i88 Vermischte Nachrichten.
Der ganze rechte Schenket, und ein Theil von
der Dicke des Beins, so wohl als der Arm, die
Schulter und der Nacken auf eben derselben Seite
sind bloß: der Kopf ist in Profil, und hat die Gestatt
einer schönen Antique: denn ob es gleich ein Werk
vom Poussin ist, so ist es doch gänzlich auf die an-
tique Art gezeichnet.
Der Jnnhalt von des Hrn. Stranges zweytem
Kupfer ist die Venus, von Grazien begleitet,
ein Gemählde des Guido Rheni in der königlichen
Sammlung zu Kensington. Wir wagen nichts,
wenn wir versichern, daß dieses eines von den schön-
sten Kupferstichen ist, die jemals die Aufmerksamkeit
des Publici verdient haben, wir mögen es von der
Seite der Zeichnung oder der Ausführung ansehen.
Venus erscheint meistens ganz nackend, sie liegt auf
einem Ruhebette, und zeiget alle mögliche Reizungen
der weiblichen Schönheit; sie schlägt die Augen in
die Höhe, als ob sie in allem schmachtenden Entzücken
der Wollust aufgelöst wäre. Ein empfindlicher Zu-
schauer kann diese Figur nicht ansehen, ohne in Ent-
zückung zu gerathen, so schön, so sanft, so zärtlich,
so niedlich und bezaubernd ist sie. Cupido steht
zwischen ihren Knien, und spielt mit einer ihrer Tän-
deleyen; in seinen Blicken glänzt alle die kindische
Leichtfertigkeit, wodurch er gewöhnlich charakterisi-
ret wird. Die drey Grazien sind beschäfftiget, seine
Mutter anzuputzen. Eine steht hinter ihrem Haupte,
und schmückt ihr Haar mit einer Juwele, sie selbst
aber ist ausnehmend artig und schön, nackend bis auf
die Brust, mit ihrem eignen Haar, welches in Locken
auf
Der ganze rechte Schenket, und ein Theil von
der Dicke des Beins, so wohl als der Arm, die
Schulter und der Nacken auf eben derselben Seite
sind bloß: der Kopf ist in Profil, und hat die Gestatt
einer schönen Antique: denn ob es gleich ein Werk
vom Poussin ist, so ist es doch gänzlich auf die an-
tique Art gezeichnet.
Der Jnnhalt von des Hrn. Stranges zweytem
Kupfer ist die Venus, von Grazien begleitet,
ein Gemählde des Guido Rheni in der königlichen
Sammlung zu Kensington. Wir wagen nichts,
wenn wir versichern, daß dieses eines von den schön-
sten Kupferstichen ist, die jemals die Aufmerksamkeit
des Publici verdient haben, wir mögen es von der
Seite der Zeichnung oder der Ausführung ansehen.
Venus erscheint meistens ganz nackend, sie liegt auf
einem Ruhebette, und zeiget alle mögliche Reizungen
der weiblichen Schönheit; sie schlägt die Augen in
die Höhe, als ob sie in allem schmachtenden Entzücken
der Wollust aufgelöst wäre. Ein empfindlicher Zu-
schauer kann diese Figur nicht ansehen, ohne in Ent-
zückung zu gerathen, so schön, so sanft, so zärtlich,
so niedlich und bezaubernd ist sie. Cupido steht
zwischen ihren Knien, und spielt mit einer ihrer Tän-
deleyen; in seinen Blicken glänzt alle die kindische
Leichtfertigkeit, wodurch er gewöhnlich charakterisi-
ret wird. Die drey Grazien sind beschäfftiget, seine
Mutter anzuputzen. Eine steht hinter ihrem Haupte,
und schmückt ihr Haar mit einer Juwele, sie selbst
aber ist ausnehmend artig und schön, nackend bis auf
die Brust, mit ihrem eignen Haar, welches in Locken
auf