Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Blümner, Hugo
Technologie und Terminologie der Gewerbe und Künste bei Griechen und Römern (Band 4) — Leipzig, 1886

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4952#0452
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
wmmm

«oklfc.

so nenn-
wes Gemäldes c

-
lutiilick

-
mdton des

sdrücke ig



■.aben, hieri

Eopedoeh
JUuciv.

;, Pn|

BidPeftH
w nihil circomlite:
nun tabolam #

. tinrtiiti
,ntii»

- 429 —

Was nun die einzelnen Gattungen der Malerei und die
durch den Grund, auf den man malte, und die Farbe, deren
man sich bediente, verschiedenen Methoden derselben anbetrifft,
so unterscheidet man die Wandmalerei, die Tafelmalerei und
die Enkaustik, unter denen wiederum die beiden ersten
untereinander sich am nächsten stehen, insofern sich beide
der Wasserfarben und des Pinsels bedienen, während das
Material der Enkaustik Wachsfarben und ihr Werkzeug ein
Griffel ist. Wir handeln zunächst von der

Wand- und Tafelmalerei.

In beiden ist, wie gesagt, das Werkzeug, vermittelst
dessen die Farben aufgetragen werden, der Pinsel, der, wie
gleichfalls schon erwähnt, griechisch ypaqpeiov oder ypcxcpic,
lateinischpenicillus oder penicülum hiess;1) das Material desselben
waren theils, und zwar wohl in den meisten Fällen, nament-
lich aber für gröbere Arbeit, Borsten, saeta2) theils eine
weiche Schwammgattung,3) und selbstverständlich hatte jeder
Maler verschiedene Qualitäten davon zur Verfügung.4) Zum
sonstigen Handwerksgeräth des Malers gehörte ein Schwamm,
welcher uns wiederholentlich unter den Malergeräthen ge-
nannt wird5) und der dazu diente, Fehlerhaftes oder Miss-

*) Cic. orat. 22, 74; ad Qu. fratr. II, 13 (15a), 2. Plin. XXXIN, 120;
XXXV, 31; ib. 60; 103; 112, und im Gegensatz zur Enkaustik ebd. 123
n. 147. Quint. II, 21, 24.

2) Plin. XXXVIII, 235, vom penicillus tectoris, des Tünchers; daher
auch schlechtweg saeta genannt, Vitr. VII, 9, 3. Plin. XXXIII, 122.
In den Worten des Naevius bei Fest. p. 230 M. (Ribbeck, Frgm.
Com. Roman, v. 102): Lares ludentis peni pinxit bubulo ist wohl nur
ein Scherz des Komikers zu sehen. Gros et Henry a. a. O. p. 94
(die die Worte fälschlich als Vers des Afranius citiren) fassen sie ernst-
haft als Beweis, dass man in alter Zeit Pinsel aus Ochsenschwanzhaaren
gefertigt habe.

3) Plin. IX, 148: tenue densumque (genus spongearum), ex quo
penicilli, Achillium (vocatur).

4) Plin. XXXV, 103: penicülum mutare.

5) Plut. de fort. 4 p. 99 B. Dio Chryr. or. LXIII p. 591 M. Val.
Max. VII, 11, ext. 7. Plin. XXXV, 103. Anth. Pal. XI, 126: otöyyov
e'xiuv kcuvöv tujv ypaqpiKUJv uwdKUuv.

28*
 
Annotationen