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Reproduktionstechnik.

Die Abb. 5 der Tafel 11 zeigt ein verstellbares Zeichen pult nach Giesenhagen, wie
es die Firma Leitz in Wetzlar liefert. Man sieht ohne weiteres, daß die Zeichenfläche
durch einfache Umstellung des Apparates gehoben, gesenkt und aus der horizontalen in
eine geneigte Lage gebracht werden kann.

Eine Konstruktion des BERNHARüschen Zeichentisches (siehe Abb. 2), die von
Zeiss in Jena geliefert wird, ermöglicht sogar die Verwendung des AßBEschen Apparates
bei gekipptem Mikroskop. Der Fuß des Mikroskops wird auf einer hölzernen Grundplatte,
auf der auch der Zeichentisch festsitzt, festgeschraubt. Diese Platte ist mit einer darunter-
liegenden durch Scharniere verbunden und in beliebigem Winkel feststellbar. Wer viel
am Mikroskop zeichnet, wird die Möglichkeit, am gekippten Instrument zu arbeiten, sehr
zu schätzen wissen.

Literatur.

Bernhard, W., Ein Zeichentisch für mikroskopische Zwecke. Zeitschr. f. wissensch. Mikroskopie, 1892, IX,

S. 439-445 und 1894, XI, S. 298—301.
Czapski, S., Ueber einen neuen Zeichenapparat und die Konstruktion von Zeichenapparaten im allgemeinen.

Zeitschr. f. wissensch. Mikroskopie, 1894, II, S. 289—298.
Dippel, L., Abbes Camera lucida. Bot. Centralbl., 1882, IX, S. 242, 243.

GlLTAY, E., Theorie und Wirkung des Gebrauches der Camera lucida. Zeitschr. f. wissensch. Mikroskopie,
1884, I, S. 1—23.

LEiTZscher Zeichenapparat. Zeitschr. f. wissensch. Mikroskopie, 1912, XIX, S. 79—81.

Eeproduktionstechnik.

Soll eine Zeichnung durch den Druck vervielfältigt werden, so bedarf man der
Reproduktionstechnik, die nach dem Original druckbare Platten herstellt und nach der
Art des angewendeten Druckverfahrens verschieden ist. Je nachdem die Druckfarbe aus
Vertiefungen, von Erhöhungen oder von der Fläche der Platte selbst abgesetzt wird,
unterscheidet man diese Verfahren als Tief-, Hoch- und Flachdruck. Bis in die
Mitte des 19. Jahrhunderts waren der Kupferstich, der Holzschnitt und die Litho-
graphie ihre einzigen Anwendungen.

Der Kupferstich, unter den Tiefdruckverfahren das wichtigste, hat jahrhundertelang
zur Illustration naturgeschichtlicher Bücher gedient. Die Zeichnungen unserer historischen
Reihe von Leeuwenhoek bis Konrad Sprengel sind nach solchen Originaldrucken her-
gestellt. Die Druckplatten dieser Bücher sind ausnahmslos in der ältesten Art des Kupfer-
stiches, der Linienmanier, hergestellt.

Die spiegelglatte, ebene Fläche der Kupferplatte erhielt einen schwarzen Ueberzug
von Mastix und Pech. Die Zeichnung wurde mit Hilfe von Rötelpapier aufgepaust
und die Pauslinien mit der Radiernadel in die Platte eingeritzt, so daß die Zeichnung
jetzt rot auf schwarzem Grunde erschien. Nachdem der Ueberzug durch Abwaschen
mit Terpentin entfernt worden war, begann die eigentliche Arbeit des Stechens. Mit
dem Grabstichel wurden die Halb- und Schattentöne durch leichtere und stärkere
Schraffierung wiedergegeben. Für den Druck wurde die Platte so eingeschwärzt,
 
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