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Zeitschrift des Bayerischen Kunstgewerbe-Vereins zu München: Monatshefte für d. gesammte dekorative Kunst — 1893

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Heft 9/10
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Schlottke, C.: Aus dem "Alten Lande"
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https://doi.org/10.11588/diglit.7908#0063

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Gezeichnet von L. Schlotte, Hamburg. Darstellung in wirklicher Größe.

sie modernen Tapeten weichen müssen. An der einen Fenster-
seite sind auch zuweilen noch Sitzbänke angebracht, welche
zugleich als Laden dienen können. Die Rücklehne ist dann
noch verschiedentlich ausgesägt oder init flacher Schnitzerei
versehen. Um den schweren, nieist rothbraun beinalten Tisch
mit seinen dicken gedrehten Beinen stehen dann die inter-
essantesten Möbel der Stube, die Stühle. Auch sie sind
höchst derbe und dauerhaft gearbeitet. Die beiden Vorder-
beine, sowie die Rücklehne des Stuhles steigen senkrecht in
die Pöhe, so daß das Sitzen auf denselben für den Städter
etwas unbequem ist, die Rücklehne, sowie die Seitenlehne
sind reich mit Drechslerarbeit versehen. Der Sitz ist eine
einfache Holzplatte, nur vereinzelt sindet man geflochtene
Sitze. Die Seitenlehnen werden gewöhnlich durch drei ge-

drehte Docken gebildet, über welche alsdann ein derbes Quer-
holz liegt. Die Rücklehue besteht aus einem etwas ober-
halb des Sitzes liegenden, wagrechten, gedrehten Stab, auf
welchem meistens fünf senkrechte Docken aufsetzen; darüber
zwischen den beiden Pfosten befindet sich alsdann als Endigung
ein ausgesägtes Stück Holz, oben mit einigen gedrehten
Knöpfen versehen, welches entweder mit flach erhabener
Barockschnitzerei bedeckt ist, oder bei welchen die Ornamente
in der Fläche liegen, während der Grund flach vertieft ist.
Im letzteren Falle ist meistens ein Herz in der Mitte an-
gebracht oder ein einfacher Stern oder Rofette und rechts
und links ein naiv aufgefaßter Vogel, deffen zoologische
Benennung aber wohl auch den besten Ornithologen nicht
gelingen würde. Darunter steht dann immer der Name

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