an keiner Spielbank weder direkt noch indirekt An-
theil zu nehmen.
Berlin, 10. März. Heute Vormittag fiel
der königliche Generalpolizeidirektor v. Hinkeldep
in einem Pistolenduell von der Kugel eines Mit-
glieds der Ersten Kammer, Rittergutsbesitzers v.
Nochow. Bei der allgemeinen Verehrung, deren
der Verstorbene während der ganzen Zeit seiner
mühevollen Amtswirksamkeit hier genoß, macht
dieser Todesfall in der hiesigen Bevölkerung einen
um so tiefern Eindruck, als eie ursprüngliche Ver-
anlassung zu dem Duell eben in der energischen
und rücksichtslosen Pflichterfüllung des Herrn von
Hinkeldep zu suchen sein soll.
Berlin, 10. März. In Betreff des TodeS
des Hrn. v. Hinkeldep erfährt man, daß er von
der Kugel seines Gegners in die Brust getroffen
wurde und wenige Minuten darauf starb. Näheres
ist über die Veranlassung des Duells bis jetzt nicht
bekannt geworden.
Berlin, 11. März. Selbstverständlich nimmt
der beklagenswerthe Ausgang des Duells zwischen
Hrn. v. Nochow und General Polizeidirektor von
Hinkeldep fortdauernd das ganze Interesse des hie-
sigen Publikums in Anspruch, und dasselbe hat sich,
nachdem die näheren Umstände mehr bekannt ge-
worben sind, wo möglich noch gesteigert. Wir
berichten von letztern in Kürze so viel, als sich
gegenwärtig darüber mit einiger Bestimmtheit sagen
läßt. Die erste Veranlassung zu dem betrübenden
Ereignisse scheint in einem polizeilichen Einschreiten
gegen den Jockepklubb zu suchen zu sein, wodurch
sich die dem höchsten Abel angehörenden Mitglieder
dieses Klubbs verletzt glaubten. Im Namen des
Klubbs schritt Hr. v. Nochow später in der Sache
zu einer Jmmediatbeschwerde. Es kann nicht mit
Gewißheit gesagt werben, daß dies die einzige
Ursache des Duells gewesen, da bereits andere
Reibungen vorausgegangen sein sollen. Hr. v.
Hinkeldep sah sich in Folge derselben zu einer Heraus-
forderung veranlaßt. Das Duell fand gestern
Vormittag in der Jungfernheibe bei Charlottenburg
statt. Sekundant des Hrn. v. Nochow war dessen
Vetter, ein Leutnant v. Nochow; der des Herrn
v. Hinkeldep der Geh. Nath v. Münchhausen im
Ministerium des Innern und unparteiischer ein
Hr. v. d. Marwitz, Mitglied des Herrenhauses.
Hr. v. Hinkeldep hatte den ersten Schuß; bas
Pistol versagte; darauf schoß Hr. v. Nochow und
Hr. v. Hinkeldep fiel lautlos zu Boden. Die
Kugel seines Gegners war auf die rechte Seite in
die Brust gedrungen und alsdann im Körper
stecken geblieben. Die Verletzung war unbedingt
töbtlich und bas Hinscheiben erfolgte alsbald. Die
Leiche wurde zuerst in die Wohnung des Polizei-
direktors Maaß nach Charlottenburg gebracht,
Abents aber nach Berlin transvorkirt. Hr. von
Nochow hatte gleich nach dem Duell der Komman-
dantur Anzeige von dem Ausgang desselben gemacht.
Noch gestern Abend wurde er verhaftet und in ein
Gefängniß der Stabtvogtei gebracht. Heute Morgen
lft derselbe als Lanbwehrleutnant der Militärbe-
hörde zur weitern Veranlassung übergeben worben.
Berlin, 11. März. Hr. v. Nochow, der
den Generalpolizeidirektor v. Hinkeldep im Duell
töbtete, ist eines der jüngsten Mitglieder des Herren-
hauses. Hr. v. Hinkeldep hatte vor dem Duell
seine Stelle niedergelegt.
