Ober - und Unterthuria.
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führt nach Kalami, das in einem Garten von Granat- und
Citronenbäumen liegt. Hier theilt sich der Weg; der eine
geht links zumPamisos hinunter, während der andere nord-
wärts gewandt an den Gebirgsabhängen entlang über Thuria
nach den Quellen des Pamisos führte.
Pausanias fand ein doppeltes Thuria. Die Thuriaten hat-
ten sich vom Gipfel der Höhe an den Fuss derselben hin-
untergezogen, ohne den alten Wohnsitz gänzlich zu verlas-
sen ; innerhalb der alten Mauern stand noch ein Heiligthum
der syrischen Göttin. Von beiden Niederlassungen haben
sich sehr ansehnliche Ueberreste erhalten. Oberthuria er-
kennt man auf dem Hügel des Dorfs Paläokastro, den ein
tiefes Strombett von der hinteren Bergkette trennt. Ueber
tausend Schritt erstreckt sich von Südwest nach Nordost
die ummauerte Hochfläche. Nahe der südwestlichen Be-
gränzung ist ein grosser Wasserbehälter, zehn bis zwölf
Fuss tief, theils im Felsen ausgehauen, theils aufgemauert
in derselben regelmässigen Weise, wie die erhaltenen Stücke
der Ringmauer; die Breite beträgt ungefähr vierzehn Schritt,
die Länge das Doppelte. ZwH Querwände theilten die Ci-
sterne in drei Abtheilungen. Oestlich davon auf dem höch-
sten Theile des Felsrückens, der Ebene und Meer beherrscht,
liegen viele Grundmauern nahe zusammen; in ihrer Mitte
ein nach der Ebene zu geöRhetes Theater; südöstlich davon
die Ruine eines kleinen dorischen Tempels aus Muschel-
kalkstein. Genauere Nachgrabungen würden die alten An-
lagen in ihrem Zusammenhänge erkennen lassen, so wie die
verschiedenen Mauerzüge, welche den Abhang des Berges
in künstliche Terrassen eintheilten.
Ein schmaler, gewundener Pfad führt nach der Ebene
hinunter, wo eine Viertelstunde unterhalb der Burghöhe
mitten zwischen Feigen und Maulbeerpllanzungen die wohl-
erhaltenen Ueberreste eines grossen römischen Gebäudes
stehen. Die Ziegelmauern stehen bis siebzehn Fuss hoch
und die inneren Räume sind zum Theile noch überwölbt.
Die im Gemäuer liegenden Wasserkanäle beweisen die Be-
rt. Bd.
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führt nach Kalami, das in einem Garten von Granat- und
Citronenbäumen liegt. Hier theilt sich der Weg; der eine
geht links zumPamisos hinunter, während der andere nord-
wärts gewandt an den Gebirgsabhängen entlang über Thuria
nach den Quellen des Pamisos führte.
Pausanias fand ein doppeltes Thuria. Die Thuriaten hat-
ten sich vom Gipfel der Höhe an den Fuss derselben hin-
untergezogen, ohne den alten Wohnsitz gänzlich zu verlas-
sen ; innerhalb der alten Mauern stand noch ein Heiligthum
der syrischen Göttin. Von beiden Niederlassungen haben
sich sehr ansehnliche Ueberreste erhalten. Oberthuria er-
kennt man auf dem Hügel des Dorfs Paläokastro, den ein
tiefes Strombett von der hinteren Bergkette trennt. Ueber
tausend Schritt erstreckt sich von Südwest nach Nordost
die ummauerte Hochfläche. Nahe der südwestlichen Be-
gränzung ist ein grosser Wasserbehälter, zehn bis zwölf
Fuss tief, theils im Felsen ausgehauen, theils aufgemauert
in derselben regelmässigen Weise, wie die erhaltenen Stücke
der Ringmauer; die Breite beträgt ungefähr vierzehn Schritt,
die Länge das Doppelte. ZwH Querwände theilten die Ci-
sterne in drei Abtheilungen. Oestlich davon auf dem höch-
sten Theile des Felsrückens, der Ebene und Meer beherrscht,
liegen viele Grundmauern nahe zusammen; in ihrer Mitte
ein nach der Ebene zu geöRhetes Theater; südöstlich davon
die Ruine eines kleinen dorischen Tempels aus Muschel-
kalkstein. Genauere Nachgrabungen würden die alten An-
lagen in ihrem Zusammenhänge erkennen lassen, so wie die
verschiedenen Mauerzüge, welche den Abhang des Berges
in künstliche Terrassen eintheilten.
Ein schmaler, gewundener Pfad führt nach der Ebene
hinunter, wo eine Viertelstunde unterhalb der Burghöhe
mitten zwischen Feigen und Maulbeerpllanzungen die wohl-
erhaltenen Ueberreste eines grossen römischen Gebäudes
stehen. Die Ziegelmauern stehen bis siebzehn Fuss hoch
und die inneren Räume sind zum Theile noch überwölbt.
Die im Gemäuer liegenden Wasserkanäle beweisen die Be-
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