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416

2.
DIE ÖSTLICHE HALBINSEL VON ARGOUS.

Nachdem wir die Ebene von Argos nebst ihrer südlich
anliegenden Landschaft nach den verschiedenen von der
Hauptstadt ausgehenden Wegen betrachtet haben, betreten
wir die argolische Halbinsel, welche Attika parallel in das
östliche Meer ausläuft. Sie bildete nie ein politisches Gan-
zes und führte keinen gemeinsamen Namen. Die nördliche
Küste hiess wie die jenseitige, in vielen Beziehungen ähn-
lich gestaltete Halbinsel des Festlandes, vorzugsweise Akte
d. h. das Felsküstenland. Die südliche Küste rechneten die
Alten zum argolischen Gestade; sie wurde von den Dryo-
pern bewohnt, während in die Akte sich die Epidaurier
und Trözenier theilten. Durch vulkanische Natur, durch
reiche Küstenentwickelung, durch Häfen und nahe Insel-
gruppen, durch Mannigfaltigkeit ihrer Bewohnung, wie
durch den Ruhm ihrer Städte und Heiligthümer ist die
ganze Halbinsel vor den übrigen Theilen des Peloponneses
ausgezeichnet^.
Epidauros liegt in gerader Linie östlich von Argos. Die
epidaurische Strasse bildete daher die nächste Verbindung
zwischen Argos und dem äginetischen Meere, also auch
zwischen dem peloponnesischen Binnenlande und Attika;
sie w^ar einst eine belebte und, nach den zahlreichen Rui-
nen an beiden Seiten des Wegs zu urtheilen, dicht ange-
baute Verkehrstrasse. Zu Pausanias Zeit aber war sie schon
verödet; er fand auf ihr nur eine einzige namhafte Dorf-
schaft. Von der Kophinischlucht an, wo man die Ebene
verlässt, ist der ganze Weg bis Epidauros ein Gebirgsweg.
Zur Linken begleitet ihn mit einförmigen Linien die hohe,
kahle Felswand des Arachnaion. An seinem Abhänge sieht
 
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