Berlin, 13. März. Das Leichenbegängniß
des Polizeidirektors v. Hinkeldep hat heute Morgen
unter größter Theilnahme der Bevölkerung stattge-
funben. Der König wohnte dem in der Behausung
des Verstorbenen abgehaltenen Trauergottesbienst bei.
Frankreich.
Paris, 10. März. Das bei einer Mode-
händlerin ausgestellte Kinderzeug des erwarteten
kaiserlichen Kindes ist gegenwärtig der Gegenstand
großer Neugierde. Die Ausstellung nimmt drei
Salons ein. In dem ersten befindet sich die Nacht-
toilette, in dem zweiten ist das Strumpfwerk und
die Ausstattung der Säugamme ausgestellt und in
dem dritten sind die Gegenstände der Tagstoilette
ausgebreitet, meistens in Klassen von 12 Dutzend.
Die Mäntelchen sind von blauem oder weißem Atlas,
die Taufrobe wirb auf etwa 25,000 Fr. geschätzt.
In demselben Salon befindet sich auch das Wie-
genzeug von weißem, mit goldenen Sternen be-
säetem Sammet. Es bedarf nicht der Bemerkung,
daß alle Gegenstände eine wahrhaft verschwenderische
Pracht offenbaren.
— 12. März. Der Zustand des Prinzen
Jerome hat sich, den ärztlichen Bülletins zufolge,
gestern abermals verschlimmert. Die Lungenent-
zündung macht Fortschritte, der Husten dauerte
fort, obgleich er etwas geringer wurde. Der
Kaiser und die Kaiserin machten dem hohen Kranken
gestern Nachmittag wieder einen Besuch. — Die
Wittwe des Generals Bizot und des Obersten
Brancion (Beide sind bekanntlich vor Sebastopol
gefallen) sind zu Untergouvernanten der kaiserlichen
Kinder ernannt worden.
Verantwortlicher Herausgeber N. Adlon. Druck und Verlag von N. Adlon in Heidelberg.
theil zu nehmen.
Berlin, 10. März. Heute Vormittag fiel
der königliche Generalpolizeidirektor v. Hinkeldep
in einem Pistolenduell von der Kugel eines Mit-
glieds der Ersten Kammer, Rittergutsbesitzers v.
Nochow. Bei der allgemeinen Verehrung, deren
der Verstorbene während der ganzen Zeit seiner
mühevollen Amtswirksamkeit hier genoß, macht
dieser Todesfall in der hiesigen Bevölkerung einen
um so tiefern Eindruck, als eie ursprüngliche Ver-
anlassung zu dem Duell eben in der energischen
und rücksichtslosen Pflichterfüllung des Herrn von
Hinkeldep zu suchen sein soll.
Berlin, 10. März. In Betreff des TodeS
des Hrn. v. Hinkeldep erfährt man, daß er von
der Kugel seines Gegners in die Brust getroffen
wurde und wenige Minuten darauf starb. Näheres
ist über die Veranlassung des Duells bis jetzt nicht
bekannt geworden.
Berlin, 11. März. Selbstverständlich nimmt
der beklagenswerthe Ausgang des Duells zwischen
Hrn. v. Nochow und General Polizeidirektor von
Hinkeldep fortdauernd das ganze Interesse des hie-
sigen Publikums in Anspruch, und dasselbe hat sich,
nachdem die näheren Umstände mehr bekannt ge-
worben sind, wo möglich noch gesteigert. Wir
berichten von letztern in Kürze so viel, als sich
gegenwärtig darüber mit einiger Bestimmtheit sagen
läßt. Die erste Veranlassung zu dem betrübenden
Ereignisse scheint in einem polizeilichen Einschreiten
gegen den Jockepklubb zu suchen zu sein, wodurch
sich die dem höchsten Abel angehörenden Mitglieder
dieses Klubbs verletzt glaubten. Im Namen des
Klubbs schritt Hr. v. Nochow später in der Sache
zu einer Jmmediatbeschwerde. Es kann nicht mit
Gewißheit gesagt werben, daß dies die einzige
Ursache des Duells gewesen, da bereits andere
Reibungen vorausgegangen sein sollen. Hr. v.
