Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
122

Die Gliederung der Landschaft

Felsen säumt und sich zugleich nach Süden weit hinab ver-
zweigt, wo sie den Stock der westlichen Halbinsel bildet.
Gegen Osten aber geht vom Tetrasi ein anderer Gebirgs-
arm aus, welcher die messenische Ebene vom oberen Al-
pheiosthale trennt und dann mit dem Taygetos verwächst,
um zwischen dem unteren Pamisosthale und dem Eurotas
eine mächtige Gebirgsmauer aufzurichten.
Diese beiden Bergzüge, welche von einem Punkte aus-
gehend das messenische Land umspannen, treten auf hal-
bem Wege zwischen dem nördlichen Gebirge und dem
Meerbusen von beiden Seiten zu einer Engschlucht zusam-
men, durch welche sich der Fluss hindurchwindet. Süd-
lich von dieser Schlucht treten die Gebirge wieder nach
Osten und Westen weit auseinander und es öffnet sich ge-
gen den Meerbusen die untere, von vielen Wasseradern
durchzogene Niederung.
Diese beiden so scharf getrennten, aber durch den ge-
meinsamen Strom vereinigten Ebenen bilden den Kern des
messenischen Landes. Ausserdem rechnete man in histori-
schen Zeiten zu demselben die ganze westliche Abdachung
jener Gebirge, welche sich vom Nedahusse gegen Süden
verzweigen, grösstentheils Bergland, das ausser einem an-
geschwemmtem Küstenstriche kein ansehnliches Kulturland
besitzt und zweitens die in das Meer vorgestreckte Fort-
setzung desselben, die südwestliche Halbinsel Moreas, als
deren nördliche Grenze man eine aus der Bucht von Na-
varin nach der von Petalidi hinübergezogene Linie betrach-
ten kann. Auf der Mitte dieser Linie erhebt sich das Berg-
land zu einem namhaften Gipfel von 3000 Fuss Höhe, dem
jetzigen Lykodimo, welcher sich in die südlichen Vorgebirge
und eine vorliegende Inselgruppe verzweigt.
Ueberblicken wir das also gegliederte Land nach seiner
Eigentümlichkeit, so zeigt sich in vielen Beziehungen keine
Landschaft Griechenlands in gleichem Maasse bevorzugt.
Die nördlichen Gebirge abgerechnet, ist fast kein Theil des
Landes dem Wein- und Getreidebaue entzogen; jenes Ge-
 
Annotationen