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Die Höhen von Argos

Bedeutung und den Reichthum an Denkmälern des höchsten
Alterthums gleich ausgezeichnet ist.
Pausanias folgend nehmen wir Argolis in der weiten
Bedeutung des Namens, in welcher es ausser der Inachos-
ebene die ganze Osthalbinsel und die nach dem korinthi-
schen Meere sich öffnenden Thäler von Sikyon an bis zum
Isthmos umfasst b

1.
DIE EBENE DES INACHOS.
In der Mitte zwischen Mykenai und Lerna, den beiden
entlegensten Punkten der Ebene, springt von Lykone ein
spitzer Felsberg vor, 900 Fuss hoch, steil nach allen Sei-
ten , mit grasigen Abhängen, zwischen denen schroffe Stein-
klippen hervorragen. Das ist die Burg Larisa, eine der
stattlichsten und festesten Akropolen Griechenlands, des
Landes natürliche Stadtburg, wie die Akropolis in Attika.
Nordöstlich davon erhebt sich ein zweiter, schildförmig
ilacher Felshügel, der kaum ein Drittel von der Höhe der
Larisa hat und mit seinem nördlichen Fusse bis an das
Bett des Charadros reicht. Argos hatte also, wie Megara,
zwei Burghöhen; doch konnte die zweite ihrer Rachen Er-
hebung wegen niemals ein sonderlich fester Punkt von Argos
sein. Ihr alter Name scheint Deiras gewesen zu sein. Um
diese beiden jetzt verlassenen Höhen breitet sich gegen
Osten und Süden eine völlig ebene Fläche aus, in welcher
die Unterstadt sich ungehindert ausdehnen konnte. Von
der Stadtseite führt kein Weg gerade zum Gipfel der La-
risa hinauf, Tveil ihre östlichen Abhänge die schroffsten sind.
Man geht von dem Joche, welches die beiden Höhen ver-
bindet, an dem nördlichen Abhange zum Burggipfel hinauf,
welchen der doppelte Mauerring einer mittelalterlichen Fe-
stung einschliesst. Die äussere Mauer scheint durchgängig
 
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