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Der Boden von HoM-EHs.

Schranken beireit, in sein flaches Mündungsland cintritt, in
die Ebene von Gastuni, nach welcher die Neueren den gan-
zen Fluss zu nennen pflegen.
Darnach gliedert sich Nord-Elis in drei Stufen: das Tief-
land am unteren Peneios, das Hochland an seinen Quellen
und zwischen beiden ein mittleres Plateau- und Hügel-
land. Die Alten pflegen nur einen doppelten Gegensatz zu
bezeichnen, indem sie Hohl-Eiis und die Akroreia unter-
scheiden
IIohl-Elis hat alle Vorzüge der westlichen Tiefländer;
es hat durchweg fruchtbaren Boden, reichliche Bewässerung
und frische Seeluft. Die Ebene von Gastuni ist die wei-
teste und gesegnetste im ganzen Lande; vorzüglich ist der
Boden für Baumwolle und für Gctraide, welches Mitte Juni
in der Ebene, auf den Anhöhen im August reif wird; Mais,
am sumpfigen Ufer gebaut, wird im September geerndtet.
Das Land verlangt nur wenig Regen, so dass nach einem
etwas nässeren Frühjahre die Kornfelder unter den Disteln,
Wicken und anderm Unkraute leiden, welches der üppige
Boden hervortreibt. Den reichen Weinsegen, dessen sich
die Eleer erfreuten, bezeugt die ausgezeichnete Verehrung
des Dionysos in ihrer Hauptstadt und namentlich das Fest
Thyia, an dem jährlich im verschlossenen Gemache sich
drei leere Krüge von selbst mit Wein füllten. Durch Holz-
reichthum ist Elis noch jetzt sehr bevorzugt; der Strandweg
nach Achaja führt durch herrliche Eichenwaldungen und das
elische Bauholz wird vorzugsweise von den Galaxidioten
zu grösseren Seeschiffen gesucht. In den Wäldern war das
Waidwerk zu Hause, so dass die Sage ging, Artemis sei
bei einer elischen Frau, Namens Elapliion, erzogen worden.
Von dem Heerdenreichthume der Peneioslandschaft zeugt
die Sage des Königs Augeas so wie die homerische Kunde
von den Beutezügen Nestors im Norden des Alpheios. Schaf-
und Rinderzucht ist noch jetzt ein Hauptnahrungszweig der
Einwohner, die auf den verschiedenen Terrassen ihres Lan-
des zu jeder Jahreszeit frisches Futter für ihre Heerden haben
 
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