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Aus der Geschichte des naturwissenschaftlichen Zeichnens.

Schoenichen, W., Das Schemabild im botanischen Unterricht. Programm, Schöneberg 1902.

— Achtzig Schemabilder aus der Lebensgeschichte der Blüten. Braunschweig 1902.

— Zoologische Schemabilder. Stuttgart 1904.

Selenka-Goldschmidt, Zoologisches Taschenbuch für Studierende. 7. Aufl. von Goldschmidt. Leipzig 1920.
Vogel und Ohmann, Zoologische Zeichentafeln.

Wagner, Ueber das Zeichnen im naturwissenschaftlichen Unterricht. Natur und Schule 1.
Weber, Ernst, Die Technik des Tafelzeichnens. 3. Aufl. Leipzig.

Aus der Geschichte des naturwissenschaftlichen Zeichnens.

Eine Uebersicht über die historische Entwicklung des naturwissenschaftlichen
Zeichnens zu geben und einige Beispiele der älteren Illustration vorzuführen, schien dem
Verfasser geboten, da die Originalwerke immer mehr in den Besitz der großen Staats-
bibliotheken und — des Auslandes übergehen und fern von den großen Zentren schwer
zu benutzen sind.

Die Anordnung der Zeichnungen auf unseren Tafeln entspricht nicht der ursprüng-
lichen, weil nur diese Freiheit der Behandlung es ermöglichte, auf beschränktem Räume
möglichst viele der charakteristischsten Abbildungen zusammenzustellen. Es mußte deshalb
auch auf eine photomechanische Reproduktion nach den Originalen verzichtet werden.
Die Einzelzeichnungen sind aber mit möglichster Treue kopiert worden und haben die
genaue Größe der Originale.

Malpighis „Anatome plantarum" und Sprengels „entdecktes Geheimnis" sind
übrigens in billigen Neuausgaben, wenn auch mit stark verkleinerten Abbildungen, im
Buchhandel wieder zu haben.

Die Blütezeit der Graphik, als die das 16. Jahrhundert in Deutschland angesprochen
werden darf, ist auch eine Blütezeit der naturkundlichen Illustration. Von den teuren
Kräuterbüchern dieser Zeit, die mit zahlreichen Abbildungen in Holzschnitt versehen
waren, erlebten manche zahlreiche Auflagen. Die vergleichende Betrachtung hat aber
schon längst festgestellt, daß mit der Vermehrung des Abbildungsschatzes sein künstlerischer
und wissenschaftlicher Wert nicht gleichen Schritt hielt. Die Abbildungen wurden kleiner
und schlechter, je weiter man sich vom Zeitalter Dürers entfernte (Sachs a. a. O. S. 20).

Wenn nun auch Albrecht Dürer (1471—1528) seine Kunst nie systematisch in
den Dienst der Naturbeschreibung gestellt hat, so ist doch sein Einfluß in der Illustration
wohl zu spüren, und einige seiner Abbildungen haben in den älteren Tierbüchern noch
lange ihren Platz gefunden. Das Rhinozeros findet sich in Gesners Tierbuch (a. a. O. S. 131),
ferner bei Lonicerus (a. a. O. S. 424) und wird noch 1731 von Scheuchzer in seine
Physica sacra oder Kupferbibel aufgenommen.

S. Killermann, dem wir diese Nachweise verdanken, hat sich in einer grund-
legenden Arbeit mit ,,Dürers Pflanzen und Tierzeichnungen" und ihrer Bedeutung für die
Naturgeschichte beschäftigt und die wichtigsten der Tier- und Pflanzenzeichnungen des
Meisters, die in seinen Handzeichnungen, aber auch als Beiwerk auf Gemälden vorkommen,
auf 22 Tafeln durch Lichtdruck reproduziert. Dort finden sich Hundskamille und Ehren-
 
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