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zwei konfessionellen Kanzeln und zwei Altären, einem katholischen und einem
evangelischen, wie sie ursprünglich geplant war, vermieden werden! Parität
ist ja gut und nötig, aber widersinnig und komisch darf sie nicht werden.
7. Die Kirchengemeinde Emmendingen hat 1904/03 ihre alte Höch-
berger Stadtkirche in wenig moderner, aber immerhin zweckmäßiger Weise
umgebaut und dafür 250 000 Mark ausgewendet, eine Summe, für die sie
eine völlig neue und moderne Kirche hätte schaffen können. Die Raum-
gestaltung in frühgotischen Formen ist schön und akustisch gut, wird aber
durch die schrecklichen Teppichmuster in der Chorwand schwer verletzt.

Abb. 6. Karlsruher Lutherkirche
Glasmalerei von Prof. Läuger: Christi Auferstehung


8. Die heitere Heimatkunstkirche von Martin Elsässer in
Lichtenthal bei Baden ist in unserm Blatt in der November-Nummer 1907
(Seite 321 ff.) von David Koch ausführlich besprochen worden.
V. Vor etwa sechs Jahren hat die in feinster Hochgotik erbaute Heidel-
berger St. Peterskirche durch den Genius Hans Thomas einen Schmuck
erhalten, der über die Grenzen des Landes unter Zustimmung oder Ab-
lehnung berechtigtes Aufsehen erregt hat. Nach Thomas Originalen haben
Schüler des Meisters unter seiner Leitung an den beiden hohen Seiten-
wänden rechts und links vom Chor die biblischen Motive: „Jesus und
Petrus aus dem Meere" und „Jesus und Maria am Oster-
morgen" in Fresko gemalt. Das erstere ist genügend bekannt durch die fast
in gleicher Auffassung wiedergegebene Künstlersteinzeichnung in Voigtländers
Verlag. Aber das letztere schreibt der jetzige Heidelberger Stadtpfarrer und
Seminardozent IW. vr. Otto Frommel: „Zwar strahlt uns hier nicht ein
triumphierender Himmelskönig entgegen. Vielmehr ernst, tiefernst ist des Er-
 
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