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Blümner, Hugo
Technologie und Terminologie der Gewerbe und Künste bei Griechen und Römern (Band 4) — Leipzig, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.4952#0328
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— 321 —

abbilden1); auf welchem einige zur Arbeit gehörige Geräthe,
als Grabstichel oder Punzen, Zirkel und Wage abgebildet
sind. Ein Epigramm der Anthologie., welches einzelne Werk-
zeuge des Goldarbeiters aufzählt; nennt das Löthrohr? die
Feile; die Zange und die Hasenpfote2); letztere wird bekannt-
lich auch heut noch von den Goldarbeitern zum Ausputzen
des Goldstaubes bei Ciselir- und Gravirarbeit gebraucht.

§ 17.
Arbeit in Kupfer.

Unter allen Metallarbeitern bat wohl keiner in der ältesten
Zeit eine so umfassende Thätigkeit und weitgreifende Bedeutung
gehabt, als der Kupferschmied oder Erzarbeiter; der x^^^euc.3)
Denn Kupfer oder Bronze war; wie wir gesehen haben; in den
ältesten Zeiten der hellenischen Metallarbeit das für Waffen
und mannichfache Gerätbe gewöhnliche und fast allgemeine
Material. Indessen wenn auch an zahlreichen Stellen x^^^euc
lediglich den Erzarbeiter bezeichnet; und so auch noch später4),
so kannten doch die ersten Zeiten noch keine so weitgehende
Arbeitstheilung wie die späteren, und es ist sehr begreiflich,
dass der xaA-Keuc einerseits; wie wir schoii gesehen haben, auch
feinere Arbeit verrichtete und Edelmetalle verarbeitete, als er

1) Vgl. Jahn, specini. epigraph., Kiel 1851 p. 80 und Daremberg,
Dictionn. p. 792 Fig. 945.

2) Anth. Pal. VI, 92:

auXöv KajiuveuTfjpa, töv cptA.rrve|iiov,
pivrjv re Kvrjcixpucov ö£u6f|KTOpa
Kai töv öixnXov KapKivov Trupopfperriv,
tttuuköc Trööac re toucög A€iHJavr)\ÖYOuc
6 xpucoT^KTiuv Aruuocpüuv KuMrjviiu
eGrjKe Y^ipa KavOöv e£oqpW|uevoc.
Die Feile des Goldarbeiters wird erwähnt ebd. IX, 310, 1: tpfjYf-i3
dirupov xpucoto aönpeiuuv mr5 ööövxiuv ßivrjOev.

3) Ueber den Begriff des xoKkvuq in der homerischen Zeit vgl.
Riedenauer, Handwerk i. d. hom. Zeiten S. 99ff. Motz, über den
Metallarbeiter d. heroischen Zeit, Meiningen 1868, S. 6.

4) Vgl. z. B. Hom. IL IV, 187; XII, 295; XV, 309. Arist. Aves
490. Plat. Protag. p. 319 D u. s. Auch xa^uxrjc, Anth. Pal. VII,
34, übertragen; x°^K€lJTlK0C5 Xen. Mem. I, 1, 7; id Vect. 4, 6.

Blümuer, Technologie IV. 21
 
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