DOI issue:
Nr. 10 (Oktober 1909)
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.44121#0344
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gesammelten „Erinnerungsblättern", wie sie der Verlag der „Süddeutschen
Monatshefte" veröffentlicht hat.*
Bilder in der Schule
„Es wäre nach meiner Meinung für Kinder als Schmuck der Wände
des Schulhauses das Beste, wenn von freier Hand direkt und farbig an die
Wand gemalte Bilder dort erständen"-„es brauchte gar nicht einmal
ein großes, ganze Wände bedeckendes Werk zu sein — kein Prunkbild —,
die Preise dafür dürften auch keine zu hohen sein, und die Maler könnten
in bezug hierauf wohl bedenken, wieviel Aufwand von Zeit und Material in
Atelierversuchen draufgeht, - es dürfte aber keine Professorenjury durch
Künstler die Freude am Hervorbringen verderben. Er male nach seiner Befähi-
Abb. 8. Farbiges Relief in der Diakonissenhauskapelle
in Freiburg i. Br. von Bildhauer W. Sauer-Karlsruhe:
Der barmherzige Samariter
gung und Lust eine Landschaft, ein Stilleben, Tier, Porträt, eine geschichtliche
oder religiöse Szene, auch braucht er sich nicht zu genieren, da es sich um
einen Zweck handelt, sich an schon vorhandenes Musterhaftes anzulehnen." —
„Vielleicht kommt doch noch eine Zeit, in der auch die bildende Kunst wieder
Boden faßt, Sprache und Einfluß gewinnt auf das geistige Sein des
Volkes; — daß auch die Schule sich dieser Bestrebung annimmt, berechtigt
zu allen Hoffnungen." (Aus einem Briefe an vr. Spanier vom Novem-
ber 1897. Seite 126 ff.)
Kleider-Reform
„Die Frauen werden viel eher dazu kommen, Reformkleider tragen
zu dürfen; sie waren so weit in der Geschmacklosigkeit eigentlich nie herunter-
* Das Buch „Im Herbste des Lebens" ist eine Art Selbstbiographie Hans
Thomas. Verlag der Süddeutschen Monatshefte G. m. b. H. in München. Preis
broschiert 5 M., gebunden 8 M. 259 S.
gesammelten „Erinnerungsblättern", wie sie der Verlag der „Süddeutschen
Monatshefte" veröffentlicht hat.*
Bilder in der Schule
„Es wäre nach meiner Meinung für Kinder als Schmuck der Wände
des Schulhauses das Beste, wenn von freier Hand direkt und farbig an die
Wand gemalte Bilder dort erständen"-„es brauchte gar nicht einmal
ein großes, ganze Wände bedeckendes Werk zu sein — kein Prunkbild —,
die Preise dafür dürften auch keine zu hohen sein, und die Maler könnten
in bezug hierauf wohl bedenken, wieviel Aufwand von Zeit und Material in
Atelierversuchen draufgeht, - es dürfte aber keine Professorenjury durch
Künstler die Freude am Hervorbringen verderben. Er male nach seiner Befähi-
Abb. 8. Farbiges Relief in der Diakonissenhauskapelle
in Freiburg i. Br. von Bildhauer W. Sauer-Karlsruhe:
Der barmherzige Samariter
gung und Lust eine Landschaft, ein Stilleben, Tier, Porträt, eine geschichtliche
oder religiöse Szene, auch braucht er sich nicht zu genieren, da es sich um
einen Zweck handelt, sich an schon vorhandenes Musterhaftes anzulehnen." —
„Vielleicht kommt doch noch eine Zeit, in der auch die bildende Kunst wieder
Boden faßt, Sprache und Einfluß gewinnt auf das geistige Sein des
Volkes; — daß auch die Schule sich dieser Bestrebung annimmt, berechtigt
zu allen Hoffnungen." (Aus einem Briefe an vr. Spanier vom Novem-
ber 1897. Seite 126 ff.)
Kleider-Reform
„Die Frauen werden viel eher dazu kommen, Reformkleider tragen
zu dürfen; sie waren so weit in der Geschmacklosigkeit eigentlich nie herunter-
* Das Buch „Im Herbste des Lebens" ist eine Art Selbstbiographie Hans
Thomas. Verlag der Süddeutschen Monatshefte G. m. b. H. in München. Preis
broschiert 5 M., gebunden 8 M. 259 S.