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Lichtern auf den roten Kindergesichtern, in seinem feierlich blauen Tone des Heilands-
Gewandes.
Die beiden Llhde-Bilder: „Lasset die Kindlein zu mir kommen!" und
„Komm, Herr Jesu" sind als Gegenstücke gedacht. Bei großen Schulwänden
kann man also beide Bilder nehmen. Und um zum Volksbild auch einen Volks-
preis zu gesellen, hat der Verlag nicht nur das neue Bild auf 3.50 M. ange-
setzt, sondern auch das erste Bild von 5.— M- auf 3.50 M. ermäßigt,
damit der Gedanke der beiden Gegenstücke sich leichter auch da verwirklichen läßt, wo
man sparen muß. — So kann man nun um die Gesamtausgabe von 14—15 M. beide
Bilder gerahmt in seine Schule oder ins Haus stiften. Und wo Freunde der
Jugend in einer Gemeinde sind, die werden ja wohl auch noch 15 M. aufzubringen
wissen. Gerade Uhdes Bild: „Lasset die Kindlein" ist nach meiner Beobachtung
das religiöse Bild der ganzen modernen Kunst, an welchem auch von den Gegnern
am wenigsten auszusetzen war. Wer aus dieser wunderbaren, männlich schönen
Heilandsgestalt noch etwas Unkirchliches herausfindet, den gebe ich für unsere Sache
der christlichen Volkskunst verloren. Wer aber diese zwei Bilder mit innerem Auge
betrachtet, wird erkennen, daß die Kunst des deutschen Protestantismus in diesen
beiden Volksbildern — inIesus, demHaus freund und Jesus, demK inder-
freund — einen Beweis des Geistes und der Kraft erbracht hat, der wert und
würdig ist, daß diese beiden Bilder als stille Hausgenossen am deutschen Herde uns
Alte und unsere Jungen grüßen.
Unsere Jungen werden es uns Alten noch einmal danken, daß wir ihnen
unter die Bilder, die eine Macht sind über die Jugend, zwei Bilder vom Heiland
gehängt haben, die Ernst machen mit des Heilands letztem Wort: „Siehe, ich bin
bei Euch alle Tage, bis an der Welt Ende." — Wer christliche Kunsterziehung
treiben will, muß unserer Jugend im Bilde gerade davon ein Gefühl und eine
Gewißheit geben, daß der Meister des Gottesreichs heute noch mitten unter uns
ist — unsichtbar — sichtbar. David Koch
s
Literatur und Kunst
Hans Thoma. Zeitgenössische Kunstblätter. Verlag Breitkopf L Härtel, Leipzig.
Format 50 X 40 em. Preis 2 M.
Zum Thoma-Jubiläum möchten wir auf diese 20 Blätter umfassende Serie
besonders Hinweisen. Die Bilder, religiösen Inhalts, haben in unseren Festaufsatz
besondere Schilderung erfahren. Sie seien hier aber noch einmal genannt: Engel-
wolke. — Paradies. — Großmutter und Kind. — Heilige Familie. —
Christus am Oelberg. — Leichnam Christi. — DerHüter des Tales.—
Der Inhalt der Bilder ist auch durch kleine Abbildungen im Text angedeutet. K.
Thoma-Mappe. Herausgegeben vom Kunstwart. Verlag Georg D. W.
Callwey, München. Mit 6 farbigen Blättern und 20 Vollbildern großen Formats
in Tondruck und dem schön und reich illustrierten Text von Ferdinand Avenarius.
Preis M. 10.-.
Künstler, Verlag und die Thoma-Gemeinde können an der Thoma-Mappe
des Kunstwarts eine reine, festliche Freude haben. Die Mappe gibt den Künstler
Thoma. Sie erzählt uns von den Höhepunkten des Schaffens. Von diesen aber
laut und feierlich in Großtafeln und herzerfreuenden Farbdrucken. Was von Thoma
bleibt, ist hier zum Festgruß versammelt. Es ist erstaunlich, daß um den billigen
Preis nicht weniger als 6 farbige Blätter gegeben werden können. Das Blatt mit
dem grünen „Wundervogel" unter der rosaroten Engelwolke zeigt uns sogar Thomas
Vorliebe für goldaufgehäufte Pracht. In smaragdener Tiefe leuchtet die „italienische
Landschaft". Rot verglühend geleitet der Abendhimmel des Eilandes den Gott
 
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