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Tetrapolis der Dryoper.

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In der Ebene von Kandia lag vielleicht Εϊοη oder Εϊο-
nes. Dann würde sich die Nachricht Strabons erklären, dass
dieser Seeplatz von den Mykenäern als Ankerbucht benutzt
worden sei. Das sind die beiden frühe verschollenen Nie-
derlassungen der westlichen Dryoper; ich vermuthe, dass
auch in der östlichen Dryopia, der Hermionis, ursprünglich
zwei Bundesstädte waren. In dem Tempelraume der De-
meter Chthonia wurden von vier Frauen vier Kühe getödtet.
Wenn nun die Asinäer, alten Brauch erneuernd, eine der
Opferkühe schickten, so ist vorauszusetzen, dass ursprüng-
lich vier Städte an dem Bundesopfer Theil nahmen, um so
mehr, da auch der dryopische Mutterstaat am Oitegebirge
vierstädtig war. Dann wird also die peloponnesische Tetra-
polis aus Asine, Eiones, Hermion und Halieis oder Mases
bestanden haben.
Von den Inseln, welche das argolische Gestade umla-
gern, so weit einst die Dryoper wohnten, lässt sich west-
lich von Aperopia keine mit Sicherheit benennen^.

3.
DER ASOPOS UND SEINE PARALLELTHÄLER.

Auf den Gebirgen, welche im Norden die Inachosebene
begränzen, liegen die Quellen jener vier Bäche, welche ne-
ben einander in gleicher Richtung von Süden nach Norden
iliessen. Jeder derselben hat sein Hochthal, in welchem seine
Quellen zusammeniliessen, jeder seine lange Engschlucht,
in welcher er sich durch das Küstengebirge durcharbeitet,
und endlich seine breite Uferhäche, wo er zwischen frucht-
baren Gefilden in das sikyonisch-korinthische Meer mündet.
Das Asoposthal ist das westlichste und zugleich das grösste
und bedeutendste dieser vier parallelen Thäler, das einzige
wirkliche Flussthal. Ihm zunächst liegt das schmale Thal
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