KIRCHLICHE UND ANDERE DENKMÄLER.
bi
edler Auffassung — die Fiisse sind aufeinander-
genagelt, die Lenden mit schöngelegtem Tuche
überbekleidet, — sodann aus dem Beginne des
15. Jahrhunderts in halber Lebensgrösse eine
Pieta: Maria hält mit beiden Händen den Sohn
auf dem Schoosse, gleichfalls aus Holz, und
ursprünglich noch mit Leinwand und Farben
überzogen; dasselbe
umgeben silberne
Herzen, Platten und
andere V otivstücke
aus dem 18. und un-
serrn Jahrhunderte,
welche in kräftigen
Gravirungen den
Namen Maria oder
figürliche Darstel-
lungen, z. B. die h.
Maria oder auch Ko-
pien des miraculo-
sen Marienbildes ver-
anschaulichen. Ein
kleines doppelseiti-
ges Marienbild, ^zu-
gleich Base eines
neuen Kronleuch-
ters, gehört zu den guten Arbeiten der Spät-
renaissance.
An Metallgeräten kommen in Betracht ein
vergoldetes Ciborium aus Kupfer mit barocken
Ornamenten, zwei Messkännchen mit einem 0,26m
langen Teller von Silber mit Ornamenten des
classischen Zopfes und dem Wappen Warendorf
und der Marke F(erdinand) H(artmann) 1818,
ein Kelch aus vergoldetem Silber 0,22m hoch
und bezeichnet mit dem Wappen von Oer und
1732
vertikale Riefen und Kinnen von der Kuppe bis
zum Fusse verlaufen.
24.
eine g
ge Arbeit, woran im Wechsel
Ein hier erwachsenes Kittergeschlecht taucht
1188 durch Walther von Beelen in den Schrif-
ten auf; der Schulte des gleichnamigen Hofes
steht 1305 zu Warendorf als Zeuge zwischen den
Käthen der Stadt
und den Freien, —
das Haus Greving-
hof war lange von
den Baac’s, und
etwa seit 1577, als
Jobst von Oer die
Anna Dorothea von
Baac ehelichte, von
den Oers, welche
auch das Marken-
richter-Amt hatten,
bewohnt; es gehört
seit 1838 dein Frei-
herrn von Spiegel-
Peckelsheim , eine
freundliche Villa mit
Gartenanlagen. Der
Weg vom Dorfe da-
hin führt einer kleinen Kapelle vorbei, worin das
fast lebensgrosse Bild der Himmelskönigin steht.
Das Bild wird der Mitte des 16. Jahrhunderts, die
Kapelle einer etwas früheren Zeit angehören. Sie
ist klein, viereckig, eingewölbt in der Form eines
Sargdeckels, die Thtire demgemäss wie im geraden
Spitzbogen abgeschlossen, im Felde darüber mit
einem arg verwitterten Steinrelief aus der Zeit
von 1500 versehen, welches unter einem Spitz-
bogen eine Heiligenfigur, angeblich den h. Lud-
gerus, darstellt.
Sassenberg.
Die Burg, Residenz und Parkanlagen.
aanz im Einklänge mit dem inhaltreichen
Hintergründe der Vorzeit liefert Sassen-
berg als Feste und als Kirchstätte mancherlei
werthvolle Beiträge zur Denkmälerkunde. Als
mittelalterliche Feste ist es angeblich vom Her-
zog Lothar, wulclier entschieden seine Burgen-
rechte wahrte, (vor 1125) hergestellt, an den
Edelherrn zur Lippe vergeben und sicher vom
bi
edler Auffassung — die Fiisse sind aufeinander-
genagelt, die Lenden mit schöngelegtem Tuche
überbekleidet, — sodann aus dem Beginne des
15. Jahrhunderts in halber Lebensgrösse eine
Pieta: Maria hält mit beiden Händen den Sohn
auf dem Schoosse, gleichfalls aus Holz, und
ursprünglich noch mit Leinwand und Farben
überzogen; dasselbe
umgeben silberne
Herzen, Platten und
andere V otivstücke
aus dem 18. und un-
serrn Jahrhunderte,
welche in kräftigen
Gravirungen den
Namen Maria oder
figürliche Darstel-
lungen, z. B. die h.
Maria oder auch Ko-
pien des miraculo-
sen Marienbildes ver-
anschaulichen. Ein
kleines doppelseiti-
ges Marienbild, ^zu-
gleich Base eines
neuen Kronleuch-
ters, gehört zu den guten Arbeiten der Spät-
renaissance.
An Metallgeräten kommen in Betracht ein
vergoldetes Ciborium aus Kupfer mit barocken
Ornamenten, zwei Messkännchen mit einem 0,26m
langen Teller von Silber mit Ornamenten des
classischen Zopfes und dem Wappen Warendorf
und der Marke F(erdinand) H(artmann) 1818,
ein Kelch aus vergoldetem Silber 0,22m hoch
und bezeichnet mit dem Wappen von Oer und
1732
vertikale Riefen und Kinnen von der Kuppe bis
zum Fusse verlaufen.
24.
eine g
ge Arbeit, woran im Wechsel
Ein hier erwachsenes Kittergeschlecht taucht
1188 durch Walther von Beelen in den Schrif-
ten auf; der Schulte des gleichnamigen Hofes
steht 1305 zu Warendorf als Zeuge zwischen den
Käthen der Stadt
und den Freien, —
das Haus Greving-
hof war lange von
den Baac’s, und
etwa seit 1577, als
Jobst von Oer die
Anna Dorothea von
Baac ehelichte, von
den Oers, welche
auch das Marken-
richter-Amt hatten,
bewohnt; es gehört
seit 1838 dein Frei-
herrn von Spiegel-
Peckelsheim , eine
freundliche Villa mit
Gartenanlagen. Der
Weg vom Dorfe da-
hin führt einer kleinen Kapelle vorbei, worin das
fast lebensgrosse Bild der Himmelskönigin steht.
Das Bild wird der Mitte des 16. Jahrhunderts, die
Kapelle einer etwas früheren Zeit angehören. Sie
ist klein, viereckig, eingewölbt in der Form eines
Sargdeckels, die Thtire demgemäss wie im geraden
Spitzbogen abgeschlossen, im Felde darüber mit
einem arg verwitterten Steinrelief aus der Zeit
von 1500 versehen, welches unter einem Spitz-
bogen eine Heiligenfigur, angeblich den h. Lud-
gerus, darstellt.
Sassenberg.
Die Burg, Residenz und Parkanlagen.
aanz im Einklänge mit dem inhaltreichen
Hintergründe der Vorzeit liefert Sassen-
berg als Feste und als Kirchstätte mancherlei
werthvolle Beiträge zur Denkmälerkunde. Als
mittelalterliche Feste ist es angeblich vom Her-
zog Lothar, wulclier entschieden seine Burgen-
rechte wahrte, (vor 1125) hergestellt, an den
Edelherrn zur Lippe vergeben und sicher vom