Naumburg. Dom. Chorstiihle — Altäre.
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Die Wangen, die freilich hei der jetzigen Aufstellung gar nicht zur Geltung
kommen, sind mit Figuren in Flachrelief geschmückt und mit maßwerkvollen
Kielbögen zwischen Fialen bekrönt. Es sind dargestellt südlich links Barbara,
gekrönte Jungfrau mit Turm, rechts Heilige mit Buch (Katharina?), beide grob,
Fig. 79. Bestien auf den Lehnen der Chorstühle.
mit unangenehmen und starkbriickigen Böhrenfalten, nördlich rechts Petrus und
Paulus, die Köpfe charaktervoll gezeichnet und trefflich gearbeitet, links Wein-
ranken, darüber zwei Schilde, links das des Stiftes, rechts das der Schönberg,
ein schreitender Löwe.
7. Ton einem nahe verwandten Gestühl ist noch ein dürftiger Best jetzt
in der Johanniskapelle erhalten. Nach Kayser ist es ein „katholischer Beicht-
stuhP gewesen, welcher „zur Beeilten neben dem Heynitzschen Epitaphio“
zwischen den Türen zur Elisabethkapeile (Sa-
kristei) und zum Zwischengang im Nordschiff
stand. Das dürftige Bückenstück zeigt dürres
Astwerk, Laubstab und Tauband fassung, im
Zwickel einen Drachen, die Wange ist mit Maß-
werkfüllung, darin die Inschrift: Anno . domini .
1513 . dominus . Wilhelmus . Patiner . arcium .
magister . hanc . sedem . facere . curat (siehe
nebenstehend). Derselbe Wilhelm Patiner stiftete
das Altarpult der Othmarskirche. Der Flachstil
der Ornamentik und die eigentümlich dünnen Bohlen weisen auf dieselbe Hand,
die 2, 5 und 6 gearbeitet hat.
Altäre und Altarwerke.
In diesem Abschnitt kommen verschiedene Werke der Stein- und Holz-
plastik und Gemälde zusammen, welche, meist von ihrem ursprünglichen Standort
entfernt, im Dom hier und dort aufgestellt sind. Da indes für die Beurteilung
ihr ursprünglicher Zusammenhang wertvoll ist, so schicken wir die Nachrichten
aus der Beschreibung Kaysers voraus, die wenigstens einiges Liebt in die jetzige
traditionslose Verwirrung bringen, zugleich auch einige untergegangene Werke
wenigstens namhaft machen.
AMMOüMMW
ÖNSTOHEM
TWERÄlPMflß
OT-H7JNG 5E
SEHJACERICl/fi/f1'
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Die Wangen, die freilich hei der jetzigen Aufstellung gar nicht zur Geltung
kommen, sind mit Figuren in Flachrelief geschmückt und mit maßwerkvollen
Kielbögen zwischen Fialen bekrönt. Es sind dargestellt südlich links Barbara,
gekrönte Jungfrau mit Turm, rechts Heilige mit Buch (Katharina?), beide grob,
Fig. 79. Bestien auf den Lehnen der Chorstühle.
mit unangenehmen und starkbriickigen Böhrenfalten, nördlich rechts Petrus und
Paulus, die Köpfe charaktervoll gezeichnet und trefflich gearbeitet, links Wein-
ranken, darüber zwei Schilde, links das des Stiftes, rechts das der Schönberg,
ein schreitender Löwe.
7. Ton einem nahe verwandten Gestühl ist noch ein dürftiger Best jetzt
in der Johanniskapelle erhalten. Nach Kayser ist es ein „katholischer Beicht-
stuhP gewesen, welcher „zur Beeilten neben dem Heynitzschen Epitaphio“
zwischen den Türen zur Elisabethkapeile (Sa-
kristei) und zum Zwischengang im Nordschiff
stand. Das dürftige Bückenstück zeigt dürres
Astwerk, Laubstab und Tauband fassung, im
Zwickel einen Drachen, die Wange ist mit Maß-
werkfüllung, darin die Inschrift: Anno . domini .
1513 . dominus . Wilhelmus . Patiner . arcium .
magister . hanc . sedem . facere . curat (siehe
nebenstehend). Derselbe Wilhelm Patiner stiftete
das Altarpult der Othmarskirche. Der Flachstil
der Ornamentik und die eigentümlich dünnen Bohlen weisen auf dieselbe Hand,
die 2, 5 und 6 gearbeitet hat.
Altäre und Altarwerke.
In diesem Abschnitt kommen verschiedene Werke der Stein- und Holz-
plastik und Gemälde zusammen, welche, meist von ihrem ursprünglichen Standort
entfernt, im Dom hier und dort aufgestellt sind. Da indes für die Beurteilung
ihr ursprünglicher Zusammenhang wertvoll ist, so schicken wir die Nachrichten
aus der Beschreibung Kaysers voraus, die wenigstens einiges Liebt in die jetzige
traditionslose Verwirrung bringen, zugleich auch einige untergegangene Werke
wenigstens namhaft machen.
AMMOüMMW
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