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Christlicher Kunstverein der Erzdiözese Freiburg [Hrsg.]
Christliche Kunstblätter: Organ des Christlichen Kunstvereins der Erzdiözese Freiburg — 6.1867

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https://doi.org/10.11588/diglit.7149#0017
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Chriſtliche

Kunſtblätter

Organ des chriſtlichen Knnſtvereins der Erzdiöceſe Freiburg.

(Beilage zum Freiburger Kirchenblatt.)

Nro. 64.

Domine dilexi decorem domus tuae. Ps. 25, 8.

April 1867.

J. Die Reſtauration der Stadtpfarrkirche zu Gaden.

München gefertigt und im Jahr 1864 eingeſetzt. — Das darauf
folgende, den ,,heiligen Petrus'' darſtellend, wurde von Herrn
Ed. Benazet geſtiftet; das demſelben gegenüberſtehende enthält
das Bild des hl. Paulus'' und wurde aus den, von Großh.
Studienfond Raſtatt (welcher für den Chor bau- und unter-
haltungspflichtig iſt) zum Aufwand für Herſtellung der Chor-
fenſter aus weißem Glas bewilligten Mitteln beſtritten. Beide,
den heiligen Patronen der Stiftskirche gewidmete Fenſter, wur-
den von Glasmaler Helmle in Freiburg in den Jahren 1865
und 1866 gefertigt und eingeſetzt. — Das fünfte Fenſter (das
dritte auf der rechten Seite des Chores) wird ,,Markgraf Bern-
hard den Heiligen'', den Patron der Stadt Baden, darſtellen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog Friedrich haben das-
ſelbe huldvollſt zu ſtiften geruht, und iſt dem Vernehmen nach
Hofmaler Dürr in Freiburg mit der Zeichnung, und Glas-
maler Helmle daſelbſt mit der Ausführung beauftragt worden.
Das gegenüber befindliche (ſechste) Fenſter, auf welchem
der ,,heilige Bonifazius, poſtel der Deutſchen, dargeſtellt
werden ſoll, hat in allerneueſter Zeit Se. Durchlaucht der Fürſt
Egon von Fürſtenberg zu ſtiften übernommen, wie erſt
vor Kurzem in unſerem ,,Wochenblatt'' (Nr. 34) mitgetheilt
ward. Auch hier wird, allem Vermuthen nach, die Ausführung
den Herrn Hofmaler Dürr und Glasmaler Helmle über-
tragen werden. — Das ſiebente Fenſter (das vierte zur Linken
des Chores) wird die in den früheren Chorfenſtern vereinzelt
enthalten geweſenen, von Sr. Königl. Hoheit dem in Gott
ruhenden Großherzog Leopold geſtifteten Wappen der Fa-
milienglieder des Hauſes Baden aufnehmen. — Das letzte,
hinter dem Hochaltar befindliche Fenſter, welches erſt geöffnet
werden wird, wenn der neu herzuſtellende Hochaltar vollendet
iſt, wird die ,,Himmelfahrt Chriſti'' darſtellen. Der fromme
Stifter will zur Zeit noch unbekannt bleiben; die Ausführung
wurde von der Stiftungscommiſſion gleichfalls den Herrn Hof-
maler Dürr und Glasmaler Helmle in Freiburg übertragen.
Jn dem zur rechten Seite des hohen Chores angebauten
,,Johannischörchen'' befinden ſich die Glasgemälde der ,,vier
heiligen Johannes'', von Glasmaler Böhm in München ge-
fertigt. Ebendaſelbſt iſt der im gothiſchen Styl reſtaurirte
Taufſtein aufgeſtellt. — Jn dem ,,Marienchörchen'' ſind

(Fortſetzung.)
Der Voranſchlag des Herrn Architekten Lang, welchem
nunmehr auch die Leitung des Baues übertragen wurde, for-
derte die Summe von 28,200 Gulden. Genehmigt wurden
von den zuſtändigen Behörden: a) aus dem Pfarrkirchenfond
12,600 fl; b) aus dem Studienfond Raſtatt 3400 fl.; c) aus
der Stadtkaſſe Baden (mit Einſchluß der Anlage für die Ther-
malwaſſerheizung) 12,000 fl.
Man begann mit der Tieferlegung der beiden Seiten-
ſchiffdachungen, welche den doppelten Zweck erreichte, der
Kirche von Außen ein beſſeres Anſehen und von Jnnen mehr
Licht zu geben. An Stelle der einförmigen und unſchönen ſtei-
len Dächer erhielten die Seitenſchiffe flachgelegte Bedachungen,
welche von dem Mittelſchiff bedeutend überragt werden, deſſen
Strebepfeiler frei legten und zugleich geſtatteten, daß durch das
Durchbrechen von Fenſtern, in dem obern Theile des Mittel-
ſchiffs für die ganze Kirche ein reichlicheres und zugleich günſti-
geres Licht (Oberlicht) geſchaffen wurde.
Sämmtliche Fenſter im Langhaus ſind jetzt — bis auf
zwei, im nächſten Monat zu vollendende, durch die Glasmaler
Gögg und Schell in Offenburg aus farbigen Gläſern her-
geſtellt, ſogenannte Tapetenfenſter mit verſchiedenen Deſſins,
welche der Kirche ein gedämpftes, würdiges Licht verleihen.
Die zwei noch fehlenden Fenſter werden von denſelben Malern
binnen Kurzem geliefert werden und die ,,Flucht nach Aegypten''
ſowie die ,,Verkündigung Mariä'' darſtellen.
Jm Chor befinden ſich bereits mehrere werthvolle Gemälde,
fromme Stiftungen, welche zu den Hauptzierden der Kirche ge-
hören, wodurch nicht nur die hohen Stifter, ſondern auch die
kunſtreichen Verfertiger ſich ein bleibendes Denkmal geſetzt haben.
— Das erſte dieſer Fenſter, einen ,,Schutzengel'' darſtellend,
wurde von Jhrer Majeſtät der Königin Auguſte von Preußen
geſtiftet, von der königl. Glasmalerei in Berlin gefertigt und
im Jahre 1863 eingeſetzt. — Dieſem gegenüber befindet ſich
das von Jhrer Großh. Hoheit der Prinzeſſin Marie von
Baden, Herzogin von Hamilton, geſtiftete Glasgemälde,
,,Maria mit dem Jeſuskinde'', von Glasmaler Böhm in
 
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