Hinkeldep sah sich in Folge derselben zu einer Heraus-
forderung veranlaßt. Das Duell fand gestern
Vormittag in der Jungfernheibe bei Charlottenburg
statt. Sekundant des Hrn. v. Nochow war dessen
Vetter, ein Leutnant v. Nochow; der des Herrn
v. Hinkeldep der Geh. Nath v. Münchhausen im
Ministerium des Innern und unparteiischer ein
Hr. v. d. Marwitz, Mitglied des Herrenhauses.
Hr. v. Hinkeldep hatte den ersten Schuß; bas
Pistol versagte; darauf schoß Hr. v. Nochow und
Hr. v. Hinkeldep fiel lautlos zu Boden. Die
Kugel seines Gegners war auf die rechte Seite in
die Brust gedrungen und alsdann im Körper
stecken geblieben. Die Verletzung war unbedingt
töbtlich und bas Hinscheiben erfolgte alsbald. Die
Leiche wurde zuerst in die Wohnung des Polizei-
direktors Maaß nach Charlottenburg gebracht,
Abents aber nach Berlin transvorkirt. Hr. von
Nochow hatte gleich nach dem Duell der Komman-
dantur Anzeige von dem Ausgang desselben gemacht.
Noch gestern Abend wurde er verhaftet und in ein
Gefängniß der Stabtvogtei gebracht. Heute Morgen
lft derselbe als Lanbwehrleutnant der Militärbe-
hörde zur weitern Veranlassung übergeben worben.
Berlin, 11. März. Hr. v. Nochow, der
den Generalpolizeidirektor v. Hinkeldep im Duell
töbtete, ist eines der jüngsten Mitglieder des Herren-
hauses. Hr. v. Hinkeldep hatte vor dem Duell
seine Stelle niedergelegt.
Berlin, 13. März. Das Leichenbegängniß
des Polizeidirektors v. Hinkeldep hat heute Morgen
unter größter Theilnahme der Bevölkerung stattge-
funben. Der König wohnte dem in der Behausung
des Verstorbenen abgehaltenen Trauergottesbienst bei.
Frankreich.
Paris, 10. März. Das bei einer Mode-
händlerin ausgestellte Kinderzeug des erwarteten
kaiserlichen Kindes ist gegenwärtig der Gegenstand
großer Neugierde. Die Ausstellung nimmt drei
Salons ein. In dem ersten befindet sich die Nacht-
toilette, in dem zweiten ist das Strumpfwerk und
die Ausstattung der Säugamme ausgestellt und in
dem dritten sind die Gegenstände der Tagstoilette
ausgebreitet, meistens in Klassen von 12 Dutzend.
Die Mäntelchen sind von blauem oder weißem Atlas,
die Taufrobe wirb auf etwa 25,000 Fr. geschätzt.
In demselben Salon befindet sich auch das Wie-
genzeug von weißem, mit goldenen Sternen be-
säetem Sammet. Es bedarf nicht der Bemerkung,
daß alle Gegenstände eine wahrhaft verschwenderische
Pracht offenbaren.
— 12. März. Der Zustand des Prinzen
Jerome hat sich, den ärztlichen Bülletins zufolge,
gestern abermals verschlimmert. Die Lungenent-
zündung macht Fortschritte, der Husten dauerte
fort, obgleich er etwas geringer wurde. Der
Kaiser und die Kaiserin machten dem hohen Kranken
gestern Nachmittag wieder einen Besuch. — Die
Wittwe des Generals Bizot und des Obersten
Brancion (Beide sind bekanntlich vor Sebastopol
gefallen) sind zu Untergouvernanten der kaiserlichen
Kinder ernannt worden.
Verantwortlicher Herausgeber N. Adlon. Druck und Verlag von N. Adlon in Heidelberg.