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Korone. Plataniston. Matlna.

Hochfläche gegen das Meer ausbreitet und an beiden Seiten
durch schmale Thäler scharf begränzt wird, trägt auf ih-
rem Rande fortlaufende Mauerspuren, welche besonders an
dem oberen und schmalen Ende der Hochiläche, der ge-
fährlichsten Stelle der Burg, wohl erhalten sind und unver-
kennbar die Zeit des Epaminondas verrathen. Oberhalb der
Stadt sind die Mauern nicht zu verfolgen. Im inneren
Burgraume finden sich mancherlei Baureste, auch Statuen-
trümmer und Inschriften.
Es leidet keinen Zweifel, dass diese Hafen-, Stadt- und
Burgruinen die Ueberreste von Korone sind, dessen Namen
auch die Mainotengemeinde wieder angenommen hat. Wir
kennen hier nur eine Stadt der ältesten und der jüngsten
Zeit griechischer Geschichte. An Stelle der homerischen
Aipeia erhob sich hier um die Zeit der Wiederherstellung
Messeniens unter Leitung des Epimelides eine thebanisch-
messenische Kolonie, auf welche mit leichter Veränderung
der Name der Vaterstadt des Epimelides übertragen wurde.
Die Heimath des Stadtgründers erklärt auch, weshalb Athena
ihren Platz als Burggöttin erhielt; sie trug mit Anspielung
auf den Stadtnamen eine Krähe in der Hand. Den Markt
schmückte, wie in Messene, das Standbild eines Zeus Soter;
ausserdem lagen in der Unterstadt Tempel der Artemis, des
Dionysos und des Asklepios. Ihren Hafen nannten die Ko-
ronäer den Hafen der Achäer, wahrscheinlish zu Ehren des
Bundes, dem auch ihre Stadt eine Zeitlang selbständig an-
gehörte.
Das Trinkwasser floss nach Korone aus der Quelle Pla-
taniston, welche (ähnlich wie die lykische Xanthosquelle)
aus einem Platanenstamme entsprang, eine Stunde oberhalb
des Wegs, der vom Pamisos herführte. Das Gebirge Ly-
kodimo, welches sich südlich im Rücken der Stadt er-
hebt, können wir nicht sicher mit seinem alten Namen
nennen. Die wahrscheinlichste Form desselben ist Mathia.
Ueber die Schultern des Bergs, den Gipfel links lassend,
geht ein Weg nach der pylischen Seebucht hinüber; ein an-
 
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