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Auf Wunsch unsrer Freunde gebe ich den Inhalt meines Doktor-
diploms bekannt.
Hui in aekis guas säit prinoipm vsras sinosrasgus artiZ rslixioni ackap-
tLnäaa skrsnus aä kslioiksr äsksnäit,
Hui stiam soriptis subkilibus artsm vüriskianam luüs askati propriam
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Am des weiteren unsere Freunde meine allgemeinen Gedanken über
die für unsre Sache so hocherfreuliche Ehrung wissen zu lassen, gebe ich
den Wortlaut meines Dankschreibens an die theologische Fakultät der Uni-
versität Heidelberg hier wieder.
„Wer im Kampfe um eine neue Sache steht, sieht sich nach Bundes-
genossen um, je länger der Kampf dauert. Die mitstreitende Hand des
Einzelnen hat ihren Wert. Die von aller echten Kunst ausgehenden Sonnen-
strahlen ziehen die Freunde wohl leichter an. Menschen aus allen Fernen
des deutschen Vaterlandes werden zusammengeführt unter der Sonne der
Kunst, auf der religiösen Kunst.
Aber da, wo es sich um eine freiwillig übernommene Sache handelt,
wie bei meinem Kamps um das Recht der modernen, der neuprotestan-
tischeu Kunst im Schoße unsrer evangelischen Kirche, — da ist Manchem
diese Sache als willkürlich, als rein ästhetisierend, die Religion gefährdend
erschienen. Und so hat der Einzelne einen starken Glauben an das Recht
und die selbstlose Ehrlichkeit seiner Sache nötig. Da dehnt sich das Ver-
langen nach einem Bundesgenossen von autoritativer Bedeutung, der der
Öffentlichkeit sagt, daß die persönliche, scheinbar private Arbeit doch universell
zu deuten ist.
Und wenn nun an einem gewissen Wendepunkt unsrer Bewegung,
gerade in dem Augenblick, wo deutliche Spuren da sind, daß die moderne
christliche Kunst in susum st sanAuinsm soolssias eingehen will, diejenige
autoritative Geistesgenossenschaft als Bekennerin zu unsrer Sache auftritt,
die unter der Flagge der Wissenschaft die mächtigste Bundesgenossin dar-
stellt, so bin nicht nur ich, sondern auch die wachsende Zahl meiner Freunde
und wackeren Mitstreiter sehr erfreut und in der Arbeit neu gestärkt.
Daß gerade die theologische Fakultät der badischen Landeskirche in
meiner Promovierung sich zu unsrer Sache bekennt, wird im dortigen eigenen
Lande um so kräftigeren Widerhall finden, als dort nicht nur die modernsten
protestantischen Kirchenbauten entstanden sind und entstehen, sondern auch
einer der Führer christlicher Malerei Heimat und Wirksamkeit hat - unser
Hans Thoma, der Siebenzigjährige.
In Karlsruhe erleben wir das in Deutschland einzigartige Schau-
spiel, wie Fürstenhand sich in Künstlerhand legt und wie aus diesem Bunde
ein freies Monument christlicher Kunst entsteht, das den kirchlichen Ge-
dankenkreis von der Weihnacht bis zum Weltgericht darstellt.
 
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