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Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste — 5.1759

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I. Erinnerungen über die Betrachtung der Werke der Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.66503#0013
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der Werke der Kunst. 5

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viele Bilder aus Poußins Gemählden; Salomon in
seinem Urtheil, ist der Jupiter aufmacedonischen Mün-
zen; aber sie sind bey ihm wie eine versetzte Pflanze,
die sich verschieden vom ersten Grunde zeiget.
Nachmachen ohne zu denken ist, eine Madonna
vom Maratta, einen H. Joseph vom Barocci un-
andere Figuren anders wo nehmen und ein Ganzes
machen, wie eine große Menge Altarblätter auch
in Rom sind: ein solcher Mahler war der kürzlich ver-
storbene berühmte Masucci zu Rom. Nachmachen
nenne ich ferner, gleichsam nach einem gewissen Formu-
lar arbeiten, ohne selbst zu wissen, daß man nicht den-
ket. Von diesem Schlage ist derjenige, welcher für
einen Prinzen die Vermählung der Psyche, die ihm
vorgeschrieben wurde, verfertigte. Er hatte ver-
mutlich keine andere gesehen, als die vom Raphael
in klein Farnese; die seinige könnte auch eine Köni-
gin» aus Saba seyn. Die mehresten letzten großen
Statuen der Heilig'en in St. Peter zu Rom sind
von dieser Art: große Stücke Marmor, welche un-
gearbeitet jedes 5Ov Scudi kosten. Wer eine ste-
het, hat sie alle gesehen.
Das zweyte Augenmerk bey Betrachtung der
Werke der Kunst soll die Schönheit seyn. Der
höchste Vorwurf der Kunst für denkende Menschen
ist der Mensch, oder nur dessen äußere Fläche, und
diese ist für den Künstler so schwer auszuforschen,
wie von den Weisen das Innere desselben, und das
schwerste ist, was es nicht scheinet, die Schönheit,
weil Fe, eigentlich zu reden, nicht unter Zahl und
Maaß fällt. Eben daher ist das Verständniß des
Verhältnisses des Ganzen, die Wissenschaft von Ge-
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