite gewachsen fühlten.
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