Berliner Kunst-Herold: wirtschaftl. Zentralorgan für bildende Künstler ; offizielles Publikations-Organ des Verbandes Deutscher Illustratoren, der Bildhauer-Vereinigung von Mitgliedern des V.B.K. und der Ortsvereine der A.D.K., sowie der Freien Vereinigung der Graphiker (6.1906)

Wirtschaft!. CenfrabOrgan
Hlaler, Bildhauer

Herausgeber und Redakteur:
HERMANN WEISS, Steglitz, Humboldtstr. 30
Redaktion: BERLIN W., Bellevuestr. 3 im Künstlerhause.
Sprechstunde 4—5. Fernsprecher Amt VI, 4901.

Verlag und Expedition:
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Holzmarktstrasse 4 am Stadtbahnhof Jannowitzbrücke
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für bildende Künstler.
und Architekten.

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Offizielles Publikations-Org2.il

des Vereins Berliner Künstler, des Verbandes Deutscher Illustratoren, der Bildhauer-Vereinigung des V. B. K. und der
Bilgern. Deutschen Kunstgenossenscbaft, des Künstlerverbandes Deutscher Bildhauer u. d. Freien Vereinigung der Graphiker.

Nr. 10

BERLIN, den 10. März 1906

VI. Jahrgang.

Mitteilungen des Vorstandes des
Vereins Berliner Künstler
Bericht
über die
ordentliche Hauptversammlung des Vereins Berliner Künstler
am Dienstag, den 6. März 1906.
Der zweite Vorsitzende, Maler Koberstein, eröffnete die
stark besuchte Versammlung'.
Es wurde zur Wahl der Jury und Hängekommission für die
grosse Berliner Kunstausstellung 1906 geschritten.
Gewählt wurden die Herren: Maler Wendling, Maler Otto
H. Engel, Maler Rummelspacher, Bildhauer Petri, Bildhauer
Lewin-Funcke, Architekt Roensch; als Ersatzmänner: Maler
Alfred Schwarz, Maler Hochhaus, Bildhauer Elster, Kupfer-
stecher Ettel.
Hierzu treten die von Seiten der Genossenschaft der Mit-
glieder der Königlichen Akademie (Sektion für die bildenden
Künste) gewählten Herren Professoren: Maler Oscar Frenzei,
Maler Albert Hertel, Maler Fritz Werner, Bildhauer Peter
Breuer, Bildhauer Fritz Schaper, Kupferstecher Hans Meyer;
als Ersatzmänner die Herren Professoren: Maler Woldemar
Friedrich, Maler Georg Koch, Bildhauer Max Baumbach, Geh.
Baurat von Groszheim.
Als ordentliches Mitglied wurde der Maler Professor Al-
bert Maennchen aufgenommen.
Zu Punkt 3 der Tagesordnung gelangte ein Schreiben der
Münchener Künstler-Genossenschaft zur Verlesung in Ange-
legenheit der Beteiligung des Vereins Berliner Künstler an
der Münchener Jahresausstellung 1906.
Die Versammlung beschloss einstimmig die korporative
Beteiligung.

Mitteilung der Festkommission des Vereins Berliner Künstler.
Ein frohsinniges Frühlingsfest wird das Vergnügungskomitee
des Vereins Berliner Künstler am Sonnabend, den 17. März,
in den Räumen des Künstllerhauses, Bellevuestr. 3, veranstalten
und damit eine hübsche Idee verwirklichen. Verhiessen uns
doch die letzten Tage das Nahen des Lenzes, dem seitens

unserer Künstlerschar ein fröhliches Willkommen geboten wer-
den soll, um so fröhlicher, als diesmal das Wörtchen „Gesell-
schaftsanzug” auf den Einladungen fehlt. In frühjahrs-
mässiger Kleidung — Frack und dunkle Anzüge sind
streng verpönt — werden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen
erscheinen, und auch an Blumenschmuck soll es dabei nicht
fehlen. Das Programm ist wiederum ein sehr leiches und
abwechselndes.
Dem Promenadenkonzert folgt eine Reihe heiterer Vor-
träge, die sich über den ganzen Abend verteilen und für
welche die norwegische Sängerin Fräulein Ina Mads en, so-
wie die Damen Frau Elster, Frau Burkow itz-
Pönitz, Frl. Ella Wendel und die Herren Max
Grube, Pönitz, Robert Steide 1, Paul Linke,
Karl Schäffer, Professor Paul Spangenberg
gewonnen sind
Um 10 Uhr beginnt der Tanz im grossen Festsaal.
Die Einladungskarten, deren Preis für Nichtmitglieder 3 Mk.
beträgt, sind nur persönlich gütig.
Das Fest, das letzte des Vereins Berliner Künstler in dieser
Saison, verspricht ebenso unterhaltend wie anregend zu
werden.

Ausstellungs-Nachrichten
Berlin-Künstlerhaus. Die am Sonntag, den 11. März er-
öffnete Ausstellung enthält u. a. eine Kollektion von Werken des
Professors Eugen Bracht-Dresden.
■Berlin. Eine Kunstgewerbeausstellung in
Berlin 1907. Eine Berliner Kunstgewerbeausstellung wird
für das Jahr 1907 geplant. Die Vorberatungen zwischen Ver-
tretern der in Betracht kommenden Industrien und der Leitung
der neuen Ausstellungshalle im Zoologischen Garten, die zu-
nächst als Heim der Veranstaltung in Aussicht genommen
worden ist, haben begonnen. Hierzu bemerkt das „Berliner
Tageblatt“: Berlin kann nicht länger gegenüber anderen deut-
schen Kunststädten Zurückbleiben, ohne dass der Ruf seines
Kunstgewerbes leidet. Nur müssen auch die Veranstalter des
Unternehmens wohl erwägen, was nötig ist, damit es nicht den
ähnlichen in Dresden, München, Darmstadt gegenüber etwa